EINE RUHIGE OASE
Design-Ikone Tricia Guild verlieh dem Apartment einer Freundin im Südwesten Londons ein modernes und einladendes Flair.
Designikone Tricia Guild verlieh dem Zuhause einer Freundin ein einladendes Flair.
Einmal im Jahr sausen die Boote des Ruder-Rennens zwischen Oxford und Cambridge an den Fenstern des großen Apartments mit drei Schlafzimmern vorbei. Aber das ist auch schon alles, was hier an Aufregung geboten ist. Ansonsten kann man in diesem ruhigen Viertel, das von viel Natur und Blicken auf den Fluss geprägt ist, wunderbar seinen Träumen nachhängen. An den Ufern der Themse im südwestlich in London gelegenen Stadtteil Barnes befindet sich die Wohnung im ersten Stock eines ehemaligen Möbellagers. Einst nutzte das Kaufhaus Harrods das Lagerhaus, das Ende des ersten Weltkriegs erbaut wurde und sich in der Nähe der Hammersmith Bridge befindet. Im Jahr 2000 entstanden hier Wohnungen – und eine davon richtete Tricia Guild, Gründerin des Labels Designers Guild, für eine alte Freundin ein.
„Wir wollten ein Zuhause mit einer positiven Ausstrahlung schaffen“, erinnert sich Tricia. „Alles sollte möglichst offen wirken, aber trotzdem eine warme Atmosphäre verströmen.“
Doch die Raumaufteilung war „seltsam“, wie die Besitzerin sagt: Die Küche befand sich in der Mitte des Loft-artigen Apartments, die Wände hatte man mit Gipsplatten bedeckt und die Fenster – ursprünglich Teil einer industriell genutzten Immobilie – waren wesentlich höher angesetzt, als es bei Wohnimmobilien üblich ist. Sobald man sich in einem der Räume hinsetzte, sah man kaum mehr etwas.
“Deshalb haben wir als Erstes den Boden angehoben“, erklärt Tricia. „So konnte die Landschaft draußen durch die Fenster schön nah ans Innere der Wohnung herangeholt werden.“Die Küche wanderte ans andere Ende des Apartments, die Gipsplatten wurden entfernt und die darunter liegenden Ziegelmauern freigelegt. „Ich wollte die Räume zu ihrer ursprünglichen Schönheit zurückführen“, sagt die Besitzerin. Deshalb entschieden sie und Tricia sich auch, die Betonpfeiler des Bauwerks freizulegen und die Fensterrahmen im selben Grünton zu streichen, den sie schon damals hatten, als die Hallen noch als Lager genutzt wurden.
Tricias Aufgabe war es, zarte Farben, lebhafte Muster und ein Gefühl des Draußen-seins in die Räume zu bringen. „Ich war absolut verzaubert vom sommerlichen Licht im Apartment“, erinnert sie sich. „Mit dieser grünen Farbexplosion, die draußen stattfand, fühlt man sich auch drinnen, als würde man in einem Park wohnen“, ergänzt die Besitzerin. „Dieses schöne Gefühl wollte ich so gut wie möglich in mein Zuhause bringen und mit möglichst vielen grünen Nuancen festhalten.“Tricias Ausgangspunkt der kreativen Arbeit war hingegen der Fluss. „Ich entschied mich für Farben, die von all den wunderbaren Nuancen des Wassers inspiriert wurden, besonders das helle Blaugrün, das man an guten Tagen sieht“, erzählt sie. •