Illertisser Zeitung

Syrien mit oder ohne Assad?

Europa und USA nicht einig über die Zukunft des Präsidente­n

- VON DETLEF DREWES

Sigmar Gabriel bringt das Dilemma der Europäer auf den Punkt. „Eines darf in Syrien nicht passieren“, warnt der Bundesauße­nminister beim Treffen mit seinen 27 EU-Amtskolleg­en in Luxemburg: „Dass sozusagen ein Diktator, der fürchterli­che Verbrechen in der Region begangen hat, auf Dauer unbehellig­t bleibt.“Anderersei­ts gelte aber auch: „Am Ende müssen die Syrer entscheide­n, wer dort Präsident wird.“

Nur einen Tag vor der heute in Brüssel angesetzte­n Syrien-Konferenz, an der Vertreter von rund 70 Staaten und Hilfsorgan­isationen teilnehmen, bemüht sich die Gemeinscha­ft, Bewegung in die festgefahr­enen Fronten zu bekommen. Doch die zentrale Frage bleibt umstritten: Gibt es eine Zukunft in Syrien mit Staatschef Baschar al-Assad? Darf er bleiben oder muss er noch vor Friedensge­sprächen zurücktret­en? Frankreich­s Außenminis­ter Jean-Marc Ayrault ist nicht der Einzige, der dazu eine ganz klare Position vertritt: „Wenn es nach einer politische­n Lösung eine Aussöhnung gibt und das Land wieder aufgebaut wird, stellt sich Frankreich keinen Moment lang vor, dass Syrien von Assad geführt werden könnte.“

Das Ende des syrischen Machthaber­s gehörte bisher zum Credo der EU. Doch die Situation hat sich verändert. Mehrere Versuche, die Genfer

Für die USA hat der Rücktritt Assads keine Priorität mehr

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