* Resilienz – den Sturm überstehen
Das ganz besondere Immunsystem
Ich übe jeden Tag, so positiv und zuversichtlich wie nur möglich durchs Leben zu gehen, was mich am Anfang wirklich vor große Herausforderungen gestellt hat. Aber ich war die ganzen negativen und einschränkenden Gedanken so leid, dass ich endlich etwas verändern wollte und auch musste. So habe ich angefangen, meine Einstellungen und Bewertungen zu hinterfragen und meinen Fokus auf das Gute zu legen. Ich versuche, in jeder Situation so zuversichtlich, hoffnungsvoll und optimistisch wie nur möglich zu sein, was natürlich manchmal wirklich nicht einfach ist.
Besonders in Situation, die einen unvermittelt und extrem hart treffen, wie zum Beispiel eine
Trennung, der Tod eines geliebten Menschen oder die aktuelle Pandemie. Aber genau solche Situationen kann man meistens nicht ändern, so schlimm sie auch sind.
Was du aber ändern kannst, ist deine innere Einstellung zu der Situation, um sie für dich erträglicher zu machen und deine Zuversicht und Hoffnung nicht zu verlieren, sondern dich von ihnen stärken zu lassen.
Resilienz ist trainerbar!
Wir machen Sport, um unseren Körper fit zu halten und widerstandsfähiger zu werden. Sport hat zusätzlich noch einen positiven Effekt auf unser Immunsystem und dient dem Stressabbau. Eigentlich macht jeder von uns Sport, die einen mehr, die anderen weniger, doch die meisten versuchen sich schon, sich sportlich zu betätigen. Für viele gehört es sogar zur selbstverständlichen Routine, ein bis drei mal in der Woche ins Fitnessstudio zu gehen.
Doch wie ist es mit deinen Gedanken, deinem Fühlen, deinem Hoffen, quasi deiner „mentalen, emotionalen Fitness“? Wie machst du dein mentales Immunsystem widerstandsfähiger gegen äußere und innere Einflüsse
und daraus resultierenden Stress? Unser Körper ist nicht dafür geschaffen, dauerhaft Stress zu empfinden. Stress diente ursprünglich als Programm für den Notfall. Durch dieses Notfallprogramm wird dem Körper in kürzester Zeit genug Energie zur Verfügung gestellt, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Doch leider ist Stress für viele von uns zu einem Dauerzustand geworden. „Das war echt stressig“oder „ich bin so gestresst“sind Sätze, die ich aus meinem Umfeld täglich höre und wer nicht gestresst ist, fällt auf. Also wird das Notfallprogramm zum Normalprogramm und das kann uns krank machen. Darum ist es so wichtig, dass du dir regelmäßig Zeit für dich nimmst, um mit deinem mentalen „Immunsystem“ein Workout zu machen und so deine Resilienz zu stärken.
Aber was können wir tun, um unsere geistige Abwehrkraft zu stärken? Um positiver, gesünder und zuversichtlicher durchs Leben zu gehen und uns vor negativen Einflüssen zu schützen?
Du musst es wollen
Es ist alles eine Frage der inneren Einstellung und persönlichen Wahrnehmung, denn so entscheiden wir, was wir denken, wie wir fühlen und handeln. Meistens läuft dieser Prozess völlig unbewusst und routiniert ab und das ist gerade der springende Punkt. Wir sind so eingefahren und konditioniert, dass uns häufig gar nicht auffällt, dass wir uns viel Stress und einige Probleme selber schaffen oder diese noch verstärken, denn sie hängen stark von unserer individuellen Bewertung ab. Aber auch unser Umgang mit und die Bewältigung von persönlichen Krisen oder Schicksalsschlägen sind maßgeblich von unserer inneren Haltung abhängig. Wie kann man diese nun beeinflussen? Mach dir einmal bewusst, dass du seit frühester Kindheit angefangen hast, deine Erfahrungen zu bewerten.
Aber wie viel Zeit in der Woche nimmst du dir eigentlich, um dein „mentales Immunsystem“zu stärken?
