DIE SPANNENDE HISTORIE DES WINTERGARTENS
■ Die größten Fans exotischer Blumen und Pflanzen waren früher vor allem die Engländer. Ihre Seefahrer bereisten fast die gesamte, damals bekannte, Welt und engagierten sich auch als clevere Handelsleute. Sie brachten Früchte, Lebensmittel, Stoffe, Edelsteine, Schmuck und eben Pflanzen mit nach Hause.
■ Der englische Adel interessierte sich für die Blumen aus fernen Ländern. Mit der Blütenpracht schmückte man seine Besitztümer.
Das Problem war nur: Die meist aus warmen Gegenden der Welt stammenden Pflanzen überstanden jedoch nicht die rauen Temperaturen Englands. Deshalb begann besonders die wohlhabende, höhere Gesellschaft zu Beginn des 18. Jahrhunderts in vielen Schlössern damit, sogenannte Orangerien errichten zu lassen – imposante Bauwerke im klassischen Stil mit oft steinernen Säulen und viel Glas, um die empfindlichen Pflanzen vor Kälte zu schützen und ihnen zugleich Licht zu spenden.
■ Der Name Orangerie leitet sich von den Orangenbäumen ab, die darin wettergeschützt gedeihen konnten. Die Dächer, die anfangs oft mit Ziegeln gedeckt waren, wurden später vermehrt mit widerstandsfähigem Glas geschützt. So entstanden eindrucksvolle Bauten, die unseren heutigen Wintergärten ähnlich sind.
■ Die Begeisterung des englischen Adels für exotische Pflanzen war somit der Ursprung für Wintergärten – auch „Conservatory“genannt. Einst handelte es sich um Baukunstwerke zum Schutz tropischer Pflanzen und nicht wie heute um die Funktion als erweiterter Wohnraum.