Heuberger Bote

Mit Scholz und Seemannsch­or

Hamburg nimmt heute Abschied von Uwe Seeler

- Von Christoph Stukenbroc­k und Peer Lasse Korff

HAMBURG (SID) - Der Kanzler kommt, der Seemannsch­or singt und das Erste überträgt. Im Rahmen einer Gedenkstun­de im Volksparks­tadion nimmt Hamburg am Mittwoch wehmütig Abschied von Uwe Seeler (Foto: dpa). Mit bis zu 57 000 Menschen könnte die rund 60-minütige Zeremonie zur größten Trauerfeie­r der Stadtgesch­ichte werden.

Vier prominente Redner, angeführt von Hamburgs Erstem Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er, werden zu Ehren der Fußball-Legende (14.00 Uhr/ARD und NDR) Traueransp­rachen halten. Auch Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, HSV-Sportvorst­and Jonas Boldt sowie Schauspiel­er Olli „Dittsche“Dittrich, HSV-Fan und ein Freund der Familie Seeler, werden das Wort ergreifen.

Zudem haben Angehörige des Ehrenspiel­führers der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft ein Musikprogr­amm zusammenge­stellt, an dem der Pianist Joja Wendt und der Seemannsch­or Hamburg mitwirken werden. Seeler war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren gestorben und am vergangene­n Donnerstag auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf im engsten Familienkr­eis beigesetzt worden.

„Mit Uwe Seeler ist nicht nur ein großer Fußballer, sondern auch ein großer Mensch von uns gegangen“, sagte Bundeskanz­ler Olaf Scholz, der die Tischrede zu Seelers 80. Geburtstag gehalten hatte: „Uns Uwe, er wird fehlen.“Wie sehr Hamburgs Ehrenbürge­r den Fans fehlt, wurde am Wochenende sichtbar, als unzählige Menschen zu Seelers Grab pilgerten. Auch das Areal rund um den Bronzefuß von „Uns Uwe“am Volksparks­tadion war schnell mit Blumen und Fanschals übersät, im Rathaus liegt ein Kondolenzb­uch für die Bürger und Bürgerinne­n aus. Eifrig diskutiert wird zurzeit die Möglichkei­t, das Volksparks­tadion nach Seeler umzubenenn­en.

Seeler, der auch 72 Mal für die deutsche Nationalma­nnschaft auflief, war im schnellleb­igen FußballGes­chäft stets ein Musterbeis­piel für Bodenständ­igkeit und Vereinstre­ue gewesen - und dabei immer nahbar und voller Lebensfreu­de. „Wenn man ihn als Typ nicht gehabt hätte, man hätte ihn erfinden müssen“, sagte Horst Hrubesch, sein wohl bekanntest­er Nachfolger als HSV-Mittelstür­mer, über Seeler.

Dem HSV hielt Seeler Zeit seiner Spielerkar­riere immer die Treue, er schlug für seinen Herzensklu­b sogar ein Angebot von Inter Mailand in Höhe von damals ungeheuren 1,2 Millionen Mark aus und wurde mit ihm Deutscher Meister und Pokalsiege­r. Mit der Nationalma­nnschaft erreichte er 1966 das legendäre WMEndspiel von Wembley.

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