Dm geht einen bizarren Weg
dann ins eigene Regal gestellt und an dm-Kunden verkauft.
„Es ist kein Geheimnis, dass der Preiskampf im Einzelhandel und auch zwischen Drogerieketten mit harten Bandagen geführt wird“, sagt Linn Selle, Handelsreferentin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband. Seit der SchleckerPleite im Jahr 2012 wetteifern vor allem die Drogeriegiganten dm und Rossmann miteinander und eröffnen immer mehr neue Märkte.
Die Schnäppchenjagd bei der Konkurrenz ist aus Sicht des Verbandes aber eine „neue Entwicklung“. Und sie sorgt für Aufregung in der Branche, beobachtet die
Auch wenn die Hamburger Drogeriekette Budnikowsky nun auf Nachfrage schweigt – vor einigen Wochen fand er in dem Fachblatt deutliche Worte: Ein solches Vorgehen sei „mit dem Verständnis des ehrbaren Kaufmanns“nicht vereinbar.
Bei dm sieht man sich zu Unrecht am Pranger: „Es sind die aggressiven Methoden der anderen, die uns zwingen, damit angemessen umzugehen“, sagt dm-Chef Erich Harsch. Im Gegensatz zur Konkurrenz mit ihren Sonderangeboten und Rabattaktionen zielen die Karlsruher auf faire Dauerniedrigpreise. „Die »
Als die Drogeriemarkt-Kette dm nach dem Untergang von Schlecker zur neuen Nummer eins in der Branche aufrückte, titelte eine große deutsche Zeitung „Das Gute gewinnt“. Denn dm, das war damals der helle, sympathische Gegenentwurf zu Schlecker mit seinen verstaubten Läden und dem verschrobenen Eigentümer. Umso bizarrer sind nun die Schnäppchentouren des Unternehmens bei der Konkurrenz. Derartige Praktiken sind unwürdig – und sie gefährden die Glaubwürdigkeit des Konzerns. Wettbewerber setzen dem eine Lock- und Verführmechanik entgegen. Mit Angeboten, die teils unter
Wenn Mitarbeiter die Waren der Konkurrenz aufkaufen müssen, dann ist das nicht nur fragwürdig, sondern auch eine Demütigung der Angestellten. Ganz besonders in einem Unternehmen, dessen Gründer Götz Werner sich stets gerühmt hat, die Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen. Tatsächlich macht der Konzern sie aber zu Werkzeugen in der Schlammschlacht der Drogerieketten.
Denn klar ist: Kaum ein Markt ist derart hart umkämpft wie die Drogeriebranche. Die Margen sind ge- unserem Einstandspreis liegen“, so Harsch. Die Shopping-Touren der Mitarbeiter seien ungewöhnlich, ring, die Unternehmen unterbieten sich gegenseitig mit NiedrigstPreisen. Um den Kunden eine perfekte Wohlfühl-Welt zu bieten, wird hinter den Kulissen aufs Heftigste gerungen und gefeilscht – oftmals mit schmutzigen Tricks.
In einem Geschäft, das so sehr vom Ansehen der Kunden lebt, ist das aber der falsche Weg. Anstatt den Gegner mit Schnäppchentouren auszubooten, sollte dm auf die eigenen Stärken setzen. Denn wer zu den Guten gehören will, muss auch wirklich gut sein. solches Verhalten mittelfristig auch Verbrauchern schaden, wenn Rossmann als Mitbewerber im Markt gezielt geschwächt wird.“
Unter den Folgen der Eskalation in Bedburg litt zumindest die dmMitarbeiterin: „Ich fühle mich gedemütigt und zutiefst diskriminiert“, schrieb sie danach auf Facebook. Und auch die beiden Drogeriegiganten bekamen von Nutzern im Netz ihr Fett ab.
Gerade wieder ist dm in der aktuellen und Kununu-Studie als einer der besten deutschen Arbeitgeber und als der beste im Handel gekürt worden. Dass das Image der Drogeriemarktkette aus Karlsruhe (Slogan: „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“) durch die Schnäppchenjagd Schaden nimmt, glaubt zumindest Handelsexperte Martin Fassnacht nicht.
Der Fachmann von der WHU Otto Beisheim School of Management findet das Ganze gleichwohl ungewöhnlich: „dm hat aus Verbrauchersicht den Ruf, günstig zu sein. Die Kunden haben großes Vertrauen zu dm. Das Unternehmen müsste so etwas eigentlich nicht machen.“ abzielt. Der sogenannte „DoddFrank-Act“schrieb seit 2010 den Finanzinstituten unter anderem eine höhere Eigenkapitalquote vor, um ihre Überschuldung zu verhindern. Dass das von Trumps Vorgänger Barack Obama initiierte Gesetz rückgängig gemacht wird, sieht die Finanzlobby als Erfolg. Trump, zu dessen Regierungsteam mehrere Ex-Manager von Hedgefonds und Investmentbanken gehören, hatte bereits im Wahlkampf die Deregulierung angekündigt.