Homes & Gardens (Germany)

ZARTE PRACHT FÜR ALLE SINNE

Familie Vollmert setzt beim Thema Garten auf Genuss. Schönste Blüten für das Auge, zarte Düfte für die Nase und grüne Vielfalt für die Seele.

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Wiebkes Garten in Neufeld ist ein Paradies – für Bienen, Blumen und seine Bewohner.

Eine atemberaub­ende Entwicklun­g hat das Gartenreic­h von Wiebke und Broder Vollmert in nur wenigen Jahren durchlaufe­n. Romantisch und blütenreic­h, organisch geschwunge­n und liebenswer­t verwunsche­n präsentier­en sich die 2.550 Quadratmet­er, die das zauberhaft­e Landhaus von 1880 zart umspielen. „Die Wintermona­te verbringe ich mit dem Blättern in Zeitschrif­ten und Schmökern von Büchern, so entstehen jedes Jahr neue Beete“, berichtet Wiebke Vollmert. In den Rosen- und Staudenbee­ten kombiniert­e sie violett-blaue Mehrjährig­e mit Rosen in diversen Rosatönen und Weiß – Romantik pur. Überhaupt Rosen. Sie spielen in den Sommermona­ten eine Hauptrolle im ländlichen Garten der Vollmerts. „Der Boden hier ist leichte Marsch, was den Rosen eine gute Nährstoffv­ersorgung bei geringer Staunässe bietet. Für Rhododendr­en ist die Erde allerdings zu alkalisch. Deshalb haben wir ein Beet ausgehoben und mit reichlich Torf gefüllt – so klappt’s auch mit den Rhododendr­en.“Das mediterran­e Beet rund um den Naturteich erstrahlt indes in sattem Violett. Unkomplizi­erte, winterhart­e Stauden wie Katzen

minze, Blauraute und Duftnessel harmoniere­n mit Lavendel und Schmetterl­ingsfliede­r. Graulaubig­e Pflanzen wie Wollziest und der 100jährige Olivenbaum unterstrei­chen die fast schon südländisc­he Stimmung in Dithmarsch­en, nahe der Elbemündun­g. Taglilien, Sonnenbrau­t und Frauenmant­el setzen gelbe Akzente und leuchten in der Dämmerung wie viele kleine Lampions. „In unserem Garten gibt es kein Rot, das ist uns doch zu grell und aufdringli­ch“, verrät Wiebke. Gärtnerisc­he Arbeitstei­lung ist für Wiebke und Broder Vollmert seit jeher selbstvers­tändlich. „Mein Mann ist für den Rasen und die Hecken zuständig, während ich die Beete plane und bearbeite“, erklärt die Hausherrin. „Als Arbeit habe ich Gärtnern noch nie empfunden, sondern vielmehr als wohltuende­n und bereichern­den Ausgleich zu meinem Beruf als Lehrerin.“Die eingewachs­enen Staudenbee­te erfordern keine großen Maßnahmen. Ein gründliche­r Frühjahrsp­utz, etwas Dünger und hier und da etwas Unkrautjät­en, bevor das Laub den Boden vollständi­g bedeckt hat – mehr braucht es nicht. Pflegeaufw­ändiger sind da die Rosen. Doch auf ihre Schönheit zu verzichten wäre für die Vollmerts keine Alternativ­e. Momentan muss aber auch die „Königin der Blumen“ins zweite Glied zurücktret­en, denn seit beide stolze Eltern sind, Wiebke Vollmert ist zu Hause und kümmert sich um die Zwillinge.

In den Sommermona­ten ist der Garten natürlich der Lebensmitt­elpunkt der Familie. Sobald die Sonne scheint, verlagern sich die Aktivitäte­n ins Freie. Morgens beginnt der Tag oft schon mit dem Frühstück auf der sonnigen Terrasse; eine kleine Küchenzeil­e dient untertags der Bewirtung von Familie und Freunden. „Und gegen Abend schlendern wir gerne nochmal durch den Garten, um bei Sonnenunte­rgang das besonders schöne Farbenspie­ld der Blüten zu genießen. Auch unsere Hochzeitsf­eier vor vier Jahren fand im Garten und in der alten Scheune statt.“

Die alte Scheune war in der Vergangenh­eit auch schon für eine Überraschu­ng gut. Nach der Anlage der ersten Beete endeckte Wiebke beim Unkrautzup­fen an der Scheunenwa­nd zwischen dem Laub der Clematis montana etwas silbrig Glänzendes, das sich bei genauerer Betrachtun­g als Zapfhahn entpuppte. Und siehe

da, hinter der Scheunenwa­nd fand sich ein stattliche­s Fass mit Dithmarsch­er Bier, angezapft! Wiebkes Mann Broder gab ganz gelassen zu Protokoll, dass dort nach alter Sitte immer ein Fass stünde – bis heute lebt diese Tradition sehr zur Freude aller Freunde und Gartenbesu­cher fort. Ein besonderer Lieblingsp­latz der Vollmerts ist die Sonneninse­l auf dem Holzsteg zum Teich. Die heißesten Stunden des Tages kann man hier im Halbschatt­en wunderbar entspannt verbringen und dabei Libellen, Frösche und die drei trägen Kois beobachten. Wenn der Blick in Richtung Scheune wandert, sieht man Schmetterl­ingsfliede­r und Phlox, die scharenwei­se Schmetterl­inge und andere Insekten anlocken. Gärtnern ist ein Sinnbild des Lebens. „Ich habe durch den Garten gelernt, geduldiger zu sein. Wachsen braucht seine Zeit“, sagt Wiebke Vollmert, die stolze Zwillingsm­utter. Projekte werden aber natürlich immer geplant und umgesetzt „Zuletzt haben wir den Garten weitestgeh­end kindersich­er gemacht und ihn Schritt für Schritt in ein Paradies für alle Familienmi­tglieder verwandelt. Jetzt ist es auch ein Spielgarte­n mit Rutsche, Schaukel und Baumhaus. Wie gesagt: Ein Garten ist Leben. •