Diese Bewertungen sind stark durch das Verhalten und die Bewertungen unserer Eltern und anderer Bezugspersonen geprägt worden. So entwickelt jeder Mensch seit frühster Kindheit seinen ganz individuellen Wahrnehmungsfilter, durch den er sein Erleben bewertet. Für mich persönlich besteht das beste Resilienztraining darin, diesen Wahrnehmungsfilter regelmäßig zu hinterfragen, zu warten und seine Leistungsfähigkeit zu optimieren. Die Auseinandersetzung mit deinem inneren Kind kann dabei sehr hilfreich sein. Erst wenn dir bewusst wird, wie viele belastende und negative Glaubenssätze du bereits seit deiner Kindheit in dir trägst, kannst du diese auflösen und so deine Wahrnehmung positiv beeinflussen. Vielleicht erkennst du auch, dass einige Werte, Gefühle oder Verhaltensweisen eigentlich gar nicht von dir kommen, sondern dass du diese unbewusst von deinem Umfeld übernommen hast. Mein Wahrnehmungsfilter war früher hauptsächlich auf das Wahrnehmen von negativen Umständen und Situationen ausgerichtet. Ich habe mich schnell angegriffen oder ungerecht behandelt gefühlt, weil ich immer alles direkt auf mich bezogen habe. Auch hier hilft es sehr, den Spieß umzudrehen und erst einmal grundsätzlich vom Besten auszugehen und anzunehmen, dass niemand einem etwas Böses möchte. Ich finde, dass sich mit dieser Einstellung ganz automatisch
Ich habe endlich verstanden, dass es mir nichts bringt, zu hadern oder meine Energie zu verschwenden, indem ich mir Horrorszenarien ausmale.
die Ausstrahlung auf das Gegenüber zum Positiven verändert und was wir anderen entgegenbringen, erhalten wir häufig auch zurück. Natürlich erfordert diese „Umprogrammierung“etwas Übung und Vertrauen, aber die positiven Auswirkungen und Erfahrungen werden dich stärken.
Die Lösung in den Fokus rücken
Ein weiteres Hilfsmittel, die Zuversicht zu erhöhen und die persönliche Resilienz zu stärken, ist für mich, die Aufmerksamkeit nicht mehr auf das Problem zu richten, sondern auf seine Lösung.
Ich versuche immer direkt, so lösungsorientiert wie möglich an Probleme heranzugehen, um nicht in ihnen zu versinken.
Durch Schwarzmalerei oder durch pessimistisches Wegschauen werden die Probleme weder besser noch verschwinden sie. Durch das Lenken meiner Aufmerksamkeit auf das Ziel, nämlich das Lösen eines Problems, verändert sich meine Energie so positiv, dass ich sofort zuversichtlicher und motivierter werde und das Problem als gar nicht mehr so schlimm empfinde. Das lösungsorientierte Denken hilft übrigens nicht nur bei Problemen, sondern auch ganz allgemein beim Erreichen von Zielen. Ich fokussiere meine Gedanken und Gefühle völlig auf das Erreichen meiner Ziele und erhöhe so meine Zuversicht und Kraft, um diese zu realisieren. Außerdem komme ich so ganz automatisch in den „Manifestationsmodus“, der meine Absichten weiter unterstützt und verstärkt.
Negative Denkmuster durchbrechen
Was mir immer sofort hilft negative Gedankenmuster zu durchbrechen, ist Dankbarkeit, und zwar nicht nur für Menschen, Situation oder Erfahrungen in meinem Leben, sondern auch für meine persönlichen Ressourcen. Ich konzentriere mich auf Fähigkeiten und Eigenschaften, die ich an mir mag oder auf die ich stolz bin, auf Momente, in denen mir meine Ressourcen weitergeholfen haben und in denen ich mich wirklich gut gefühlt habe. Diese Übung ist für mich sehr kraftvoll und hilft mir, meine Wahrnehmung sofort auf das Gute zu richten. Ich empfehle dir, diese Übung aber nicht nur anzu
Aber wie viel Zeit in der Woche nimmst du dir eigentlich, um dein „mentales Immunsystem“zu stärken?
wenden, um deine negativen Gedankenmuster zu durchbrechen, sondern auch, um deinen Selbstwert zu erhöhen. Am besten schreibst du täglich auf, wofür du dankbar bist und welche tollen Eigenschaften und Fähigkeiten du an diesem Tag genutzt oder wahrgenommen hast. Höre in dich hinein, was dir besonders viel Kraft gibt und wie sehr diese Kraft in dir wächst.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen viel Spaß beim Entdecken und Aufbauen eurer Resilienz. Auch, wenn es nicht immer ganz einfach ist und einiges an Ausdauer und Übung erfordert, glaubt mir es lohnt sich und denkt daran, ihr seid nicht alleine und es ist absolut in Ordnung sich bei einigen Themen Hilfe zu holen. •
„Man erlebt nicht das, was man erlebt, sondern wie man es erlebt.“— Wilhelm Raabe