Preisregen für das Gymnasium Spaichingen
Hühner-Projekt des Gymnasiums doppelt ausgezeichnet – Zwei erste Preise beim Bundesumweltwettbewerb
- Das große „HühnerWohngebiet“am Gymnasium Spaichingen ist inzwischen fester Bestandteil des Stadtbilds. Hier züchten Schülerinnen und Schüler Hühner der vom Aussterben bedrohten alten Rasse der Krüper. Nun ist das Hühner-Projekt des Gymnasiums gleich zweimal ausgezeichnet worden: Mit dem baden-württembergischen Landestierschutzpreis und beim Schülerwettbewerb Bundesumweltwettbewerb (BUW). Bei letzterem hat das Gymnasium Spaichingen sogar zwei der insgesamt fünf verliehenen ersten Wettbewerbspreise erhalten.
Denn neben dem Hühner-Projekt sind zudem Laura Larissa Schurer (Jg. 2003) und Roman Sivirin (Jg. 2003) in der Alterskategorie der 17bis 20-Jährigen (BUW II) für ihr Projekt „Tempo 50 vs. Tempo 30: Wie stark werden Anwohner vor Lärm geschützt?“ausgezeichnet worden. Sie haben in der Kategorie einen der zwei vergebenen Hauptpreise in Höhe von jeweils 1500 Euro gewonnen.
Unter dem Titel „Das gefährdete Krüperhuhn als Zweinutzungsrasse am Gymnasium Spaichingen“betreiben die Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG, seit zwei Jahren, unterstützt durch die Stadt Spaichingen und unter Leitung von Biologielehrerin Silke Banzhaf, eine eigene Hühnerhaltung und -zucht.
„Das Projekt von Carla und Greta Banzhaf, Jonathan Glaser, Babett und Saphira Ludwig, Lena Schwarz und Amos Wangerin ist ein ausgezeichnetes Beispiel für Ganzheitlichkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung“, heißt es in der Laudatio des Bundesumweltwettbewerbs für das Hühner-Projekt. Das Projekt sei „beispielhaft für Netzwerkarbeit, Kooperation, Zielstrebigkeit, langfristige Planung, gute Kommunikation und fachliche Arbeit“. Im Bundesfinale wurde das Projekt in der Kategorie der Schüler bis 16 Jahre mit dem Hauptpreis als Bundespreisträger
2022 ausgezeichnet. Der Bundesumweltwettbewerb (BUW) ist ein jährlicher bundesweiter Projektwettbewerb „für engagierte, talentierte Jugendliche und junge Erwachsene“im Alter zwischen 10 und 20 Jahren mit Interesse an umweltrelevanten Themen. Ziel des BUW sei die Förderung von Wissen sowie von Kreativität und Eigeninitiative junger
Menschen mit Engagement in den Bereichen Umwelt und Nachhaltige Entwicklung, erläutert der Landesbildungsserver Baden-Württemberg.
Eva Schneider und andere Biolehrer am Gymnasium hatten schon seit einigen Jahren mit ihren Unterstufenklassen regelmäßig Eier im Brutkasten ausgebrütet und die Küken
dann an die Familien zur Aufzucht gegeben. So kam auch Silke Banzhaf als Mutter zu ihren Hühnern. Da sie das Ganze faszinierend fand, bot sie schließlich ganzen Klassenstufen an ihrem damaligen Arbeitsort, dem Droste-Hülshof-Gymnasium in Rottweil, mit ihrem eigenen Brutapparat diese Lehreinheit an. Als sie dann nach Spaichingen gewechselt war, regte sie an, das Projekt dort ebenfalls als Klassenstufenprojekt umzusetzen.
Auf Anregung und in Zusammenarbeit mit der Stadt Spaichingen wurde das Projekt 2021 ganz neu aufgestellt und wesentlich weiter gefasst. Unter dem Titel „Nutztiere in der Stadt“war es nun das Ziel, die Bürgerinnen und Bürger für Merkmale einer artgerechten Tierhaltung und auf bedrohte Haustierrassen am Beispiel des stark gefährdeten Krüperhuhns zu sensibilisieren.
Dazu wurden artgerechte Außengehege mit Ställen gebaut, die AG kooperierte mit einem Landwirt, die Stadt Spaichingen sponserte das nötige Material und ein Logo für das Projekt entwarf der Kunstleistungskurs. Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse und ihre Familien ziehen die Küken auf, und die AG macht einen Eierverkauf in der Schule. Methodisch sei das Projekt „vielfältig und ganzheitlich“, lobt die Jury des BUW.
In Vertretung für das gesamte Team durften Greta Banzhaf und Babett Ludwig den Hauptpreis bei der Bundespreisverleihung im Klimahaus Bremerhaven entgegennehmen. Darüber hinaus wurde das Projekt beim baden-württembergischen Landestierschutzpreis 2022 mit dem 1. Platz in der Kategorie „Schüler bis Klasse 10“ausgezeichnet. Unter landesweit 65 Einsendungen überzeugte auch hier die Arbeit der Schülerinnen und Schüler, die durch die vielfältigen Kooperationspartner und ehrenamtlichen Helfer unterstützt wird.
Zur Würdigung der geleisteten Arbeit und der damit errungenen Auszeichnungen, wurden die beteiligten Schülerinnen und Schüler von MdL Guido Wolf in den Stuttgarter Landtag eingeladen, wo sie nochmal für ihr Projekt werben konnten. Im Anschluss an einen Einblick in eine aktuelle Landtagsdebatte und eine Hausführung, wurde die Fahrt nach Stuttgart durch den Besuch des Landwirtschaftlichen Hauptfests in Bad Cannstatt abgerundet.