178 Einsätze für die Illertisser Feuerwehr
Kommandant Erik Riedel zieht Bilanz. Dabei übt er unter anderem Kritik an wild parkenden Autofahrern und spricht sich für mehr hauptamtliche Mitarbeiter aus
Zu 178 Einsätzen ist die Illertisser Feuerwehr im vergangenen Jahr ausgerückt. Trotz 38 Brandeinsätzen, 132 technischen Hilfeleistungen und acht Sicherheitswachen sprach Kommandant Erik Riedel während der Jahresversammlung von einem normalen, eher überschaubarem Jahr. 20 Personen wurden aus Notlagen befreit und gerettet. Sechs Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Laut Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer sei quasi jeden zweiten Tag ein Einsatz angefallen, das sei eine beachtliche Leistung.
Kommandant Riedel sprach auch kritischere Themen an. Laut Riedel würden künftig immer mehr hauptamtliche Arbeitskräfte im Feuerwehrgerätehaus gebraucht. Denn: rund 74 Prozent der Einsätze liefen tagsüber ab. Dass in Illertissen demnächst eine hauptamtliche Gerätewartstelle besetzt wird, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Wolfgang Staiger habe diese Tätigkeit in Teilzeit und oft nach Feierabend mit Bravour erledigt.
Bei der Planung großer Wohnanlagen müssten auch die Rettungskräfte berücksichtigt werden, so Riedel. Schon jetzt stünden Fahrzeuge teils kreuz und quer auf den Straßen und seien eine Behinderung bei Einsätzen. Problematisch sei dies in Illertissen etwa an der Staig unterhalb des Gewölbekellers. Riedel hofft im Zuge des Umbaus der Vöhlinstraße auf eine verträglichere Lösung.
Handlungsbedarf sieht Riedel auch bei der Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Donau-Iller. Es sei unverständlich, dass Wehren Einsatzkräfte für Tages- und Nachtzeiten ins System meldeten und dann wegen Personalmangels nicht ausrückten. Andere Wehren würden durch diese Mogelei erst gar nicht zur Erstalarmierung herangezogen und erst nach wertvoll verstrichener Zeit nachalarmiert. Riedel stellte auch die Wertigkeit des Begriffs „Stützpunktfeuerwehr“infrage. Früher sei es so gewesen, dass Ortswehren eine Grundausstattung hatten und Stützpunktwehren mit Spezialgerät zum Einsatz anrückten. Das habe bestens funktioniert. Heute habe man bei den Wehren einen Wildwuchs an Geräte-Beschaffungen, wobei die Einsatzroutine aufgrund geringster Einsatzzahlen gänzlich fehle.
Ein Thema während der Versammlung war auch der geplante Feuerwehrhausneubau an der Unterrother Straße. Wie berichtet, sollen auf dem 8500 Quadratmeter großen Areal ein Feuerwehrgerätehaus mit acht Stellplätzen, einem Reservestellplatz und einer Waschhalle entstehen. Riedel betonte, dass auch eine spätere Erweiterung für Fahrzeughallen und Gebäude bereits in die Planung mit einbezogen werden müssten.
Durch eine Satzungsänderung wurde aus dem bisherigen Feuerwehrverein der Förderverein für die Feuerwehr Illertissen. Zudem wurde die Amtszeit des Vorstands von sechs auf drei Jahre verkürzt. Diese Änderung hatte wiederum Neuwahlen zur Folge. Zum Vorsitzenden wurde Klaus Butterhof gewählt, Stellvertreter ist Markus Häutle. Bernd Stehnke gab das Amt des Kassenwarts nach elf Jahren ab. Die Vereinsfinanzen werden nun von Christian Stölzle verwaltet.
Mit 18 Mitgliedern sei die Jugendfeuerwehr gut aufgestellt, so Jugendwart Martin Träger. In diesem Jahr soll eine Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen werden. Ziel ist ein monatliches Treffen, an dem auch die Eltern teilnehmen und die Kinder spielerisch mit der Feuerwehrarbeit in Kontakt kommen können.