Kirchen am Weg
Radeln auf Reformations-Spuren
Bedenkt man es recht, ist es eigentlich erstaunlich, dass es trotz Reformation so viele katholische Prachtkirchen im Schwäbischen Btrockwinkel gibt. Wer sich auf die 60 Kilometer lange Tour von Mindelheim bis Günzburg begibt, die durch das liebliche Kammeltal führt, erfährt viel über die Hintergründe, warum diese religiöse Umwälzung kaum auf dem Land ankam.
Wir beginnen in Mindelheim, das wir mit der Bahn oder dem Auto leicht erreichen können. Nach Besichtigung der schmucken Altstadt radeln wir nördlich aus der Stadt. Bald taucht rechts das Kloster Lohhof auf, eine Besichtigung wird Freunde des Jugendstils begeistern. Auffallend ist, dass nun jeder kleine Ort an der Strecke eine besonders schön ausgestattete Barockkirche aufweisen kann. Das stammt aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg, als die Habsburger, die Fugger, das Domkapitel und das Hochstift demonstrieren wollten, wer sich die prächtigeren Kirchen leisten kann.
Einen idyllischen Badesee gibt es einen Kilometer nördlich von Pfaffenhausen (Ausschilderung bei der Kirche). In Aletshausen ist direkt bei der Kirche eine Kneippanlage in der Kammel.
Krumbach bietet einige Sehenswürdigkeiten. Auch die Mittagspause kann man hier gut einplanen. Einige Zeit nach Neuburg (Biergarten im Schlosshof) taucht in der Ferne das Kloster Wettenhausen auf. Hier ist vor allem der Kaisersaal besonders sehenswert. Jetzt haben wir eine kleine Bergtour vor uns, denn wir müssen über den Riedel (Hügel zwischen zwei Flüssen) nach Hochwang fahren. Spätestens jetzt sollten wir gelernt haben, dass man in Schwaben immer besser in NordSüd-Richtung radeln kann, denn so verlaufen auch die vielen Flusstäler. Über Wasserburg geht es weiter an der Günz entlang (in der Nähe das Legoland) in die schöne Altstadt von Günzburg. Hier können wir nach der lohnenden Stadtbesichtigung (Frauenkirche, Münze, Schloss) den Bahnhof für die Rückfahrt anpeilen.