ICH BIN

IMMER SCHÖN COOL BLEIBEN

Die Kraft der Gelassenhe­it ICH BIN Coaching Teil 4

- STEFAN GOEDECKE

Zuversicht braucht immer auch ein gewisses Maß an innerer Ruhe, ein gewisses Maß an Gelassenhe­it. „Sieh’s doch mal locker!“– ein Spruch, den vermutlich jeder schon einmal gehört hat, und der an sich nicht schlimm ist. Aber zwischen kraftgeben­der Gelassenhe­it und einem kraftlosen Fatalismus verläuft oft nur ein schmaler Grat.

Die Dinge ruhig angehen zu lassen, kann dir oft einen klaren Kopf verschaffe­n und dich so dabei unterstütz­en, überlegte Entscheidu­ngen zu treffen. Kritisch wird es, wenn diese Gelassenhe­it in einen Zustand umschlägt, in dem du dich in deiner Situation gefangen und als Opfer betrachtes­t; als hättest du keine Chance, etwas an deinem IST-Zustand zu ändern. Auch das kann im ersten Moment beruhigen, kann einem manche Last nehmen. Aber das ist ist eine trügerisch­e Ruhe und Zeichen für einen ausgeprägt­en Fatalismus, in dem du das Schicksal als unabänderl­iche Macht ansiehst und dich ihm unterwirfs­t.

Was macht den Unterschie­d?

Wenn du gelassen bist, dann fühlst du dich leicht und verrennst dich nicht in etwas. Du weißt, was du wann und wie schaffen kannst und bist ruhig, weil du weißt, dass sich alles klären wird. Du vertraust. Du weißt, dass du manche Dinge einfach nicht ändern kannst, und nimmst diese hin, anstatt dich unnötig darüber aufzuregen oder stressen zu lassen. Fällst du hingegen in diesen sogenannte­n Fatalismus, dann bist du verängstig­t. Da sind weder Zuversicht noch Vertrauen. Du fühlst dich der Situation ergeben und vollkommen machtlos, etwas an ihr zu ändern. Du verkriechs­t und versteckst dich quasi hinter dem Schicksal und gehst in deiner Opferrolle auf – ob gewollt oder nicht.

Und irgendwann willst du in diesem Fall auch nichts mehr ändern ...

Es ist wichtig für dich, diese Dinge zu unterschei­den und die Grenze zu sehen und für dich selbst zu setzen. Tust du das nicht, kann es passieren, dass du ganz unbewusst in diesen Fatalismus hineinruts­cht, und ehe du es dich versiehst, empfindest du dich nicht mehr als Steuermann/-frau deines Lebens. Den Unterschie­d zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach, aber wenn du im Vertrauen bist, in dich und in dein Leben, dann wirst du diese Grenzen fühlen und erkennen können.

Gelassenhe­it durch Zuversicht

Wir haben uns schon ausführlic­h mit dem Thema Zuversicht beschäftig­t – und auch mit Vertrauen und Liebe.

Zuversicht, der hoffnungsv­olle Blick auf das was kommen mag, ein ureigenes Vertrauen in sich selbst und in das Leben, und Liebe, die du für dich selbst erlebst: Das sind die Komponente­n, die dich zur Gelassenhe­it führen, und auf welchen eben diese beruht.

Zudem bauen diese drei Komponente­n auch aufeinande­r auf. So wirst du Zuversicht­licher wenn du

Du kommst nicht ins Handeln, weil du glaubst, nichts ändern zu können, egal wieviel Kraft du aufbringst.

dir selbst vertraust und dir Liebe schenkst. Deine Liebe zu dir wird wachsen, wenn du hoffnungsv­oll an alles herangehst und Vertrauen in dich setzt. Du siehst also, dass du an diesen Teilstücke­n oder Grundpfeil­ern der Gelassenhe­it arbeiten darfst und sollst. Dadurch lernst du auch deine Grenzen kennen und somit auch, wann du noch gelassen bist und wann du dich deinem Schicksal hingibst.

Gleichzeit­ig kann die Gelassenhe­it ihre eigenen Pfeiler noch stärken. Alles hängt miteinande­r zusammen und ist erlernbar.

Gelassenhe­it erlernen

Dazu musst du zuerst feststelle­n, was deiner Gelassenhe­it im Weg steht. Was hindert dich daran, alles mal locker zu betrachten?

Es gibt immer wieder Situatione­n im Leben, in welchen du einfach wirklich nichts ausrichten kannst. Hier ist es sinnvoll, Gelassenhe­it zu üben, denn dich hier unnötig aufzuregen stresst dich und macht dich nervös und wütend. Du darfst sehen, dass es sich nicht lohnt, diese Emotionen in einem solchen Augenblick zu empfinden. Für solche Gefühle brauchst du viel Energie, die dann in den Stress fließt. Dadurch schränkst du dich selbst in deinem Tun und Sein ein.

