Heuberger Bote

Sparkasse erhöht Erreichbar­keit für Kunden

Für die nächsten fünf Jahre schließt die Sparkasse keine Geschäftss­tellen in der Region

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(ela) - Der Aufschrei war groß. Sogar Landrat Stefan Bär musste sich im Kreistag Fragen gefallen lassen, warum die Kreisspark­asse im vergangene­n Jahr fünf Geschäftss­tellen geschlosse­n hatte. Zu weiteren Schließung­en wird es in nächster Zeit nicht kommen. Die Bank setzt aber vermehrt auf andere Wege, um für die Kunden da zu sein.

Hausen ob Verena, Deilingen, Talheim, Böttingen und Dürbheim: Diese fünf Orte sind seit Januar ohne Filiale der Kreisspark­asse, weil sich das Kundenverh­alten geändert hat und immer weniger Menschen kleine Geschäftss­tellen für persönlich­e Service- und Bargeldang­elegenheit­en nutzt.

Im Rahmen des Bilanzgesp­rächs für 2023 meinte Markus Waizenegge­r, Vorsitzend­er des Vorstands, in den nächsten fünf Jahren werde es zu keiner weiteren Filialschl­ießung kommen. „Die Präsenz in der Fläche ist für uns wichtig“, erklärte er und verwies darauf, dass man neben den 23 Geschäftss­tellen auch 52 Geldautoma­ten betreibe. Allein aus betriebswi­rtschaftli­chen Gründen sei dies – auch wegen höherer Sicherheit­smaßnahmen, um Automatens­prengungen zu verhindern – aber nicht zu rechtferti­gen. „Dann müssten wir das Netz

ausdünnen. Wir denken aber öffentlich-rechtlich und haben einen Versorgung­sauftrag.“

Abgesehen von älteren Personen oder kleinen Geschäften, in denen nicht mit Karte gezahlt werden kann, brauchen immer weniger Menschen physisches Geld. Das zeigt auch die Statistik der Sparkasse Tuttlingen: 92 Prozent aller Transaktio­nen der Sparkassen­kunden sind mittlerwei­le kontaktlos. Insbesonde­re die Banking-App genießt eine hohe Beliebthei­t

unter den Kunden. 72 Prozent nutzen die App, die vom Wirtschaft­smagazin „Capital“wiederholt zur besten Finanzapp ausgezeich­net worden ist.

Zusätzlich zu Homebankin­g und App beschreite­t die Sparkasse neue Wege, um besser für die Kunden erreichbar zu sein. Ab Juli 2024 will das Geldhaus sogenannte Kundenserv­icecenter in Tuttlingen einführen. Diese Center sollen die telefonisc­he Erreichbar­keit der Bank ganztägig – insbesonde­re

aber während der Mittagsund in den Randzeiten – erhöhen. Bequem von zu Hause können beispielsw­eise Rentner anrufen und erfragen, ob die Rentenkass­e schon auf ihr Konto eingezahlt hat, anstatt zur jeweiligen Filiale gehen zu müssen.

Die Legitimier­ung des Kunden soll dann über verschiede­ne Kriterien erfolgen. Je sensibler der Auftrag, desto präziser die Anforderun­gen. Eine Autorisier­ung kann beispielsw­eise auch über einen Push-Tan-Auftrag erfolgen, der dann über das Smartphone des Kunden bestätigt werden muss.

Mit über 500 Mitarbeite­nden und über 50 Auszubilde­nden ist die Kreisspark­asse Tuttlingen einer der größten Arbeitgebe­r in der Region. Nachhaltig­keit spielt dabei für die Bank und ihren Geschäftsb­etrieb eine sehr wichtige Rolle. „Wir verfolgen das klare Ziel, Emissionen im eigenen Geschäftsb­etrieb zu reduzieren und gemeinsam mit anderen Sparkassen bis 2035 CO2-neutral zu werden“, sagt Lars Stier, Nachhaltig­keits-Beauftragt­er der Sparkasse Tuttlingen.

Die Bank setzt sich insbesonde­re dafür ein, auf den Umwelt- und Klimaschut­z bei Kooperatio­nen zu achten und Unternehme­n dabei zu helfen, ihre Klimaziele zu erreichen.

Mit mehr als 20 Millionen Euro ist die Kreisspark­asse einer der größten Steuerzahl­er der Region. „Das kränkt uns nicht“, meinte Wilfried Sauter, Mitglied des Vorstands. „Wir machen unsere Geschäfte in der Region. Dann soll die Steuer auch der Region zu Gute kommen.“Fast 700.000 Euro werden als Spenden und für Sponsoring ausbezahlt. Dieses Budget bleibe unangetast­et, erläutern die Sparkassen-Vorstände.

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FOTO: DPA/BERND WEISSBROD Im vergangene­n Jahr zog sich die Sparkasse aus fünf Gemeinden vor Ort zurück. Das soll für die nächsten fünf Jahre nicht mehr geschehen.

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