* Arbeit mit Glaubenssätzen
ICH BIN Coaching Teil 3, mit Fragebogen
„Ich kann das doch sowieso nicht“, „das wird sich nie ändern“oder auch „alle Menschen sind schlecht“– Glaubenssätze, vor allen Dingen negative, begleiten uns tagtäglich. Sie lassen uns oft zweifeln statt hoffen. Daran können wir etwas ändern.
Gute Erfahrungen und auch schlechte – beides prägt uns in unserem Sein und formt unseren Charakter. Vor allem, was wir in jungen Jahren erleben, kann hier genauso ausschlaggebend sein, wie besonders hervorstechende Herausforderungen, die wir in unserem Leben bereits meistern mussten oder auch große
Erfolge.
Aus allem können wir lernen und etwas mitnehmen, doch die eben genannten Erfahrungen sind es, die uns wohl am meisten prägen und formen. Vielleicht kannst du dich auch gar nicht an alles erinnern, das dir den ein oder anderen Glaubenssatz vermittelt hat.
Was sind Glaubenssätze überhaupt?
Sie sind Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens sammeln; Dinge, die wir uns einreden oder die andere Menschen uns vermitteln und weitergeben. Wir erlangen sie durch schlechte oder schöne Erfahrungen, durch die Weisheiten unserer Eltern, Lehrer oder Freunde oder durch die Beeinflussung durch die Medien. Sie sind Überzeugungen, die oftmals faktisch nicht festgemacht werden können, aber die uns helfen, in einem immer komplexeren Alltag unsere Orientierung nicht zu verlieren. Das funktioniert so lange, bis sie im direkten Widerspruch zur uns umgebenden Realität stehen. Dann besteht die Gefahr, dass sie uns nicht voranbringen, sondern auf der Stelle treten lassen.
Gute und schlechte Glaubenssätze?
Grundsätzlich solltest du dir klarmachen, dass alles, was du denkst, dein Leben nachhaltig beeinflusst. Die Gedanken formen Worte, welche schlussendlich zu Taten und Routinen werden. Ein Glaubenssatz ist also die Wurzel deines Lebens – verläuft es positiv oder negativ?
Üblicherweise denken wir Menschen, dass wir über Vieles nicht die Macht hätten, doch genau das
Gegenteil ist der Fall: Erst durch diese Glaubenssätze limitieren wir uns und unsere Möglichkeiten. Wie entstehen nun aber diese Überzeugungen? Vieles sammelst du bereits in deiner Kindheit über Lehrer, Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde oder auch Medien. Man könnte sagen, dass sie dir anerzogen wurden. Du hast sie also über einige Zeit hinweg verinnerlicht und lebst so ganz unbewusst nach diesen vorgegebenen Mustern.
Anderes wiederum eignest du dir durch das reine Leben an. Beispielsweise könntest du im Sportunterricht nicht so gut gewesen sein, woraus sich dann der Glaubenssatz entwickelt, du seist nicht sportlich.Das ist wünschenswert und danach solltest du auch streben.
Leider ist die Mehrheit der Glaubenssätze in unserem Leben oftmals ganz unbewusst negativ. Das führt dazu, dass du dich in deinem Können und deinem eigenen Wert limitierst und dir nicht erlaubst, aus dieser Zone herauszutreten. Wenn du überflutet wirst mit dieser Negativität, kann es schnell passieren, dass du deinen Fokus und deine Lebenslust, sowie all deine Motivation für deine eigentlichen Ziele verlierst. Andererseits kannst du natürlich Stärke, Ehrgeiz und Kraft entwickeln und sammeln und dich selbst in deiner Person bestärken.
Erkenne deine Routinen
Glaubenssätze funktionieren ähnlich wie Routinen: Man lebt nach ihnen, ohne wirklich darauf zu ach
Positive Glaubenssätze können dich stärken, motivieren und deine Träume und Visionen vorantreiben.
ten, was man da eigentlich macht. Es ist wie beim Zähneputzen. Du machst es einfach, ohne über den nächsten Schritt oder eine Handbewegung nachzudenken. Es gehört zu deinem Alltag und man macht das eben so – und genauso ist es mit deinen Glaubenssätzen.
Womöglich hast du dir sogar welche angeeignet, von denen du noch nicht mal etwas weißt. Aber kann man auch unterscheiden, welche davon gut oder schlecht sind? Pauschal lässt sich das nicht sagen. Das kommt ganz darauf an, wie du lebst und wie sich die Überzeugungen, die du dir angeeignet hast, auf dich und dein Dasein auswirken. Den einen limitiert dieses, den anderen jenes. Mit Sicherheit kannst du aber davon ausgehen, dass Glaubenssätze wie „Ich kann das sowieso nicht“und „Ich kann mich wohl niemals ändern“dir unglaublich viele Steine in den Weg legen werden. Die Liste könnte ewig fortgeführt werden, doch die wichtige Frage ist: Mit welchen von diesen Glaubenssätzen identifizierst du dich? Wo erkennst du dein eigenes Denken oder Handeln wieder - und warum ist das so?
