Warum so viel Angst?
Ebenfalls zur Flüchtlingskrise: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr denn so furchtsam?“Als nach dem Zweiten Weltkrieg zwölf Millionen Flüchtlinge und Ausgewiesene in das zerstörte Deutschland kamen, da hatten sie Angst, die Eingeborenen. Weil die Ressourcen nicht für alle reichten. Aber sie haben zusammen angepackt, und: Es kam das Wirtschaftswunder. Dann kamen die Gastarbeiter, Italiener, Spanier, Portugiesen. Und wieder hatten viele Angst. Um die Arbeitsplätze, vor den fremden Sprachen und Kulturen. Heute essen wir mit Begeisterung Spaghetti, Pizza und Paella – viel haben wir gelernt von ihnen, nicht nur Kulinarisches. Dann kamen die Türken und wieder hatten viele Angst. Heute: Überall ein Dönerladen, PolitikerInnen in unseren Parlamenten mit türkischen Namen. Und vor 25 Jahren kamen die Ossis. Und wir hatten Angst. Heute: Man erkennt sie gar nicht mehr als Ossis, wir haben eine Ossi-Bundeskanzlerin, einen Ossi-Bundespräsidenten.
Wir können stolz darauf sein, was wir alles geleistet haben in Deutschland, welche Hürden wir bewältigt haben. Zwar haben wir immer Angst gehabt, aber das hat uns nicht abgehalten, die Dinge anzugehen. Und wie gut wir es geschafft haben, aus den Hürden und den Stolpersteinen Stufen zu schmieden! Und genau das werden wir auch jetzt tun.
Kaufbeuren