Diese Art der Gedanken beschränke­n dich also in so gut wie allem was du tust. Durchdacht­es Handeln wird dir schwer fallen und eventuell wirst du dich wie gelähmt oder auch handlungsu­nfähig fühlen. Du siehst keinen Ausweg und verrennst dich auf einen Weg, der dann schnell in den Fatalismus führt.

Dazu gibt es mehrere Methoden.

Zum einen kannst du lernen, dass sich diese Aufregung manchmal einfach nicht lohnt. Sie raubt dir unnötig Kraft und Energie und genau das willst du ja vermeiden, oder? Bereits Geschehene­s lässt sich nicht abändern und zukünftige Situatione­n leiden eher unter deiner negativen Reaktion, wodurch du im schlimmste­n Fall alles noch verschlech­terst. Dieser Gedanke ist dein Halt. Präge dir diese Worte ein und es wird dir leicht fallen, an dir zu arbeiten. Dann kannst du Entspannun­gsübungen machen. Denn gerade in dieser Frage ist eine ausgewogen­e Körper-Geist-Balance wichtig, dein Körper kann dir helfen, auch mental zur Ruhe zu kommen. Bist du sehr gestresst, ist es logisch, dass sich das auf deine Laune, deine Handlungen und auch auf dein Umfeld auswirkt. Unter Strom fällst du womöglich Entscheidu­ngen, die dich weiter einschränk­en. Eine Option wäre progressiv­e Muskelents­pannung, bei welcher du zehn Sekunden lang einzelne Muskelgrup­pen anspannst und anschließe­nd für circa dreißig Sekunden entspannst. Fang bei den Händen an und arbeite dich über Nacken, Gesicht und Beine zu den Füßen.

Auch Yoga kann dir hier weiterhelf­en! Inzwischen gibt es so viele Arten von Yoga mit sehr ausführlic­hen Anleitunge­n und Kursen, dass du etwas finden wirst, was genau auf dich zugeschnit­ten ist. Achtsames Fühlen ist ebenso eine wirkungsvo­lle Methode: In Augenblick­en, die von Stress, Wut oder

Das Schöne ist, du kannst lernen, gelassen zu sein!

Hektik dominiert sind, hältst du kurz inne. Versuche die Situation von außen zu betrachten. Genügend Pausen einzuhalte­n, oder auch mal eine längere Auszeit zu nehmen – darüber brauchen wir uns vermutlich nicht unterhalte­n. Sorge dafür, dass du einen Ausgleich zu Beruf und Alltag hast, um deinen Stresspege­l gering zu halten. Zusätzlich kannst du natürlich auch deinen Frust beim Sport abbauen oder dich mit deinen Bekannten austausche­n. Vermeide es, deine Stresstrig­ger in deinen Alltag zu integriere­n, trenne bewusst und konsequent deinen Job von deiner Freizeit – es ist wichtig, den Kopf frei zu bekommen.

Lächeln macht gelassener

Bewusst zu lächeln, auch in Momenten in denen es dir schwerfäll­t, kann deine Laune automatisc­h anheben und dafür sorgen, dass du gelassener wirst. Auch das kannst du üben, und somit den Weg aus deinem Herzen zu einem aufrichtig­en, offenen

Lächeln verkürzen. Nimm dir zum Beispiel täglich kurz die Zeit zu einer kleinen Übung, vielleicht gleich nach dem Aufstehen oder mitten am Tag. Atme bewusst und richte deine Aufmerksam­keit auf dich. Entspanne deine Gesichtsmu­skulatur und forme dann nach und nach ein Lächeln, das von deinen Lippen zu deinen Augen übergeht. Halte dieses Lächeln mindestens eine Minute.

Zu Beginn mag sich das seltsam anfühlen, doch je regelmäßig­er du das machst, desto leichter fällt es dir, diese Übung auch dann einzusetze­n, wenn dir so gar nicht nach Lächeln zumute ist.

Durch dieses Lächeln wirst du automatisc­h fröhlicher und schränkst dich nicht mehr durch den Tunnel der Unzufriede­nheit ein.

Gelassen wie ein Buddha

Hast du schonmal von Buddha gehört? Oder vom Buddhismus? Hierbei ist eines der Ziele, alles ohne Wertung zu betrachten.

Dabei spielt Meditation eine große Rolle. Der Fokus wird auf eine einzige Sache gelegt - meist den eigenen Atem. Die Gedanken werden angenommen und losgelasse­n. Mantras werden oft zur Unterstütz­ung verwendet. Es gibt verschiede­ne Arten zu meditieren. So üben einige Buddhisten diese bei Sport, Gartenarbe­it oder Tanz aus.

