Familienstreit: Mann feuerte aus einer Schreckschusswaffe
Laut Polizei soll der 37-jährige Tatverdächtige die Pistole zuvor manipuliert haben. Sein Motiv ist weiter unklar
Es waren Szenen wie aus einem Krimi, die sich am Samstag in einem Vöhringer Wohnhaus abgespielt haben: Während eines Familienstreits soll ein 37 Jahre alter Mann mit einer Waffe auf seinen 29-jährigen Verwandten geschossen haben. Der 29-Jährige wurde dabei am Oberkörper getroffen und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Auch gestern war die Kripo Neu-Ulm am Tatort und sicherte weitere Spuren.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen feuerte der Tatverdächtige aus einer Schreckschusswaffe, die er zuvor manipuliert haben muss, so Jürgen Krautwald, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten. Ob sich der 37-jährige Türke die Waffe womöglich illegal besorgt hatte, sei laut Krautwald derzeit noch nicht klar. Auch, woher die Pistole stammt und was die Hintergründe für die Auseinandersetzung waren, könne derzeit noch nicht gesagt werden. „Das Motiv ist weiterhin unklar.“
Sicher sei, so Krautwald, dass sich der Streit innerhalb einer Großfamilie abgespielt hat. Diese wohnt mit anderen Bewohnern in einem mehrgeschossigen Wohnhaus in Vöhringen. Am Samstagmittag war die Auseinandersetzung zwischen den Verwandten dann eskaliert: Der 37-Jährige soll auf seinen 29-jährigen Kontrahenten geschossen haben, der sich zuvor noch mit Pfefferspray zur Wehr gesetzt hatte.
Der Tatverdächtige konnte nach dem Schuss zunächst zwar fliehen, wurde aber wenig später von Beamten der Illertisser Polizei festgenommen. Laut Krautwald sitzt er derzeit in Untersuchungshaft. Gegen den 37-Jährigen wird wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt.
Sein 29-jähriges Opfer war nach dem Schuss zwar schwer verletzt, schwebte laut Krautwald aber nicht in Lebensgefahr.
Durch den Einsatz des Peffersprays erlitten mehrere Bewohner des Hauses leichte Reizungen. Neun Personen, so der Polizeisprecher, seien in die Obhut des Rettungsdienstes übergeben worden. Sie wurden in externen Räumen versorgt und betreut – konnten aber bereits am Samstagabend größtenteils wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.