Lass dir ruhig Zeit darüber nachzudenken und herauszufinden, ob vielleicht bei diesen Beispielen schon einige Sätze dabei sind, durch welche du dich kleiner machst als du bist.
Glaubenssätze ändern
Wie kannst du jetzt diese Glaubenssätze in solche umwandeln, die dich unterstützen?
Um dich zu beruhigen:
Doch dafür musst du dich intensiv mit dir selbst beschäftigen.
Zunächst einmal musst du erkennen, WELCHE
Glaubenssätze du überhaupt hast. Dazu ist es notwendig, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzt und in dein Innerstes blickst.
Wie erkennst du nun einen Glaubenssatz? Häufig beginnen sie mit der Vorgabe „Ich muss…“, „Ich bin…“, „Das klappt nie, weil…“oder auch als „Wenn, dann – Lektionen“. Diese lassen sich leicht erkennen und du kannst sie schon vom Namen her ableiten.
Andere wiederum sind sehr versteckt und lassen sich nur enttarnen, wenn du genauer hinsiehst. Nutze unsere Checkliste und Übungen, um ihnen auf den Grund zu gehen.
Was kann ich tun?
Du kannst zum Beispiel auch mit Affirmationen arbeiten. Sie wirken bejahend und geben eine positive und zustimmende Sicht auf Situationen. Zum Beispiel könntest du „Ich bin wertvoll“als eine kraftvolle Affirmation sehen. Glücklicherweise lassen diese sich ganz einfach in deinen Alltag integrieren – selbst, wenn du viel um die Ohren hast.
Durch die vielen kleinen positiven Dinge, die man
Diese Überzeugungen lassen sich tatsächlich in positive Affirmationen umwandeln
ansonsten täglich übersieht, lässt sich auch unbewusst eine fröhlichere Lebenseinstellung erlernen.
Hierzu kannst du täglich drei bis fünf schöne Dinge aufschreiben, wie beispielsweise Sonnenschein, freundliche Kollegen und vieles mehr. Zusätzlich zu Affirmationen baust du so ein Grundgerüst auf, das dich stützt und stärkt – dein Unterbewusstsein ist stärker als dein Bewusstsein.
Affirmationen im Alltag – so geht’s
Du kannst dir Affirmationen für jeden Lebensbereich aussuchen und dir notieren; Worte, die auf dich eine positive Wirkung haben und dir Kraft geben. Dabei kannst du auch deine aktuelle Lage betrachten und überlegen, was im Augenblick Sinn für dich ergibt.
Zum Beispiel könntest du folgende Worte verwenden: „Ich bin Schöpfer meines Lebens.“Du kannst dir die Affirmationen täglich in ein Notizbuch schreiben, sie in Gedanken immer wieder durchgehen oder dir einen kleinen Zettel dort aufhängen, wo du täglich mehrmals vorbeikommst. Allerdings müssen Affirmationen nicht zwingend bejahend sein – du kannst sie schlicht und einfach verändern. Nehmen wir das Beispiel: „Ich schaffe das zeitlich nicht“. Hieraus könnte „Der
Tag hat so viele Minuten – ich kann sie mir einteilen.“Hier wird der Glaubenssatz also umgeändert; du erarbeitest dir quasi eine Strategie. Du kannst auch auf Affirmationen zurückgreifen, die du auf entsprechenden Portalen findest und bei denen du das Gefühl hast, sie könnten zu dir und zu deiner Lebenssituation passen.
Lass dich inspirieren
Heutzutage sind Affirmationen wirklich schon in aller Munde. Es ist eigentlich unmöglich, daran vorbeizukommen, vor allen Dingen wenn man sich in den sozialen Medien bewegt oder mit dem Thema positive Lebensführung vertraut ist.
In den meisten Coachings zur Selbstentwicklung
“Die wahre Kunst des Lebens besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.” - Pearl S. Buck Gedanken formen das Leben nachhaltig
oder positiven Lebensgestaltung sind mittlerweile Affirmationen integriert.
Und so gehören Glaubenssätze zu einem großen Teil der Coachings in Richtung Lebensgestaltung bereits zum festen Sortiment. Die Methoden sind hierbei vielfältig.
So kann man im Coaching oder in der kognitiven Verhaltenstherapie oft das ABC-Modell nach Albert Ellis finden. „Ereignis → Beurteilung → Gefühl und Verhalten“heißt es hier. Es geht darum, ein Ereignis zu beurteilen, anstatt impulsiv zu reagieren. So kann man objektiv herangehen und Emotionen und Verhalten auf diese Situation steuern. Weiterhin gibt es die ReframingMethode, die sich in zwei Lager aufteilen lässt: Das BedeutungsReframing und das Kontext-Reframing. Bei erstem verändert sich die Situation genauso wenig wie der Kontext, doch die Sicht auf diese wird angepasst, indem versucht wird, das Positive daran zu sehen.
