Förderung für Bürgerhaus wirft Fragen auf
In Mohrenhausen geht es darum, wie das Vorhaben umgesetzt und finanziert wird
Zu einem Informationsgespräch über den Fortgang des geplanten Projektes „Bürgerhaus Mohrenhausen“trafen sich kürzlich Bürgermeisterin Susanne Schewetzky, Mitglieder des Bürgerausschusses sowie Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Schwaben (ELA) auf Initiative des Memminger Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek. Dabei ging es darum, wie das Vorhaben rasch umgesetzt werden könnte und welche Unklarheiten es bei Fördermitteln gibt.
Bereits seit 2014 wird über das geplante Bürgerhaus für Mohrenhausen diskutiert, sowohl mit Vertretern der Politik, als auch mit Vertretern nationaler und europäischer Organisationen. Bisheriger Hemmschuh waren stets die Auflagen der Förderorganisationen, die sowohl bei den Bürgerhausakteuren als auch bei den Gemeindevertretern auf Skepsis stießen. Einerseits wollte man eine möglichst hohe Förderung erreichen, andererseits weiterhin selbst über die Nutzung des Bürgerhauses bestimmen. Laut Bürgermeisterin Schewetzky kam bei den Bürgern immer mehr das Gefühl auf, dass ihnen durch die Förderung das Projekt „aus der Hand genommen wird“– vor allem mit Blick auf die spätere Nutzung. So sei etwa im Rahmen der Eler-Förderung – dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, kurz Eler – eine Bürgerbeteiligung am späteren Betrieb sehr schwierig.
Ende 2016 konnte man schließlich das erforderliche Grundstück erwerben, nachdem abgeklärt war, dass kein bestehendes Gebäude in Mohrenhausen für die Umnutzung als Bürgerhaus infrage kommt. Doch die durch den Architekten errechneten Gesamtkosten für das Projekt in Höhe von etwa 730000 Euro waren ein weiteres Hindernis. In einer strengen Kostenanalyse konnten zwischenzeitlich Kosteneinsparungen von knapp 100 000 Euro erreicht werden.
„Der Freistaat unterstützt die Kommunen über die Dorferneuerung mit nationalen Mitteln zwischen 150000 Euro und 200000 Euro, je nachdem ob es sich um einen Neubau oder Umbau handelt“, so Holetschek. Daneben gibt es das Eler-Programm, das eine bis zu 50-prozentige Förderung bei einer Bausumme von einer bis 1,5 Millionen Euro vorsieht. Das geplante Bürgerhaus sei zwar „ein dickes Brett“, so Holetschek, „aber wir werden alles tun, um die Kommune und die engagierten Ehrenamtlichen hier zu unterstützen“.