Zahlen markieren eine große Trendwende
E-Autos im Schwarzwald-Baar-Kreis: Viel Veränderung in den letzten Jahren
SCHWARZWALD-BAAR-KREIS - Der Boom für elektrisch betriebene Fahrzeuge soll kommen und vielerorts wird der Umstieg vom Benziner auf den Elektromotor schon beworben. E-Ladesäulen, so der Eindruck, haben bei den Garagenbauern Hochsaison. Und doch hinkt eine Zahl im Schwarzwald-Baar-Kreis diesem Trend offenbar hinterher: Die der Neuzulassungen von E-Autos.
Von Neujahr bis zum 28. September 2022 registrierte das Landratsamt im Schwarzwald-Baar-Kreis gerade einmal 654 Neuzulassungen an E-Fahrzeugen - 4109 Personenwagen waren bislang seit Jahresbeginn zugelassen worden. Insgesamt bewegen sich damit 3245 Elektrofahrzeuge im Landkreis – gemessen an 136 399 Pkws allerdings, die insgesamt mit einem VS-Kennzeichen unterwegs sind (Stand: Ende Juni 2022), ein winziger Anteil.
Erst der Blick in die Statistik zeigt, warum sich trotz der augenscheinlich geringen Zahlen auch im Schwarzwald-Baar-Kreis eine echte Trendwende abzeichnet: Zum Jahresende 2021 waren im Landkreis 133 355 Personenwagen zugelassen – 2741 von ihnen trugen E-Kennzeichen, gerade einmal 2,06 Prozent. Die Vergangenheit aber beweist: Es tut sich was. 2017 etwa betrug der Anteil der E-Kennzeichen am Gesamtbestand gerade einmal 0,09 Prozent,
zwei Jahre später, 2019, lag er bereits bei 0,32. Und nun? Nun zeigt die Kurve steil nach oben. Im März 2022 wurden im Landkreis 2983 Fahrzeuge mit E-Kennzeichen gezählt – ein Jahr zuvor waren es gerade einmal 1600 E-Fahrzeuge – Wachstumsrate: stolze 86,44 Prozent.
Zwischenzeitlich, binnen etwa sechs Monaten, stieg die Zahl also um 262 E-Fahrzeuge an – der Trend setzt sich damit fort – will man ihm gerecht werden, wird man sich auch hinsichtlich des Ausbaus der Ladeinfrastruktur also sputen müssen. Denn nach wie vor gibt es im Schwarzwald-Baar-Kreis offenbar viel zu wenige E-Ladesäulen.
Der Trend setzt sich übrigens offenbar trotz einiger hemmender Faktoren
fort: „Lieferengpässe, insbesondere im Chip-Bereich, betreffen auch die gesamte Kfz-Branche“, weiß man im Landratsamt, auch wenn detailreiche Informationen hinsichtlich der Engpässe bei den E-Fahrzeugen der Behörde nicht vorliegen. Ungebremst jedoch sind scheinbar nach wie vor die Dieselfahrzeuge, teure Spritpreise hin oder her.
„Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1021 Diesel-Fahrzeuge neu zugelassen“, erklärt Kristina Diffring von der Pressestelle des Landratsamtes auf Anfrage unserer Redaktion. Im Jahr 2022 waren es bis Ende September 806 Fahrzeuge – „auf Jahressicht gesehen dürfte die Gesamtzahl daher auf einem ähnlichen Niveau als im Vorjahr liegen“.