Beim Kontext-Reframing wird ein als negativ assoziiertes Verhaltensmuster in eine dazu passende Situation gesetzt. (Beispiel: „Ich bin geizig“→ „Sparsamkeit ist gut bei…“) Im Coaching sind diese entweder in einer Beobachter-Beziehung zum Coach gegeben, bei welcher Hilfe zur Selbsthilfe das große Thema ist, oder in einer leitenden Beziehung, ähnlich wie eine Beratung mit einem vorgegeben Weg. Möchtest du eher Richtung Selbstfindung gehen, wäre die erste Methode passend für dich, brauchst du aber professionellen Rat oder Hilfe, könntest du es mit einem beratenden Coaching versuchen. Was von beidem richtig für dich ist, wird auch durch deine Persönlichkeit und deine Ziele entschieden. Wenn du das Gefühl hast, alleine nicht auf den richtigen Weg zu kommen oder einfach keine Änderung herbeiführen zu können, dann lohnt es sich über eine Schulung oder allgemeine Hilfestellung von außen nachzudenken. Selbstfindung ist ein langer Prozess, der nicht immer Spaß macht, doch all das kann dir dabei helfen, deine negativ belasteten Glaubenssätze aufzulösen.
Glaubenssätze verwurzeln
Du hast stets die Möglichkeit, an ihnen zu arbeiten und gleichzeitig Gedanken durch sie zu schaffen, die dir gut tun. Glaubenssätze sind fest in uns verankert und formen unser Verhalten und somit auch den Verlauf unseres Lebens. Positiv zu denken und zu handeln ist deshalb so essenziell.
Du hast oben gelernt, wie du negative Glaubenssätze in kraftvolle Affirmationen wandeln kannst. Diese Affirmationen können zu Routinen werden, wenn du regelmäßig daran arbeitest. Üblicherweise dauert es circa drei Wochen, bis eine Gewohnheit etabliert wurde. Genau so lange darfst du dich gerne daran versuchen, die passenden Worte und Handlungen für dich zu finden und auszuüben, damit deine Routinen auch gefestigt werden können. Dieser Prozess der Veränderung ist ein stetiger – du wirst vermutlich immer wieder einen Glaubenssatz finden, der dich negativ beeinflusst, oder eine Routine haben, die irgendwann nicht mehr positiv auf dein Leben wirkt.
Du kannst jederzeit in dich gehen und dich fragen, ob deine Werte, Ziele und Visionen noch die Gleichen sind. Daran anknüpfend kannst du überlegen, ob deine Affirmationen diese drei Bereiche unterstützen, oder ob sie dir nicht mehr wirklich weiterhelfen. Demnach kannst du sie immer wieder anpassen, sodass deine Veränderung im Inneren stets gute Auswirkungen auf dein Verhalten und somit auch dein Leben hat. •
“Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.” - Charles Reade
Um solche Glaubenssätze zu ändern, die uns in unserem Tun oder Arbeiten einengen und zurückhalten, lohnt es sich, die eigenen Entscheidungen und Bewertungen eine zeitlang genau zu beobachten und zu dokumentieren. Damit du einen Überblick behalten und dir positive Gewohnheiten schaffen kannst, ist zum Beispiel eine To-do-Liste von großem Vorteil.
Dazu notierst du dir Aufgaben, die in deinem Alltag anfallen, beispielsweise Abwaschen, Putzen, Termine koordinieren, Deadlines, etc..
Führe sie aus wie immer und achte dabei mal auf die Zeit.
Wie lange nimmt das Bügeln der Kleidung in Anspruch? Oder das Putzen deines Badezimmers? Dann achte darauf, wie du dich dabei fühlst, diese Aufgaben zu erledigen. Bist du bei der Sache? Schweifen deine Gedanken schon zum nächsten Problem? Setzt du dich womöglich selbst unter Zeitdruck und hast das Gefühl, einfach nichts zu schaffen?
Versuche jeden Tag, auf deine Handlungen während deiner Aufgaben zu achten und positive Glaubenssätze einzubauen, zum Beispiel „Ich habe Zeit für kleine Aufgaben“, „Ich muss heute nicht fertig werden“.
Gehen dir die Aufgaben nach zwei oder drei Wochen leichter von der Hand? Erledigst du sie, ohne sie vor dir herzuschieben?
Über die Dokumentation über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen kannst du sehen, wie dein Verhalten sich durch deine Gedanken der Situation gegenüber verändert und formt.
Beispielsweise könnte das wie folgt aussehen:
• Affirmation
„Ich habe ausreichend Zeit, um all meine Aufgaben zu erledigen, und muss mich nicht hetzen.“
• Zeitraum
Zwischen 15 und 16 Uhr erledige ich Hausarbeiten von einem Zimmer, ohne mich dabei zu stressen. Ich weiß, dass ich mir die Zeit nehmen darf, die ich brauche, und mache so viel, wie ich schaffe.
• Beobachtung
“Durch den positiven Blick auf die Hausarbeit (Hinterher werde ich mich in einer aufgeräumten Wohnung wohlfühlen, ich bin organisiert und kann mich anderen Dingen widmen), fällt es mir leichter, diese Aufgabe zu erledigen und somit eine Routine zu integrieren, die mein Leben nachhaltig verbessert.“