Mercedes hat den ersten Titel vor Augen
Formel 1: Vor dem Sieg in der Teamwertung
Am Fuße der mächtigen Berge des Kaukasus stemmt sich Nico Rosberg gegen das drohende Image als Weichei. Im OlympiaPark von Sotschi will der MercedesPilot Stärke zeigen und seine wohl letzte Chance zur Wende im Formel-1-Titelrennen mit Teamkollege Lewis Hamilton ergreifen. „Es sind noch fünf Rennen zu fahren, und obwohl der Abstand zu Lewis in der Weltmeisterschaft recht groß ist, habe ich den Titel definitiv noch nicht abgeschrieben“, beteuert Rosberg vor dem Grand-Prix-Wochenende in Russland. Die fast schon sichere WodkaParty der Silberpfeile im Falle des Gewinns der KonstrukteursWM dürfte für den Deutschen mit Blick auf seine persönlichen Ziele bestenfalls Nebensache sein. Nur drei Punkte mehr als das Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen müssen die Mercedes-Fahrer am Sonntag holen, dann ist das Team Weltmeister. Doch Rosbergs Ehrgeiz richtet sich vor allem auf die Fahrerwertung, in der er bereits 48 Punkte hinter Hamilton liegt.
„Ich glaube nicht, dass Nico aufgegeben hat“, sagt Toto Wolff, der Mercedes-Motorsportchef. „Kein Fahrer wird aufgeben, so lange es nicht mathematisch unmöglich ist. So ist es auch bei Nico, das ist sein Charakter.“Aber genau daran gibt es immer wieder Zweifel. Zu oft hat Rosberg zuletzt im direkten Duell mit Hamilton den Kürzeren gezogen, oft wirkte der Brite dabei kompromissloser und besser für den Zweikampf gerüstet.