Warmes Klima sorgt für mehr Eis
Das antarktische Meereis hat sich in den vergangenen Jahrzehnten trotz des Klimawandels ausgedehnt. Der Grund für diese Entwicklung ist nach Auffassung eines Forscherteams der Universität Gießen allerdings mit ziemlicher Sicherheit trotzdem in der menschengemachten Erderwärmung zu finden. Ihre aufwendigen statistischen Berechnungen ergaben, dass „eine natürliche Schwankung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann“. Vielmehr dürfte der Klimawandel verantwortlich sein.
So sei unter anderem denkbar, dass Veränderungen, die der Treibhauseffekt auslöse, die üblicherweise in Richtung Antarktis wehenden warmen Nordwinde blockierten. „Der genaue Mechanismus muss aber noch erforscht werden“, erklärte der Gießener Physiker Armin Bunde. Auch eine Prognose darüber, ob das in zahlreichen gängigen Klimamodellen vorhergesagte Abschmelzen des antarktischen Meereises eventuell sogar ausbleiben könnte, wollen die Experten nicht abgeben. Ein dramatischer Anstieg der Meeresspiegel aufgrund des Schmelzens großer Eismengen an Nord- und Südpol gilt als eine der schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels. Auf den Landmassen rund um die Pole liegen gewaltige Eismassen. Davon zu unterscheiden ist das Meereis, das sich auf der Oberfläche der umliegenden Ozeane bildet.