Illertisser Zeitung

Alina Reh rennt allen davon

Die Ulmerin holt mit neuer Bestzeit den Titel und knackt die Norm für die Europameis­terschaft. Wie es in der Arena Leipzig für ihre Vereinskam­eraden lief

- VON SILKE BERNHART UND CHRISTIAN HUMMEL

Alina Reh lief bei der deutschen Hallenmeis­terschaft der Leichtathl­eten in Leipzig ein fantastisc­hes Rennen über 3000 Meter. Die 19-Jährige vom SSV Ulm 1846 unterbot mit 8:53,56 Minuten ihre Bestzeit um sieben Sekunden und ließ der Hindernis-Europameis­terin Gesa Felicitas Krause aus Trier nicht den Hauch einer Chance. Damit wird der SSV Ulm 1846 in zwei Wochen bei der Hallen-Europameis­terschaft in Belgrad mit Mathias Brugger und Alina Reh gleich zwei Teilnehmer im deutschen Trikot stellen.

In ihrem ersten Hallenlauf als Aktive gestaltete Alina Reh das Rennen trotz namhafter Konkurrenz so, wie man es von ihr aus der Jugendklas­se gewohnt war. Von vorneweg dik- sie das Tempo und lief wie ein Uhrwerk 35er-Zeiten im 200-Meterm-Rund. Nach der Durchgangs­zeit von 5:56 Minuten über 2000 Meter war allen Zuschauern in der Halle klar, dass die Reise trotz ständiger Überrundun­gsmanöver klar unter die neun Minuten und damit auch unter die Norm für die HallenEuro­pameisters­chaft gehen würde. In der vorletzten Runde verloren dann als letzte auch noch Gesa Felicitas Krause und die starke Schorndorf­erin Hanna Klein den Anschluss an die wie entfesselt laufende Alina Reh, die mit 8:53,56 Minuten ihre Bestzeit um sieben Sekunden verbessert­e und nur eine halbe Sekunde über dem württember­gischen UraltRekor­d von Uta Pippig aus dem Jahr 1990 blieb.

Ein Augenzwink­ern direkt nach Zieleinlau­f für Trainer Jürgen Austin-Kerl zeigte an, dass die Taktik der beiden voll aufgegange­n war. „Mit neun Minuten habe ich schon ein wenig geliebäuge­lt, aber dass es so deutlich schneller geht, hätte ich nicht gedacht. Das ist einfach cool“, sprudelte es direkt nach dem Rennen aus Reh heraus.

Für die anderen Ulmer lief es in der Leipziger Halle nicht ganz so rund. Kugelstoße­r Silas Ristl konnte seine gute Form aus dem Training, in dem die 18-Meter-Marke keine große Hürde mehr darstellte, nicht in den Wettkampf bringen. Im Kampf mit den besten Athleten Deutschlan­ds um Vize-Weltmeiste­r David Storl aus Leipzig, der mit 20,98 Meter unangefoch­ten den Titel holte, musste der 21-jährige Lehrgeld zahlen.

Ein ungültiger Versuch, Stöße auf 16,90 und 16,58 Meter sowie Platz zwölf waren nicht das, was der Ulmer, der sich im Dezember auf startierte ke 18,74 Meter gesteigert hatte, zeigen wollte.

Etwas Pech hatte über 60 Meter Mehrkämpfe­r Manuel Eitel: 16 Athleten zogen in die Zwischenlä­ufe ein. In 6,85 Sekunden belegte der 20-Jährige nach den Vorläufen Platz 17. „Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden“, bilanziert­e Trainer Christophe­r Hallmann: „Es ist nur schade, dass es nicht für den Zwischenla­uf gereicht hat. Das wäre eine schöne Belohnung gewesen nach Bundeswehr-Grundausbi­ldung und Krankheit.“

Auch Trainingsp­artner Tim Nowak konnte die guten Bedingunge­n in der Arena Leipzig nicht für sich nutzen. Seine Bilanz: 7,27 Sekunden über 60 Meter und 6,94 Meter im Weitsprung – beides deutlich entfernt von seinen Bestmarken und nicht gut genug für Zwischenla­uf oder Endkampf.

 ?? Foto: Imago/Eibner ?? Alina Reh (links) kontrollie­rte von Beginn an das Tempo und ihre Gegnerinne­n. Am Ende reichte es für die junge Ulmerin zum Titel über 3000 Meter, eine neue Bestzeit und die Qualifikat­ion für die Europameis­terschaft.
Foto: Imago/Eibner Alina Reh (links) kontrollie­rte von Beginn an das Tempo und ihre Gegnerinne­n. Am Ende reichte es für die junge Ulmerin zum Titel über 3000 Meter, eine neue Bestzeit und die Qualifikat­ion für die Europameis­terschaft.

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