Narren vor einem Sprung der Rekorde
Zum großen Umzug durch die Ulmer Innenstadt haben sich für Sonntag etwa 8000 Teilnehmer angesagt. Was die Besucher erwartet und worauf sie achten sollten
Der große Narrensprung in Ulm macht seinem Namen in diesem Jahr alle Ehre. Rekordverdächtige 157 Narren- und Musikgruppen mit insgesamt an die 8000 Beteiligten haben sich zum „Ulmzug“durch die Ulmer Innenstadt am Sonntag, 5. Februar, angemeldet – fast 50 mehr als voriges Jahr. „Das war noch nie da“, sagt Zunftrat Markus Weber von der Narrenzunft Ulm, die das FasnachtsSpektakel auf die Beine stellt. Seine einfache Erklärung: „Alles will nach Ulm. Wir haben einen unheimlichen Zulauf bekommen.“Dazu erwarten die Veranstalter etwa 10 000 Zuschauer, die sich von dem närrischen Treiben in den Gassen und Straßen unterhalten lassen. Der Umzug ist damit eine der größten Faschingsveranstaltungen in Süddeutschland.
Entsprechend groß ist auch das Einzugsgebiet. Die Teilnehmer kommen aus ganz Oberschwaben und vom Bodensee, aus BayerischSchwaben, aus dem Schwarzwald sowie aus Österreich, der Schweiz und Lichtenstein. Die meisten Gruppen reisen mit Bussen an, die größtenteils entlang der Münchner Straße parken. Einige Narren kommen aber auch mit dem Zug und laufen dann durch die Fußgängerzone zum Treffpunkt in der Schuhhausgasse. Dort startet der „Ulmzug“pünktlich um 13.13 Uhr und schlängelt sich über den Judenhof durch mehrere Gassen. Von der Platzgasse her strömen die Gruppen dann schließlich zum Abschluss auf den Münsterplatz. An der Spitze des Narrenwurms schreiten die Schnellergilder Burgweiler voran, den Schlusspunkt mit der Nummer 157 setzt die Narrenzunft Ulm als Gast- geberin mit ihrem Ruf „Zong – raus“. Auch aus dem Kreis NeuUlm sind einige Gruppen vertreten, etwa der Schalmeien-Express Illertal Senden, die Weitfeldhexa Thalfingen, die Därles Bärbla Oberel- chingen oder d’r Eschagore aus Weißenhorn.
Von sieben Sprecherwagen entlang der Strecke aus wird das närrische Geschehen kommentiert. Zunftrat Markus Weber schätzt, dass der Umzug etwa vier Stunden dauern wird, „möglicherweise auch etwas länger“. Stärken und aufwärmen können sich die Freunde der Schwäbisch-Alemannischen Fasnacht danach auf dem südlichen Münsterplatz, wo ein 54 Meter langes Zelt steht – auch das ist so groß wie noch nie.
Die Umzugsplakette für die Zuschauer kostet drei Euro und zeigt heuer das Motiv der Zunftgruppe Butzaraule. Im Vorverkauf erhältlich ist sie im Service-Center Neue Mitte. Mit dem Geld deckt die Narrenzunft einen Teil der Unkosten wie Mieten, Versicherungen oder Gema-Gebühren. Zehn Prozent des Erlöses gehen an die Aktion 100 000.
Besucher sollten beachten: Entlang des Umzugswegs gilt von 11 bis 17 Uhr ein absolutes Halteverbot. Die Zufahrt ist ab 12 Uhr und während der Veranstaltung nicht möglich. Fahrzeuge, die im Weg stehen, werden abgeschleppt. Markus Weber appelliert daher an die Zuschauer, die mit dem Auto kommen: „Bitte in den Parkhäusern parken.“
Bevor es zum großen „Ulmzug“geht, startet der Sonntag um 9 Uhr mit einem Narren-Gottesdienst in der Wengenkirche mit Pfarrer Michael Estler und Zunftmeister Gerhard Wies. Um 10.30 Uhr laden die Veranstalter zum Zunftmeisterempfang im Kornhaus, wo unter anderem zwei neue Ehrennarren ausgezeichnet werden.
Bereits am Samstag, 4. Februar, gibt es bei der Kinder-Fasnacht im Kornhaus-Foyer ein Programm mit Clowns und Spielen sowie einem kleinen Umzug. Der führt zum Marktplatz, wo mithilfe der Ulmer Feuerwehr ab 18 Uhr der Narrenbaum aufgestellt wird. Gestiftet wurde der Baum vom Forstbetrieb Weißenhorn. Um 20 Uhr endet das Warmlaufen mit dem Narren-Hock mit DJ Mäxx im Kornhaus. Und wenige Stunden nach der Party geht’s für die Narren erst richtig los.