Was wusste Stadler?
Audi-Chef steht unter Druck
Bisher konnte Audi-Chef Rupert Stadler nicht nachgewiesen werden, dass er über die Manipulation von 80000 Dieselmotoren Bescheid gewusst hat. Doch nach Informationen des haben Audi-Techniker bereits in den Jahren 2007 und 2008 die „Einführung zweier Betriebsmodi“vorgeschlagen, um die strengen Abgasnormen einhalten zu können.
Auf dem Prüfstand sollten die Stickoxide bestmöglich gereinigt werden, zu „>90%“, beim normalen Fahrbetrieb dagegen nur zu „30–70%“. Der geplante Betrug sei auf mehreren Schaubildern einer internen Präsentation („SCR Systementwicklung“) festgehalten, die dem
vorliegt. Damit niemand die Brisanz der vorgeschlagenen Lösung verkennt, hätten Techniker eine Zeile im Text extra unterstrichen: „In den USA höchst kritisch.“
Belastet werde Stadler durch die Aussagen des beurlaubten Motorenentwicklers Ulrich Weiß. Demnach gab es bei Audi eine langwierige Auseinandersetzung zwischen Vertriebsleuten und Motorenentwicklern über den Einsatz der verbotenen Motorensoftware. Festgehalten seien die Diskussionen in Protokollen mehrerer hochkarätiger Arbeitskreise im Audi-Konzern. Hans-Georg Kauffeld, der Anwalt des Motorenentwicklers, sagte vor Gericht, einige der Arbeitskreise seien Stadler direkt zugeordnet gewesen. Der Audi-Chef habe die entsprechenden Protokolle gekannt.