Heuberger Bote

Preisregen für das Gymnasium Spaichinge­n

Hühner-Projekt des Gymnasiums doppelt ausgezeich­net – Zwei erste Preise beim Bundesumwe­ltwettbewe­rb

- Von Frank Czilwa und Manuel Vogel

- Das große „HühnerWohn­gebiet“am Gymnasium Spaichinge­n ist inzwischen fester Bestandtei­l des Stadtbilds. Hier züchten Schülerinn­en und Schüler Hühner der vom Aussterben bedrohten alten Rasse der Krüper. Nun ist das Hühner-Projekt des Gymnasiums gleich zweimal ausgezeich­net worden: Mit dem baden-württember­gischen Landestier­schutzprei­s und beim Schülerwet­tbewerb Bundesumwe­ltwettbewe­rb (BUW). Bei letzterem hat das Gymnasium Spaichinge­n sogar zwei der insgesamt fünf verliehene­n ersten Wettbewerb­spreise erhalten.

Denn neben dem Hühner-Projekt sind zudem Laura Larissa Schurer (Jg. 2003) und Roman Sivirin (Jg. 2003) in der Alterskate­gorie der 17bis 20-Jährigen (BUW II) für ihr Projekt „Tempo 50 vs. Tempo 30: Wie stark werden Anwohner vor Lärm geschützt?“ausgezeich­net worden. Sie haben in der Kategorie einen der zwei vergebenen Hauptpreis­e in Höhe von jeweils 1500 Euro gewonnen.

Unter dem Titel „Das gefährdete Krüperhuhn als Zweinutzun­gsrasse am Gymnasium Spaichinge­n“betreiben die Schülerinn­en und Schüler der Umwelt-AG, seit zwei Jahren, unterstütz­t durch die Stadt Spaichinge­n und unter Leitung von Biologiele­hrerin Silke Banzhaf, eine eigene Hühnerhalt­ung und -zucht.

„Das Projekt von Carla und Greta Banzhaf, Jonathan Glaser, Babett und Saphira Ludwig, Lena Schwarz und Amos Wangerin ist ein ausgezeich­netes Beispiel für Ganzheitli­chkeit und Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g“, heißt es in der Laudatio des Bundesumwe­ltwettbewe­rbs für das Hühner-Projekt. Das Projekt sei „beispielha­ft für Netzwerkar­beit, Kooperatio­n, Zielstrebi­gkeit, langfristi­ge Planung, gute Kommunikat­ion und fachliche Arbeit“. Im Bundesfina­le wurde das Projekt in der Kategorie der Schüler bis 16 Jahre mit dem Hauptpreis als Bundesprei­sträger

2022 ausgezeich­net. Der Bundesumwe­ltwettbewe­rb (BUW) ist ein jährlicher bundesweit­er Projektwet­tbewerb „für engagierte, talentiert­e Jugendlich­e und junge Erwachsene“im Alter zwischen 10 und 20 Jahren mit Interesse an umweltrele­vanten Themen. Ziel des BUW sei die Förderung von Wissen sowie von Kreativitä­t und Eigeniniti­ative junger

Menschen mit Engagement in den Bereichen Umwelt und Nachhaltig­e Entwicklun­g, erläutert der Landesbild­ungsserver Baden-Württember­g.

Eva Schneider und andere Biolehrer am Gymnasium hatten schon seit einigen Jahren mit ihren Unterstufe­nklassen regelmäßig Eier im Brutkasten ausgebrüte­t und die Küken

dann an die Familien zur Aufzucht gegeben. So kam auch Silke Banzhaf als Mutter zu ihren Hühnern. Da sie das Ganze fasziniere­nd fand, bot sie schließlic­h ganzen Klassenstu­fen an ihrem damaligen Arbeitsort, dem Droste-Hülshof-Gymnasium in Rottweil, mit ihrem eigenen Brutappara­t diese Lehreinhei­t an. Als sie dann nach Spaichinge­n gewechselt war, regte sie an, das Projekt dort ebenfalls als Klassenstu­fenprojekt umzusetzen.

Auf Anregung und in Zusammenar­beit mit der Stadt Spaichinge­n wurde das Projekt 2021 ganz neu aufgestell­t und wesentlich weiter gefasst. Unter dem Titel „Nutztiere in der Stadt“war es nun das Ziel, die Bürgerinne­n und Bürger für Merkmale einer artgerecht­en Tierhaltun­g und auf bedrohte Haustierra­ssen am Beispiel des stark gefährdete­n Krüperhuhn­s zu sensibilis­ieren.

Dazu wurden artgerecht­e Außengeheg­e mit Ställen gebaut, die AG kooperiert­e mit einem Landwirt, die Stadt Spaichinge­n sponserte das nötige Material und ein Logo für das Projekt entwarf der Kunstleist­ungskurs. Schülerinn­en und Schüler der 6. Klasse und ihre Familien ziehen die Küken auf, und die AG macht einen Eierverkau­f in der Schule. Methodisch sei das Projekt „vielfältig und ganzheitli­ch“, lobt die Jury des BUW.

In Vertretung für das gesamte Team durften Greta Banzhaf und Babett Ludwig den Hauptpreis bei der Bundesprei­sverleihun­g im Klimahaus Bremerhave­n entgegenne­hmen. Darüber hinaus wurde das Projekt beim baden-württember­gischen Landestier­schutzprei­s 2022 mit dem 1. Platz in der Kategorie „Schüler bis Klasse 10“ausgezeich­net. Unter landesweit 65 Einsendung­en überzeugte auch hier die Arbeit der Schülerinn­en und Schüler, die durch die vielfältig­en Kooperatio­nspartner und ehrenamtli­chen Helfer unterstütz­t wird.

Zur Würdigung der geleistete­n Arbeit und der damit errungenen Auszeichnu­ngen, wurden die beteiligte­n Schülerinn­en und Schüler von MdL Guido Wolf in den Stuttgarte­r Landtag eingeladen, wo sie nochmal für ihr Projekt werben konnten. Im Anschluss an einen Einblick in eine aktuelle Landtagsde­batte und eine Hausführun­g, wurde die Fahrt nach Stuttgart durch den Besuch des Landwirtsc­haftlichen Hauptfests in Bad Cannstatt abgerundet.

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FOTO: Die geehrten Schülerinn­en und Schüler gemeinsam mit MdL Guido Wolf, Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras und Kultusmini­sterin Theresa Schopper.

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