Mehr Kühe auf dem Hof
Es gibt weniger Landwirte, aber die Zahl der Tiere pro Betrieb steigt. 2016 war ein schwieriges Jahr für die Herdebuchgesellschaft
Seit Jahren sinkt die Zahl der Bauernhöfe im Allgäu. Diesen Trend zeigte jetzt wieder einmal auf der Jahresversammlung der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) in Krugzell (Oberallgäu) Geschäftsführer Thomas Bechteler auf. Die Mitgliedsbetriebe gingen innerhalb des vergangenen Jahres um knapp 40 auf 2650 zurück. Im Jahr 2009 zählte die AHG noch 3230 Betriebe. Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Kühe pro Bauernhof. Standen 2009 im Schnitt noch 34 Kühe im Stall, so waren es 2015 bereits nahezu 42 und vergangenes Jahr schon mehr als 43. Unterm Strich nahm somit der Kuhbestand in den AHG-Betrieben seit 2009 um 3000 auf 113 000 zu.
Insgesamt wurden 2016 von AHG ● Die Allgäuer Herde buchgesellschaft (AHG) ist ein Zucht verband für Deutsches Braunvieh. Die AHG ist untergliedert in ihre neun Bezirkszuchtgenossenschaften. Diese sind: Oberallgäu Nord, Oberallgäu Süd, Lindau, Memmingen, Mindelheim, gut 5600 Stiere, Kühe, Jungkühe und Kalbinnen verkauft. Der Zucht- und Nutzviehumsatz der AHG lag 2016 bei 18,3 Millionen Euro. Das sind 2,4 Millionen Euro weniger als 2015. Das lag daran, „dass 2016 ein schwieriges Jahr war“, sagte AHG-Vorstandsvorsitzender Norbert Meggle. Das schlechte Wetter im Frühjahr war nicht optimal für das Futter. Außerdem machte den Bauern der sinkende Milchpreis Probleme.
Etwa 35 Prozent des aus dem Allgäu verkauften Braunviehs geht in den Export. Die größten Absatzmärkte Kaufbeuren, Marktoberdorf, Füssen und schließlich auch Neu Ulm. Die Be zirkszuchtgenossenschaften untertei len sich dann wiederum in kleinere Viehzuchtgenossenschaften. ● der AHG sind die Herde buchführung und die Vermarktung. sind dabei Nordafrika und der Nahe Osten. Generell sei Braunvieh bei den regelmäßigen Auktionen in Kempten und in Buchloe (Ostallgäu) gefragt, was an der guten Qualität liege, sagte Meggle.
Eine große Aufgabe wird laut Zuchtleiter Dr. Franz Birkenmaier der Start des Programms „Braunvieh-Vision“sein. Sind bisher nur die vererbbaren Eigenschaften bei den Stieren erfasst worden, sollen nun auch Gesundheitsmerkmale bei den Kühen registriert werden. Damit können die Züchter besser voraussagen, wie sich ein Kalb entwickeln werde und welche Eigenschaften es habe. „In dieses Programm nehmen wir innerhalb von vier Jahren etwa 25000 Tiere mit hinein“, sagte Birkenmaier.
Kuhbestand stieg in acht Jahren auf 3000 an Was ist die Allgäuer Herdebuchgesellschaft?
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