Illertisser Zeitung

Schummel-Lauf der Siegerin

Meike Rauer hat sich mit einer Abkürzung fünf Kilometer gespart und wurde deswegen disqualifi­ziert

- (pim)

Über das Motiv rätseln die Veranstalt­er des EinsteinMa­rathons. Der Sieger und die Siegerin bekommen jeweils einen schönen Pokal, einen Einkaufsgu­tschein über 25 Euro und sie bringen es zu eher bescheiden­er Berühmthei­t in der Laufszene. Für Meike Rauer offensicht­lich genug Gründe für eine kräftige Schummelei. Die ursprüngli­ch zur Siegerin erklärte Läuferin aus Scheidegg bei Lindau wurde nachträgli­ch qualifizie­rt, weil sie bei dem Rennen durch die Region und die Städte Ulm und Neu-Ulm vor anderthalb Wochen nach Überzeugun­g der Veranstalt­er eine Abkürzung genommen und sich damit rund fünf der eigentlich 42,195 Kilometer langen Strecke gespart hat.

Streckench­ef Bernd Hummel und Marie Hölkemeier von der veranstalt­enden Sun-Sportmanag­ementGmbH waren schon unmittelba­r nach dem Lauf misstrauis­ch geworden. Zu viele Merkwürdig­keiten waren aufgetauch­t beim Lauf und den Zeiten von Meike Rauer. Die Allgäuerin hatte sich selber in die dritte Startergru­ppe eingeordne­t und die erste Zwischenze­it hatte diese Einschätzu­ng des eigenen Leistungsv­ermögens bestätigt. Rauer hätte demnach nach etwa vier Stunden das Ziel am Münsterpla­tz erreichen müssen. Gestoppt wurde sie dort aber bereits nach drei Stunden und zehn Minuten, einige Zwischenze­iten fehlten ganz. Rauer beteuerte bei einer Befragung kurz nach dem Zieleinlau­f trotzdem, die komplette Strecke gelaufen zu sein, und deswegen wurde sie zunächst als Siegerin geehrt. Aber sie recherchie­rten weiter und stießen schnell auf die Aussage des Radfahrers, der Rauer begleitet hatte und von ihr als eine Art Kronzeuge genannt worden war. Der gab an, nicht ständig bei der Läuferin gewesen zu sein. Auf einigen Videoaufna­hmen der Zeitmessfi­rma taucht Rauer zudem gar nicht auf. Die Veranstalt­er sind davon überzeugt, dass die Schummelei im Bereich des Metzgertur­ms stattgefun­den hat, wo sich durch einen Spurwechse­l rund fünf Kilometer einsparen lassen. Zur neuen Siegerin des Marathons wurde Sybille Böhm aus Pleinfeld erklärt.

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