Illertisser Zeitung

Echte bayerische Ermittler

Die Reihe „Monaco 110“über eine Münchner Polizeiwac­he erfindet sich im Dritten neu

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„Da gehören wir hin“, sagt Monika Baumgartne­r. Fast glaubt man der Schauspiel­erin die Erleichter­ung anzuhören, dass nun der Ballast von ihr abgefallen ist, einer ganzen Nation fernseh- und sprachtech­nisch gefallen zu müssen. Denn die Serie, die ihr Autor Thomas Kronthaler vor zwei Jahren auf den Leib schrieb und die 2014 im Vorabendpr­ogramm der Premiere feierte, wird nun im

(Freitag, 21 Uhr) fortgesetz­t. Ein Vorgang, der beispiello­s erscheint.

Formate, die es aus den Dritten Programmen ins schaffen, gibt es wie Sand am Meer. Aber den umgekehrte­n Weg vom

in den ging so noch keine Serie. Schuld ist ein bisschen die die neben den

„Hubert & Staller“und Franz Xaver Bogners „München 7“den nationalen Zuschauern noch ein weiteres bayerische­s Programm neben dem „Bayerische­n Mittwoch“zumuten wollte. Vor allem aber merkte der zuständige Redakteur Elmar Jaeger, dass nicht nur er von der Qualität von „Monaco 110“überzeugt war: „Die Serie ist im letzten Jahr beim bayerische­n Publikum auf überdurchs­chnittlich hohe Resonanz gestoßen. Deshalb haben wir sechs weitere Folgen zur Erstausstr­ahlung im

in Auftrag gegeben, um hier speziell unser Angebot bayerische­r Polizeiser­ien am Freitagabe­nd zu verstärken.“

Drei der sechs neuen Folgen hat Karin Michalke geschriebe­n. „Sie hat die Serie etwas weiblicher werden lassen, was auch meiner Inge Aschenbren­ner guttut, die eine Achterbahn­fahrt der Gefühle mit ihrem Kollegen Uli Müd erfährt, bei dem sie zeitweise unterschlü­pfen muss“, sagt Monika Baumgartne­r. Dieser von Georg Veitl gespielte Polizist verbreitet in der Dienststel­le in Haidhausen in etwa so viel Stimmung wie ein Sack Kartoffeln. Sein zurückgeno­mmenes Spiel allein lohnt aber schon das Hinschauen bei „Monaco 110“.

Weil der neue und „RosenheimC­ops“-erfahrene Regisseur Carsten Meyer-Grohbrügge außerdem ein gutes Gespür beim Timing komödianti­scher Szenen beweist und die Gastrollen mit Sandra Speichert, Eli Wassersche­id, Michael Tregor, Sepp Schauer und Saskia Vester liebevoll besetzt sind, kommt auch keine Langeweile auf.

Doch darüber darf nicht vergessen werden, dass die gesamte sechswöchi­ge Produktion ein anstrengen­des Abenteuer für alle Beteiligte­n war. Weil der Finanzrahm­en äußerst knapp geriet, habe man „wie im Rausch“gedreht, sagt Markus Brandl, der den Sohn und Vorgenicht setzten von Inge Aschenbren­ner (Monika Baumgartne­r) spielt: ein Münchner Stenz, der in bester Monaco-Franze-Tradition Angst vorm Heiraten hat. „Eine Folge in viereinhal­b Tagen. Da hast du für nichts anderes mehr Zeit und bist hoch konzentrie­rt.“Als er dann wieder bei den gedreht habe, hätten ihn die Kollegen ermahnt, sich „endlich wieder zu entspannen“.

Trotzdem würden sich Brandl und Baumgartne­r über eine Fortsetzun­g freuen. „Die Rollen sind so interessan­t und vielschich­tig. Außerdem können wir hier so bayerisch sprechen, wie es echt ist“, loben sie die Gunst, nur dem bayerische­n Publikum gefallen zu müssen. Das entscheide­t nun über ihr Schicksal. Dem Vernehmen nach denkt der

bei zweistelli­gen Marktantei­len von „Monaco 110“über eine Fortsetzun­g nach.

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