Warum die Bank schrumpft
ass der neue Deutsche-BankChef John Cryan die Sanierung anpackt, ist richtig. Noch immer büßt die Bank für die wilden Wachstumsjahre unter Ex-Chef Josef Ackermann. Ein Skandal jagte den nächsten. Die Bank war sogar an der Manipulation wichtiger Zinssätze beteiligt. Prozesse kosten Unsummen. So konnte es nicht weitergehen. Geschäftlich ist die Bank hinter die internationale Konkurrenz zurückgefallen. Große US-Häuser stehen besser da.
Ackermanns Nachfolger Jürgen Fitschen und Ex-Chef Anshu Jain hatten sich an die harten Einschnitte nicht oder zu spät herangetraut. Sie waren zu sehr verstrickt in die Vergangenheit oder mit der eigenen Verteidigung beschäftigt. Cryan schrumpft die Bank nun auf einen gesunden Kern zurück. Für die Mitarbeiter ist das bitter: Der Brite strafft nicht nur im umstrittenen Investmentbanking. Auch der Kauf der Postbank stellt sich nicht als die gute Entscheidung heraus, als die sie damals gefeiert wurde. Ihr Verkauf bleibt beschlossene Sache.
Bleibt die Frage, was nach der Schrumpfkur von der Deutschen Bank bleibt? Eines ist sicher: Im Geschäft mit kleinen, soliden Privatkunden sieht sie wohl nicht ihre Zukunft. Von den 700 eigenen Filialen soll rund ein Drittel geschlossen werden. John Cryan wird zügig erklären müssen, wo er in Zukunft Geld verdienen will.