Vom Negerball zum Negaball
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Wenn der gute alte Otto von Habsburg, Gott hab ihn selig, von Kurden sprach, nannte er sie „Bergtürken“. Afrikaner waren für ihn wie selbstverständlich „Neger“oder „Mohren“. Weil der Mann Kaiserenkel war, wurde er selbst als EU-Abgeordneter nicht schlimmer attackiert oder für rassistisch gehalten, was Habsburg wohl auch nicht war.
Inzwischen schäumt aber gerade im Internet die Empörung der politisch Korrekten ruckzuck bis zum Himmel hoch, wenn ein Wort wie Eskimoeis öffentlich auftaucht. Und schneller, als er denkt, bekommt der Unvorsichtige den Stempel Rassist aufgedrückt, wenn er das Lied vom lustigen Zigeunerleben vor sich hinträllert.
Welche Kraft das Erregungspotenzial auf dem Gebiet der historisch belasteten Wörter entwickeln kann, bekamen jetzt die Veranstalter eines Faschingsballs im Ortsteil Raindorf der Gemeinde Kirchberg im Wald (Kreis Regen) zu spüren. Um mit der Zeit zu gehen, hatten sie ihre traditionelle Faschingssause, den „Negerball“, erstmals auf Facebook angekündigt.
Ein Fehler, wie sich herausstellte. Da half es auch nichts, dass der Benefiz-Ball für Afrika seit 40 Jahren so heißt und hunderttausende von Euro aus den Einnahmen in Entwicklungsprojekte geflossen sind. Die Woidler reagierten pfiffig auf die Empörungswelle: Sie machten aus dem Negerball einen „Negaball. Aus die Maus, vorbei war die Erregung. In diesem Sinn: Lassen Sie sich weiter das Schokoschaumdingsbums schmecken!