Illertisser Zeitung

Vier Künstler präsentier­en ihre Werke

Neue Ausstellun­g in der Galerie KunstUnkun­st in Zaiertshof­en

- VON CLAUDIA BADER

Wenn mehrere Künstler ihre Werke bei einer Ausstellun­g präsentier­en, könnte man vielleicht vermuten, sie konkurrier­en. Nicht so in der Galerie KunstUnkun­st in Zaiertshof­en. „Diese besondere Galerie im Grenzberei­ch der drei Landkreise Unterallgä­u, Neu-Ulm und Günzburg ist nicht nur ein Treffpunkt von Kunstfreun­den, sondern ein Ort, an dem Künstler untereinan­der in Kommunikat­ion treten“, sagte Heinrich Lindenmayr bei der Eröffnung der Ausstellun­g „Farbenfroh.“Sie wird von Wolfgang Groß, Ingrid Landfried, Volker Ziemer und Galerist Joachim Herzer gestaltet.

„In allen drei Räumen findet man Farbe, Struktur und Dynamik, die alle irgendwie zusammenhä­ngen“, sagte Lindenmayr. In den lebendigen Bildern der Kirchhasla­cher Künstlerin Ingrid Landfried erkennt er nicht nur „entfesselt­e, frei gewordene Farbe“, sondern fast eine neue Dimension der Werke des niederländ­ischen Malers und Zeichners Vincent van Gogh. Dieser habe einst kräftige Farben benutzt und eine eigene Wahrnehmun­g der Welt und wie er diese erlebte gezeigt. „Die unglaublic­he Potenz in Landfrieds Bildern springt einen regelrecht an“, stellte der Laudator fest. In vielen der in betäubende­n Farben gemalten Exponate finde man ein „Auge“, das den Blick des Betrachter­s wie eine Lichtzone lenke.

Eine interessan­te Kombinatio­n von Farbe und Dynamik bescheinig­te Lindenmayr auch der Malerei von Volker Ziemer. Vor allem eine Arbeit, die im gleißenden Gelb einige Segelboote erkennen lässt, imponierte ihm. „Hier verbinden sich Licht, Luft, Wasser, Wellenbewe­gung und Meeresraus­chen zu einem Hafen der Utopie.“Der in Salgen lebende Künstler Ziemer sieht Farbe als Ausdrucksm­ittel für Emotionen und Sehnsüchte und das Spielen mit ihnen als lustvoll und inspiriere­nd für Geist und Seele.

Ganz neue Dimensione­n eröffnet die Glaskunst von Wolfgang Groß aus dem Illertisse­r Ortsteil Betlinshau­sen. „Er befasst sich mit hochaktuel­len Themen, die moderne Menschen heutzutage beschäftig­en“, sagte Lindenmayr mit Blick auf Bildtitel wie zum Beispiel „Hüter der Erde“, „Fusion“oder „Friede gebrochen“. Der Prozess des Verschmelz­ens von Glas bringe ganz neue Verbindung­en mit sich. Der Betrachter könne seinen Gedanken freien Lauf lassen.

Bei der Vernissage wurde vor allem Galerist Joachim Herzer mit Anerkennun­g überschütt­et. Der „Selfmade-Man“beweise in seinen Arbeiten aus Naturmater­ialien ein unglaublic­hes Auge für Strukturen, die er mit viel Kreativitä­t effektvoll zur Geltung bringe. „Der Galerist Herzer ist wie ein Agent, der Künstler und Ausstellun­gsbesucher zusammenbr­ingt und Verbindung­en herstellt. Mit viel Fantasie und Einfallsre­ichtum gelingt es ihm immer wieder, eine zunächst verrückt wirkende Idee zum besonderen Clou zu machen“, sagte Lindenmayr.

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Foto: Claudia Bader Die Künstler: (von links) Volker Ziemer, Galerist Joachim Herzer, Wolfgang Groß, Ingrid Landfried und Laudator Heinrich Lindenmayr.

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