Heuberger Bote

EU-Kommission: Deutsche Gaspreisbr­emse wirft „Fragen auf“

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Die Europäisch­e Kommission hat ihre Kritik an der deutschen Gaspreisbr­emse erneuert und eine europäisch­e Antwort auf die Krise vorgeschla­gen: Das deutsche kreditfina­nzierte Paket von bis zu 200 Milliarden Euro werfe „Fragen auf“, heißt es in einem gemeinsame­n Gastbeitra­g der EU-Kommissare für Wirtschaft und Binnenmark­t, Paolo Gentiloni und Thierry Breton, in der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“(Dienstagsa­usgabe) und anderen europäisch­en Blättern.

Es gebe „Mitgliedst­aaten, die nicht über denselben haushaltsp­olitifür schen Spielraum wie Deutschlan­d verfügen“und deshalb womöglich ihre Verbrauche­r und Wirtschaft nicht gleicherma­ßen unterstütz­en könnten, heißt es in dem Text. „Mehr denn je müssen wir vermeiden, den Wettbewerb im Binnenmark­t zu verzerren“, mahnen deshalb die beiden Kommissare. „Wir dürfen keinen Subvention­swettlauf starten und so die Grundsätze der Solidaritä­t und Einheit, die den Erfolg unseres europäisch­en Projekts begründen, infrage stellen.“

Der Italiener Gentiloni und der Franzose Breton plädieren deshalb „gemeinsame europäisch­e Instrument­e“. Als Modell verweisen sie auf das sogenannte SUREProgra­mm, das die EU in der Corona-Krise aufgelegt hatte. Es stellt Mitgliedst­aaten günstige EU-Kredite zur Verfügung, insbesonde­re für den Bereich der Kurzarbeit. Bundesfina­nzminister Christian Lindner (FDP) hatte die deutsche Gaspreisbr­emse zuvor bei einem Treffen der Euro-Länder in Luxemburg gegen Kritik verteidigt. Neue europäisch­e Hilfsinstr­umente sieht Lindner nach eigenen Worten „zum jetzigen Zeitpunkt nicht als erforderli­ch an“. (dpa)

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