Heuberger Bote

Die 27. Auflage … und keinerlei Alterungse­rscheinung­en

Der Honberg-Sommer will ab 7. Juli wieder Maßstäbe setzen

-

2019 schrieb Rekordzahl­en: Das Jubiläumsf­estival zum 25-Jährigen des Honberg-Sommers sorgte für 17 wunderschö­ne Sommertage ohne Regen, 13 (von 16!) ausverkauf­te Konzerte, über 18.000 Besucherin­nen und Besucher im Zelt, gut 50.000 Gäste (zählt man den Biergarten mit) und eine ausgelasse­n-fröhliche Stimmung. Aber dann: Tristesse 2020 als Corona jegliche Veranstalt­ungen selbst im Sommer unmöglich machte. Ein „virtuelles Festival“als Trostpflas­ter, das kaum über den ausgefalle­nen HoSo hinweg half. Und auch 2021 war pandemiebe­dingt ein normales Festival nicht möglich. Das HOpe’n’Air machte an zehn Abenden immerhin Konzerte unter freiem Himmel möglich – allerdings ohne Biergarten, ohne Rahmenprog­ramm und ohne Festivalze­lt, dafür mit Zuschauerb­eschränkun­g und Corona-Tests. 2022, also im vergangene­n Jahr, endlich der ReStart: Die 26. Auflage mit neuem Gastroteam, leicht veränderte­m Konzept und immensen Personalpr­oblemen hinter den Kulissen geriet nach der langen Pause trotz idealer Wetterbedi­ngungen etwas holpriger als erhofft. 2023, zur 27. Auflage, stehen die Zeichen nun aber günstig: vom 7. bis 23. Juli soll der Honberg-Sommer durchstart­en und weit über Tuttlingen hinaus für Furore sorgen.

Was auffiel: erst sehr spät konnten die Programmma­cher die ersten Verpflicht­ungen für den Honberg-Sommer bekannt geben. Es wurde Mitte Dezember bis – fast fünf Monate nach dem letzten Festival-Konzert auf dem Honberg im Juli 2022 – die ersten Acts fürs Festival

2023 präsentier­t wurden. Die ganze Veranstalt­ungsbranch­e musste sich schließlic­h nach den Pandemieja­hren neu sortieren, dazu kamen Kostenstei­gerungen aller Orten, nicht zuletzt verursacht durch den Krieg in der Ukraine. „Und jede Forderung von Künstler- und Agentursei­te wollten und konnten wir nicht mitgehen“, erklärt Geschäftsf­ührer Michael Baur. „Schließlic­h war im Herbst noch keineswegs absehbar, wie sich das Publikumsi­nteresse an kleineren und mittleren Veranstalt­ungen entwickeln würde.“„Selten war die Programmge­staltung schwierige­r, vor allem die Gespräche mit internatio­nalen Künstlern und Bands aus England oder

den USA“, weiß auch Berthold Honeker, der seit 1995 zum Festivalte­am gehört und als erste Acts die Mittelalte­rrock-Veteranen Subway To Sally aus Potsdam (mit dem Schweizer Special Guest Koenix), Viva Voce und Les Brünettes in der mittlerwei­le bereits ausverkauf­ten A Cappella Nacht, den italienisc­hen Cantautore Pippo Pollina und den Schweizer Hardrock-Export Nr. 1 Gotthard vermeldete. Drei der vier Acts haben reichlich Honberg-Erfahrung und hier schon begeistern­de, meist ausverkauf­te Shows gespielt.

Ende Dezember folgten zwei deutsche Künstler fürs LineUp, ebenfalls beide mir Honberg-Erfahrung, die beide seit Jahren zu den Stars der deutschen Musikszene zählen. Im Rahmen seiner „Sommerkonz­erte 2023“kommt Songpoet, ECHO- und Fernsehpre­isträger Gregor Meyle mit seiner Band nach Tuttlingen. Viele kennen den charmanten Musiker mit Hut, Bart und Brille

aus seinen zahlreiche­n TV-Formaten (von „Sing meinen Song – Das Tauschkonz­ert“über „Meylenstei­ne“bis zu „Your Songs“). Aber erst live kann er seine ganze Klasse zeigen! „Der letzte Torero – Big L.A. Show“ist der neueste Streich von Helge Schneider, dem Multiinstr­umentalist­en aus dem Pott, der nicht selten als „singende Herrentort­e“angekündig­t wird, aber auf der Bühne eben nicht nur Quatsch macht, sondern auch zu den versiertes­ten Musikern des deutschen Jazz zählt.

Kurz vor Drucklegun­g dieses Hefts gingen drei weitere Acts in den vergünstig­ten Vorverkauf, diesmal durchweg neue Namen für den Honberg. Die gebürtige Ravensburg­erin und Wahl-Berlinerin Lotte eröffnet am 7. Juli das Festival 2023 musikalisc­h. Nach der Tour mit Clueso im vergangene­n Jahr ist Lotte jetzt also mit ihrer Band auf eigener Headliner-Tour unterwegs, begleitet vom Münchner Duo Bruckner als Special Guest. Liedermach­er, Moderator und Schauspiel­er Hannes Ringlstett­er feiert seine Honberg-Premiere an der Seite von Werner Schmidbaue­r

und Martin Kälberer. Seit 14 Jahren schon laden sich diese beiden immer neue Gäste aufs Tollwood ein – und sind damit fester Bestandtei­l des Musikprogr­amms auf dem renommiert­en Münchener Festival. Jetzt ist das Projekt erstmals in Tuttlingen zu erleben! Das Konzept: drei Ausnahmemu­siker und ein extra für diesen Abend zusammenge­stelltes Lieder-Set, wobei Raum für Improvisat­ion und eine Menge Spaß bleibt. Und schließlic­h kommt Mando Diao auf „Dance With Somebody 2023-Tour“eine Top-Band aus Schweden. Erst 2022 feierten sie vor Zehntausen­den einen umjubelten Auftritt beim Southside Festival, jetzt feiern die schwedisch­en Alternativ­e Rocker ihre Honberg-Premiere. „Ziemlich viel Rock‘n‘Roll“verspricht die Band auch fürs neue, für 2023 angekündig­te Album. Die Schweden werden also auf dem Honberg neben ihren Klassikern auch schon einige brandheiße, neue Pop-Rock-Hits im Gepäck haben.

 ?? ?? »Pippo Polina«
»Pippo Polina«
 ?? ?? »Gotthard«
»Gotthard«
 ?? ?? »Lotte«
»Lotte«

Newspapers in German

Newspapers from Germany