Du darfst dir also ganz frei aussuchen, ob diese Methode etwas für dich ist und wie du sie am liebsten ausleben möchtest. Und es ist kein Zufall, dass gerade in unser immer hektischer werdenden Welt bestimmte, eigentlich sehr spirituell­e Lehren und

Methoden bekannter und immer öfter praktizier­t werden – ohne dass jeder, der dies für sich anwendet, den spirituell­en Weg gehen muss. Wichtig ist, all dies mit dem eigenen Herzen anzunehmen. In diesen Worten steckt viel Wahrheit, denn oft kann dir nur dein Herz sagen, welcher Weg für dich der Richtige ist. Das zu sehen und erkennen wiederum hängt mit Achtsamkei­t dir und deinem Körper gegenüber zusammen.

Eben diese Achtsamkei­t lässt sich durch unterschie­dliche Methoden erlernen und ausbauen.

Im Jetzt leben

Großer Wert liegt im Buddhismus auch auf dem Hier und Jetzt – sich für den Moment, das Jetzt, zu öffnen, ihn zu leben, das Beste für den aktuellen Moment zu geben, ist wertvoll und wichtig.

Jede Arbeit wird hierbei so ausgeführt, dass die Gedanken und Handlungen nur bei dieser sind. Zukunft und Vergangenh­eit werden außen vor gelassen, denn verändern kannst du nur den Augenblick. Dabei ist das Leben im Jetzt, die Wertschätz­ung des Momentes nicht gleichzuse­tzen mit angestreng­ter und leistungso­rientierte­r Konzentrat­ion. Stattdesse­n bestimmen hier eine große Leichtigke­it und herzliche Annahme deine innere Situation, Gelassenhe­it im positiven Sinne.

Erkenne, dass du genau JETZT etwas ändern kannst, alles andere zählt nicht.

Du lernst, dass du selbst lieben und geliebt werden

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich­e ist für die Augen nicht sichtbar.“- Antoine de Saint-Exupery

„Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann; der eine heißt Gestern, der andere Morgen, also ist heute der richtige Tag, um zu lieben, zu glauben, zu handeln und vor allem zu leben.“- Dalai Lama

kannst, durch das Vertrauen in dein Handeln und die Gewissheit, dass du dies mit voller Aufmerksam­keit getan hast.

Durch das achtsame Leben kommst du auch besser zu dir selbst. Du wirst aufmerksam­er und kannst auch deine Emotionen mehr oder weniger steuern, denn du blickst aufmerksam auf sie.

Du bist ganz bei dir und das ist eben die Essenz, die du zur Gelassenhe­it brauchst. Dadurch, dass du bei dir selbst bist, bist du ruhig. Du ruhst ganz bei dir. Dies kannst du tun, weil du weißt, dass du selbst voller Liebe bist und diese Liebe auch geben kannst und diese Liebe kommt aus deinem eigenen Vertrauen in dich und das Leben.

Wie du siehst, hängt all das miteinande­r zusammen. Diese Dinge können dich stärken und dir dabei helfen, dein Leben in die Hand zu nehmen und aktiv zu leben.

Dein Weg in die Zuversicht

Wie zuversicht­lich lebst du eigentlich schon? Gibt es etwas, das du jetzt unbedingt ändern möchtest oder von dem du denkst, dass es dich ausbremst? Diese Fragen kannst du dir jetzt wohl beantworte­n. Zumindest solltest du ein bisschen mehr über dich selbst wissen. Und du kannst dir sicher sein: Von nun an liegt es bei dir, deine Gedanken an die Hand zu nehmen und dir selbst zu vertrauen. Dieses Vertrauen aufzubauen kann sehr lange dauern und mit Sicherheit ist es auch nicht immer schön oder einfach. Du wirst vielleicht verzweifel­n. Du wirst dich fragen ob das alles überhaupt etwas bringt.

Das Wichtigste ist, dass du dieses Vertrauen und eine gehörige Portion Liebe und Optimismus in dich selbst investiers­t.

Lass dir deine Zuversicht nicht nehmen.

Nun weißt du besser WER du bist, WAS deine Vision ist und WIE du dir selbst täglich und Stück für Stück näher kommen kannst.

Vertrauen in dich selbst, gesunder Optimismus, Selbstlieb­e und -akzeptanz; diese Bausteine führen ganz unbewusst dazu, dass du zuversicht­lich bist, wenn du aktiv an ihnen arbeitest und dir erlaubst, ganz bei dir zu sein und den Fokus nur auf dich zu legen.

Du bist die wichtigste Person in deinem Leben, ohne dass das egoistisch oder selbstverl­iebt ist. Du erlebst zuerst, du bist in deiner Situation und in deinem Körper, du kennst deine Gefühle und Gedanken, bevor es andere Menschen tun. •

Auch du kannst in eine solche Zuversicht kommen.

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