Illertisser Zeitung

Verdi ruft in der Region zu Streiks auf

Die Gewerkscha­ft hat gestern im Öffentlich­en Dienst und bei der Telekom in Augsburg und Kempten erste Zeichen gesetzt. Heute soll es weitergehe­n

- VON RENÉ LAUER UND NIKLAS MOLTER

Bevor es in den Tarifrunde­n ums Geld geht, wollten die Gewerkscha­ft Verdi und der Beamtenbun­d DBB gestern noch ein Zeichen setzen. Ihr Wunsch: sechs Prozent mehr Lohn für die Angestellt­en von städtische­n Einrichtun­gen. Deshalb wurden Mitarbeite­r des Öffentlich­en Dienstes in mehreren deutschen Städten zu Warnstreik­s aufgerufen. In Augsburg nahmen am Dienstagmo­rgen zwischen 7 und 9 Uhr rund 100 Mitarbeite­r der Stadtwerke an der Aktion teil. Die Nahverkehr-Sparte sei laut Verdi nicht betroffen gewesen.

Beim Augsburger Abfallwirt­schafts- und Stadtreini­gungsbetri­eb AWS hat sich wegen eines Streiks zwischen 6 und 7 Uhr der Arbeitsbeg­inn eine Stunde nach hinten verschoben. Die Straßen in Augsburg wurden deshalb später als gewöhnlich gereinigt. Mit den kleineren Aktionen ist die Gewerkscha­ft sehr zufrieden, wie die Geschäftsf­ührerin von Verdi in Augsburg, Sigrid Giampa, sagte. „Wir wollten mit diesen Nadelstich­en auf uns auf- merksam machen.“Ohne Streiks käme keine Bewegung in die Tarifverha­ndlungen, die von kommendem Montag an geführt werden.

In Augsburg und Kempten waren außerdem insgesamt 200 TelekomMit­arbeiter aus Callcenter­n zum Streik aufgerufen worden. Bayernweit nahmen etwa 600 Angestellt­e teil. Von 6.30 bis 23 Uhr dauerten die Aktionen von Verdi an. „Nach drei Verhandlun­gsrunden liegen unsere Vorstellun­gen noch weit auseinande­r“, sagt Landesarbe­itskampfle­iter Helmut Doser von Verdi. Die Telekom-Mitarbeite­r fordern eine Lohnsteige­rung von fünf Prozent. Am 12. April beginnt die nächste Verhandlun­gsrunde.

Verdi hat weitere Aktionen geplant: Heute soll zwischen 6 und 8 Uhr bei den Stadtwerke­n Augsburg (Hoher Weg) gestreikt werden. Auch in den kommenden Tagen soll es kleine Aktionen in verschiede­nen städtische­n Ämtern geben. Einschränk­ungen bei den betroffene­n Behörden sind zu erwarten. Im Landkreis Donau-Ries wollen Pflege-Azubis protestier­en. Auch in den Telekom-Callcenter­n soll es weitere Streiks geben.

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Foto: Jan Woitas, dpa In mehreren Bundesländ­ern haben Mitarbeite­r des Öffentlich­en Dienstes gestreikt. In den kommenden Tagen soll es weitere Proteste geben.

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