Annette Schavan spricht über das Konzil
Ex-Ministerin und Botschafterin zieht 60 Jahre nach 2. Vatikanischen Konzil Bilanz
TUTTLINGEN (sz) - „60 Jahre 2. Vatikanisches Konzil – was ist davon geblieben?“lautet der Titel eines Vortrags, den Annette Schavan am Montag, 10. Oktober, in Tuttlingen hält.
Die Katholische Erwachsenenbildung lädt die ehemalige Ministerin und Botschafterin Annette Schavan ein. Am 11. Oktober 1962 begann das 2. Vatikanische Konzil. Der damalige Papst Johannes XXIII. hatte die Konzilsväter aufgerufen, die Fenster zu öffnen und die Zeichen der Zeit verstehen zu lernen. Es begannen Jahre der Vergewisserung. Es wurde um neue Positionen gerungen. Es entstanden bis heute wegweisende Dokumente. Die Aufbruchstimmung in der Weltkirche war groß.
Was ist davon geblieben? Papst Franziskus hat am Beginn seines Pontifikates davon gesprochen, dass die Kirche dem Konzil ein Denkmal setze, sich aber zu wenig darum bemühe, in seinem Geist Kirche und Welt zu erneuern. Was meint er damit? Wie ist zu erklären, dass die Auseinandersetzungen über den Geist der Erneuerung in der Katholischen Kirche größer werden und manchmal unerbittlich wirken. Es wird viel gestritten in einer Zeit, in der immer mehr Menschen in Deutschland und Europa der Kirche den Rücken kehren, obgleich sie sich als Christen verstehen. Am Vorabend des 60. Jahrestages der Eröffnung des Konzils wird Annette Schavan den Fragen nachgehen, was das Konzil für die Kirche im 21. Jahrhundert bedeuten kann und wie sich ein Geist der Erneuerung heute beschreiben lässt. Schavan war von 2014 bis 2018 deutsche Botschafterin im Vatikan. Sie war von 2005 bis 2014
Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2005 bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. 1995 bis 2005 war Schavan außerdem Ministerin für Kultur, Jugend und Sport in Baden-Württemberg.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Katholischen Gemeindehaus St. Josef, Gutenbergstraße 4. Es ist keine Anmeldung erforderlich.