Seit 50 Jahren rollen hier die Kugeln
Klosterbeurer Kegelclub blickt auf fünf Jahrzehnte Geschichte zurück
Die Wurzeln der Sportkegelabteilung im TSV 1862 Babenhausen reichen bis ins Jahr 1964 zurück. Am 25. Dezember wurde damals, praktisch als Weihnachtsgeschenk, der Kegelclub Klosterbeuren (KCK) ins Leben gerufen. Dieser feiert nun am kommenden Wochenende sein 50-jähriges Bestehen, die Hälfte der Zeit davon als eigene Abteilung im TSV.
Nach einem kurzen Gastspiel im württembergischen Verband wechselten die Klosterbeurer im Herbst 1965 in den damals neu gegründeten Kegelsportkreis Iller-Günz und Kammeltal ins Bayerische. Schon nach fünf Jahren gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga. Gespielt wurde damals noch auf den Bahnen im Gasthaus Sonne in Weinried.
Erst ab 1978 hatte der KCK eine eigene Heimbahn, nämlich auf den Kegelbahnen unter der Winterrie- der Festhalle. Zu deren Eröffnung schoben nicht nur der damalige Landrat Hermann Haisch und Bürgermeister Andreas Zoller die ersten Kugeln, sondern auch Sportler aus dem ganzen süddeutschen Raum kamen zum Sportabzeichenkegeln.
Ein weiterer denkwürdiger Tag für die Kegler war der 5. Juni 1989. Praktisch zum 25-jährigen Bestehen entschied die Vereinsversammlung, den Kegelclub Klosterbeuren aufzulösen und sich dem TSV 1862 Babenhausen als eigene Abteilung anzuschließen. Die Bezeichnung „Klosterbeurer Sportkegler“blieb aber weiterhin im Abteilungsnamen erhalten.
Es sollte sportlich rasch aufwärtsgehen. So stiegen die Herren 1992 in die höchste schwäbische Liga, die Bezirksliga, auf. Es wurde eine eigene Damenmannschaft aus der Taufe gehoben (1991), und Johann Diebolder schaffte im Jahr 2003 die Qualifikation zu den deutschen Einzelmeisterschaften der Senioren, bei denen er sich unter den besten 30 behaupten konnte. Doch auch auf die Jugendarbeit wurde großen Wert gelegt. So wurde Adolf Till bereits 1967 der erste Kreismeister der Vereinsgeschichte. In dessen Fußstapfen traten 1993 Peter Nadler, der es bis zu den bayerischen Meisterschaften schaffte, sowie Tobias Bettele und Bettina Weber mit Kreismeistertiteln und überregionalen Erfolgen.
Neben Spielergebnissen und Statistiken bis hin zu den Vereinsrekorden sowie den Titelträgern weist die abteilungseigene Chronik einige Kuriositäten auf. So wurden allein in den ersten vier Jahrzehnten des Vereinsbestehens über drei Millionen Kugeln (inklusive Training) geschoben oder mit dem 2222:2222 gegen die Krumbacher Kegler ein legendäres „Schnapszahlenunentschieden“erreicht.
Doch auch vor schweren Zeiten blieben die Kegelfreunde nicht verschont. So begann das Jahr 2013 mit einem Paukenschlag: Der Großteil der Spitzenspieler wurde von Nachbarvereinen abgeworben. Dadurch reduzierte sich die Zahl der aktiven Mannschaften im Punktspielbetrieb schlagartig auf nur noch eine. Doch der Geselligkeit unter den verbliebenen Mitgliedern tat dies keinen Abbruch.
Auf Kontinuität setzen die Kegler unter anderem bei der Besetzung der Vorstandsposten. So leitete Gründungsmitglied Anton F. Nadler 35 Jahre lang den Verein und die Kegelabteilung, ehe er dieses Amt im Jahr 2000 an Max Meier weitergab, der es bis auf den heutigen Tag innehat.
Somit hatte der Verein in einem halben Jahrhundert lediglich zwei Vorsitzende.