Größtes Projekt ist die Ortskernsanierung in Weilheim
Rietheim-Weilheim muss 2023 keine Schulden aufnehmen - Kämmerer ist zufrieden
– Nach langen Vorberatungen und einer Vorausschau im Dezember 2022 hat der Gemeinderat den Haushalt 2023 verabschieden. In seiner letzten Rede zur Verabschiedung des Haushalts fasste Bürgermeister Arno in aller Kürze zusammen: „Der vorgelegte Haushalt 2023 (inklusive Wasserversorgung) umfasst nun ein Volumen von insgesamt 20,97 Millionen Euro“, in 2022 seien es noch knapp 18,2 Millionen Euro und damals schon ein Rekord gewesen.
Kämmerer Jochen Karl freut sich dementsprechend, Positives darstellen zu können: „Im Entwicklungszeitraum seit 2018 zeigt das Haushaltsvolumen laut Planzahlen eine steigende Tendenz.“Lediglich im Jahr 2021 habe man aufgrund des vorangegangenen Corona-Lockdowns vorsichtiger geplant. Arno unterstreicht dies in seiner Rede: „Mit einem auf das Notwendigste reduzierten Haushalt ist es absolut nichts geworden, da weiterhin wichtige Vorhaben zur zukünftigen Gestaltung der Gemeinde anstehen.“Man dürfe dankbar sein, dass die Gemeinde durch eine solide Haushaltspolitik den erforderlichen Spielraum hierfür erhalten habe.
So liegt der Ergebnishaushalt im Volumen sogar über dem Niveau der Vorjahre. „Auf der Aufwandseite haben wir die Umlagen mit rund 8 Millionen Euro, wobei vor allem die Personalund Betriebsaufwandkosten als große Positionen zu nennen sind“, fasst Arno zusammen. Dem gegenüber stünden auf der Einnahmeseite die Gewerbesteuer als wichtigste Einnahmequelle: „Hier wurden 6,5 Millionen Euro eingeplant.“
Für dringend notwendige Investitionen hat Kämmerer Karl insgesamt 4,5 Millionen Euro im Kernhaushalt der Gemeinde eingeplant. Als größte Investitionen gelten unter anderem die Ortskernsanierung in Weilheim, der zweite Bauabschnitt Dürbheimer Straße und der Kanalanschluss Kehlen.
Hinzu kommen Investitionen im Eigenbetrieb wie etwa die Errichtung der Freiflächen- PhotovoltaikAnlage auf dem Rußberg, und das Vorantreiben der Breitbandversorgung“, erläutert Karl. Diese Investitionen würden im Kernhaushalt wieder komplett ohne Neuverschuldung finanziert. Lediglich im Eigenbetrieb ist eine Kreditaufnahme von 1,5 Millionen Euro vorgesehen.
Neu gegenüber der Entwurfsplanung vom Dezember 2022 ist der Mehraufwand bei der Sanierung des Radwegs Dillgarten. Hier müssen zusätzlich 60.000 Euro in die Hand genommen werden. Nach der archäologischen Sondierungsgrabung, die die hiesige Firma Werma in Auftrag gegeben hatte, wurden unter anderem Funde eines sogenannten Brandschüttungsgrabes aus der Merowingerzeit gesichtet. „Da wir als Gemeinde in diesen Prozess mit dem Bau des Radwegs involviert sind, werden wir uns an der bevorstehenden Rettungsgrabung der Funde durch das Team der Engener Archäologen
finanziell beteiligen“, erläutert Karl.
Von Interesse sind für die Zukunft die liquiden Mittel, die der Doppelgemeinde zur Verfügung stehen. Karl freut sich auch hier über positive Zahlen: „Nach dem vorläufigen Rechnungsergebnis des Haushalts von 2022 kann die Gemeinde aufgrund der jetzigen Planungen von liquiden Mitteln in Höhe von knapp 9,7 Millionen Euro zum Jahresbeginn 2023 ausgehen.“Das sei eine stolze Summe. Das im Dezember prognostizierte positive Ergebnis musste von 177.000 Euro auf 146.000 Euro nach unten korrigiert werden. Das lag an den Investitionen, die wir Ende Dezember eingeplant haben“, erklärt Karl. Dies erhöht die Abschreibungen im Jahr 2023.