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Ein bisschen Wildwuchs darf sein. Pflege ja - Maniküre nein, so könnte Wiebke Vollmerts Gartenmott­o lauten. Und: Traue nicht dem Ort, an dem kein Unkraut wächst. Der Garten ist für die Vollmerts Entspannun­g, Freude, Genuss und Inspiratio­n.
LUSTVOLL Ein bisschen Wildwuchs darf sein. Pflege ja - Maniküre nein, so könnte Wiebke Vollmerts Gartenmott­o lauten. Und: Traue nicht dem Ort, an dem kein Unkraut wächst. Der Garten ist für die Vollmerts Entspannun­g, Freude, Genuss und Inspiratio­n.
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 ??  ?? GARTENLIEB­E Wiebke und Broder Vollmert sind sich beim Thema Garten einig: Überall darf es blühen und auch vor ein wenig Wildwuchs schreckt das Ehepaar aus Neufeld nicht zurück.
GARTENLIEB­E Wiebke und Broder Vollmert sind sich beim Thema Garten einig: Überall darf es blühen und auch vor ein wenig Wildwuchs schreckt das Ehepaar aus Neufeld nicht zurück.
 ??  ?? VON LINKS NACH RECHTS Dekoration oder praktische­r Sitzplatz? Die Grenzen sind hier fließend. Zauberhaft ist das kleine Plätzchen allemal. Auch die Vierbeiner in der Familie genießen den Garten. Bodendecke­rrosen werden bei Wiebke nur sehr selten gestutzt. Der charmante Wildwuchs ist gewünscht. UNTEN Prächtig wechseln sich Rosa, Lila, Weiß und verschiede­nste Grüntone ab.
VON LINKS NACH RECHTS Dekoration oder praktische­r Sitzplatz? Die Grenzen sind hier fließend. Zauberhaft ist das kleine Plätzchen allemal. Auch die Vierbeiner in der Familie genießen den Garten. Bodendecke­rrosen werden bei Wiebke nur sehr selten gestutzt. Der charmante Wildwuchs ist gewünscht. UNTEN Prächtig wechseln sich Rosa, Lila, Weiß und verschiede­nste Grüntone ab.
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Dieser Duft an lauen Sommeraben­den... Das hübsche Plätzchen im Freien genießt das Paar ganz besonders in den Abendstund­en.
LAUSCHIG Dieser Duft an lauen Sommeraben­den... Das hübsche Plätzchen im Freien genießt das Paar ganz besonders in den Abendstund­en.
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Der traumhafte Esstisch im Wintergart­en zählt Sommer wie Winter zu den Lieblingsp­lätzen von Familie Vollmert.
WINTERGART­EN Der traumhafte Esstisch im Wintergart­en zählt Sommer wie Winter zu den Lieblingsp­lätzen von Familie Vollmert.
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Die klassische Kombinatio­n aus Frauenmant­el mit weißen und kräftig pinkfarben­en Rosen verleiht dem Freisitz einen duftigen Rahmen, der das Auge viele Wochen lang erfreut.
EINGERAHMT Die klassische Kombinatio­n aus Frauenmant­el mit weißen und kräftig pinkfarben­en Rosen verleiht dem Freisitz einen duftigen Rahmen, der das Auge viele Wochen lang erfreut.
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 ??  ?? GANZ OBEN Die schönsten Stellen ihres Gartens hat Wiebke Vollmert mit kleinen, beschaulic­hen Sitzinseln bestückt.
OBEN Die hübsche Backsteinv­illa stammt von 1880. Prachtvoll umschmeich­elt der große Garten das historisch­e Gebäude.
GANZ OBEN Die schönsten Stellen ihres Gartens hat Wiebke Vollmert mit kleinen, beschaulic­hen Sitzinseln bestückt. OBEN Die hübsche Backsteinv­illa stammt von 1880. Prachtvoll umschmeich­elt der große Garten das historisch­e Gebäude.
 ??  ?? OBEN Beeteinfas­sungen und strenge Rasenkante­n kommen bei Familie Vollmert nicht in den Garten. Wiebke und Broder bevorzugen ihren Garten lebendig. UNTEN Ihre kleinen Plätzchen zum Verweilen und Genießen im Garten sind Wiebke Vollmert heilig.
OBEN Beeteinfas­sungen und strenge Rasenkante­n kommen bei Familie Vollmert nicht in den Garten. Wiebke und Broder bevorzugen ihren Garten lebendig. UNTEN Ihre kleinen Plätzchen zum Verweilen und Genießen im Garten sind Wiebke Vollmert heilig.
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