Heuberger Bote

Torspaß mit Mané und Sané

Münchner schießen sich gegen Pilsen endgültig aus der Krise und für den Klassiker warm

- Von Klaus Bergmann und Christian Kunz

MÜNCHEN (dpa) - Sadio Mané hüpfte Arm in Arm mit seinen Teamkolleg­en vor der Fankurve und freute sich bereits auf das „Big Game“in Dortmund. Die Münchner Offensivst­ars haben sich in der Champions League für die große Bundesliga-Prüfung beim BVB warm geschossen. Mané, der nach Herzenslus­t treffende Leroy Sané und Co. besiegten den hilfund wehrlosen tschechisc­hen Meister Viktoria Pilsen locker mit 5:0 (3:0) und können nach drei Siegen und 9:0 Toren praktisch schon einen Haken unter die Gruppenpha­se der Königsklas­se machen. Die BayernBoss­e um Oliver Kahn konnten auf ihren Tribünenpl­ätzen den Torspaß von Doppelpack­er Sané (7./50. Minute), Serge Gnabry (13.), dem besonders spielfreud­igen Mané (21.) sowie des eingewechs­elten Eric Maxim Choupo-Moting (59.) bejubeln.

„Die Leistung war großartig. Wir haben viele Chancen herausgesp­ielt und fünf Tore erzielt. Es war ein verdienter Sieg. Es waren schwierige Wochen für uns. Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Wir sind auf der Siegerstra­ße, hoffentlic­h bleiben wir da bis zum Saisonende“, sagte Mané und blickte bereits auf den Bundesliga-Klassiker in Dortmund: „Das ist ein Big Game. Das ist wichtig für uns, um das Selbstvert­rauen zu bekommen. Wir versuchen unser Bestes und wollen gewinnen.“

Trainer Julian Nagelsmann fand nach dem Tor-Festival lobende Worte: „Die Jungs haben es gut gemacht. Es war schnell entschiede­n. Dann ist es dahingeplä­tschert. Es war eine seriöse Herangehen­sweise, sehr souverän und hochverdie­nt.“Und Leon Goretzka ergänzte: „Neun Punkte aus drei Spielen mit einem ordentlich­en Torverhält­nis. Das passt. Wir sind auf Kurs.“

Des Trainers Forderung für das Warm-up für Borussia Dortmund ging vor 75 000 Zuschauern in der Allianz Arena mit spielerisc­her Leichtigke­it in Erfüllung. „Wir sind weiter in einer Situation, Ergebnisse liefern zu müssen“, hatte der Trainer gesagt. Das gelang gegen den willkommen­en Sparringsp­artner aus Pilsen

auch ohne Joshua Kimmich und Thomas Müller problemlos. Die beiden mit Corona infizierte­n Anführer sollen möglichst am Samstag in Dortmund wieder zur Verfügung stehen. Gegen den BVB werden sie gebraucht, auch wenn der agile Gnabry im Angriff und der hoch veranlagte Neuzugang Ryan Gravenberc­h im Mittelfeld gegen Pilsen die Lücken überzeugen­d schlossen.

Sechs Minuten und 16 Sekunden dauerte es, bis die Bayern vier Tage nach dem 4:0 gegen Bayer Leverkusen erneut auf die Siegerstra­ße eingebogen waren. Sané bekam von Jamal Musiala den Ball, zog von rechts im Sololauf nach innen und schloss mit dem linken Fuß aus der Distanz wunderschö­n ab. Das Tor beflügelte die Münchner – und beeindruck­te die Gäste. Nagelsmann konnte sich am Spielfeldr­and entspannt über wertvolle Entwicklun­gen freuen. Nationalsp­ieler Gnabry nutzte seine Chance in der Startelf als zunächst

zentraler Stürmer mit dem Treffer zum 2:0 nach einem Tunnel-Pass von Leon Goretzka. Und vor allem Mané befreite sich energisch aus seiner jüngsten Schaffensk­rise. Das 3:0 erzielte er nach einer feinen Einzelakti­on, das 4:0 von Sané leitete er mit einem Traumpass über 30 Meter vom linken Flügel ein. Nationalsp­ieler Sané entwickelt sich nach dem Abgang von Robert Lewandowsk­i zu Bayerns „Mister Königsklas­se“: Es war schon sein viertes Tor in dritten Gruppenspi­el.

Die defensiv und offensiv überforder­ten Gäste aus Pilsen bestätigte­n mit der dritten Niederlage ihre Rolle als reiner Punktelief­erant in Gruppe C. Nagelsmann konnte frühzeitig wechseln, um Kräfte der Leistungst­räger wie Sané für Dortmund zu schonen. Der eingewechs­elte Choupo-Moting konnte sein erstes Saisontor bejubeln, auch der 17 Jahre alte Franzose Mathys Tel bekam wertvolle Spielzeit. Praktisch arbeitslos war

Kapitän und Torhüter Manuel Neuer.

Für die Bayern war es am Ende ein Rekordaben­d. Mit dem 31. Gruppenspi­el in Serie ohne Niederlage sind die Münchner nun alleiniger Rekordhalt­er in der Königsklas­se.

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FOTO: ACTIONPICT­URES/IMAGO Die Bayern um Leroy Sané (Mi.) können unter die Gruppenpha­se praktisch schon einen Haken machen.

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