Vier Künstler präsentieren ihre Werke
Neue Ausstellung in der Galerie KunstUnkunst in Zaiertshofen
Wenn mehrere Künstler ihre Werke bei einer Ausstellung präsentieren, könnte man vielleicht vermuten, sie konkurrieren. Nicht so in der Galerie KunstUnkunst in Zaiertshofen. „Diese besondere Galerie im Grenzbereich der drei Landkreise Unterallgäu, Neu-Ulm und Günzburg ist nicht nur ein Treffpunkt von Kunstfreunden, sondern ein Ort, an dem Künstler untereinander in Kommunikation treten“, sagte Heinrich Lindenmayr bei der Eröffnung der Ausstellung „Farbenfroh.“Sie wird von Wolfgang Groß, Ingrid Landfried, Volker Ziemer und Galerist Joachim Herzer gestaltet.
„In allen drei Räumen findet man Farbe, Struktur und Dynamik, die alle irgendwie zusammenhängen“, sagte Lindenmayr. In den lebendigen Bildern der Kirchhaslacher Künstlerin Ingrid Landfried erkennt er nicht nur „entfesselte, frei gewordene Farbe“, sondern fast eine neue Dimension der Werke des niederländischen Malers und Zeichners Vincent van Gogh. Dieser habe einst kräftige Farben benutzt und eine eigene Wahrnehmung der Welt und wie er diese erlebte gezeigt. „Die unglaubliche Potenz in Landfrieds Bildern springt einen regelrecht an“, stellte der Laudator fest. In vielen der in betäubenden Farben gemalten Exponate finde man ein „Auge“, das den Blick des Betrachters wie eine Lichtzone lenke.
Eine interessante Kombination von Farbe und Dynamik bescheinigte Lindenmayr auch der Malerei von Volker Ziemer. Vor allem eine Arbeit, die im gleißenden Gelb einige Segelboote erkennen lässt, imponierte ihm. „Hier verbinden sich Licht, Luft, Wasser, Wellenbewegung und Meeresrauschen zu einem Hafen der Utopie.“Der in Salgen lebende Künstler Ziemer sieht Farbe als Ausdrucksmittel für Emotionen und Sehnsüchte und das Spielen mit ihnen als lustvoll und inspirierend für Geist und Seele.
Ganz neue Dimensionen eröffnet die Glaskunst von Wolfgang Groß aus dem Illertisser Ortsteil Betlinshausen. „Er befasst sich mit hochaktuellen Themen, die moderne Menschen heutzutage beschäftigen“, sagte Lindenmayr mit Blick auf Bildtitel wie zum Beispiel „Hüter der Erde“, „Fusion“oder „Friede gebrochen“. Der Prozess des Verschmelzens von Glas bringe ganz neue Verbindungen mit sich. Der Betrachter könne seinen Gedanken freien Lauf lassen.
Bei der Vernissage wurde vor allem Galerist Joachim Herzer mit Anerkennung überschüttet. Der „Selfmade-Man“beweise in seinen Arbeiten aus Naturmaterialien ein unglaubliches Auge für Strukturen, die er mit viel Kreativität effektvoll zur Geltung bringe. „Der Galerist Herzer ist wie ein Agent, der Künstler und Ausstellungsbesucher zusammenbringt und Verbindungen herstellt. Mit viel Fantasie und Einfallsreichtum gelingt es ihm immer wieder, eine zunächst verrückt wirkende Idee zum besonderen Clou zu machen“, sagte Lindenmayr.