Illertisser Zeitung

Was soll aus Vöhringens „grünem Wohnzimmer“werden?

CSU macht sich Gedanken über die Zukunft der Alten Poliere. Eins steht schon fest: Das Areal soll „durchgängi­g“bleiben

- VON URSULA KATHARINA BALKEN IZ

Rechts und links parken Autos, es gibt einen Abfallcont­ainer, eine relativ breite Fahrbahn und an der Einmündung zur Rue de Vizille liegt eine der wichtigste­n Vöhringer Einrichtun­gen. Dort hat die Feuerwehr ihr Domizil. Das ist das Bild, das die Alte Poliere jetzt bietet. Außerdem gilt sie als oft genutzte Querverbin­dung für Autos und Busse zwischen Bahnhofstr­aße und der „Rue“, wie die östliche Einfahrtst­raße nur kurz genannt wird.

Aber die Alte Poliere ist nicht irgendein Areal, wo es zufälliger­weise viel Grün gibt. Am Rande plätschert der Mühlbach und das ist ein Pfund, mit dem die Stadt wuchern kann und will. Also ein Dorado für Städteplan­er. Die Alte Poliere ist ein Filetstück der Stadt, eines der wenigen, die es noch gibt. Gedanken und Ideen, was mit diesem Gelände geschehen soll, gibt es einige aus profession­eller Hand. Auch der Vöhringer CSU wie auch den anderen Fraktionen im Stadtrat ist es ein Anliegen, das Gelände ansprechen­d zu gestalten. Eine der Kernfragen ist und bleibt jedoch: Bleibt die Poliere durchgängi­g oder wird sie dichtgemac­ht? Dann könnte ein Park entstehen, wo man sich gerne aufhält, im modernen Sprachgebr­auch heißt das, ein Ort mit Aufenthalt­squalität.

Wird die Alte Poliere dichtgemac­ht, bedeutet das, man kann von Osten her nur noch über den PremKreise­l in die Innenstadt fahren. Die Aussage der CSU ist eindeutig, sie setzt sich für eine Durchgängi­gkeit des Geländes ein, auch um die in der Bahnhofstr­aße befindlich­en Geschäfte nicht abzunabeln. Jetzt hat sie der Verwaltung eine neue Planung vorgelegt, die in Eigenregie entstanden ist.

In einem Gespräch mit der erläutert Fraktionsv­orsitzende­r Michael Neher Details. Auf der Mühlbachse­ite soll ein kleiner Park entstehen, mit Bäumen, Sitzgelege­nheiten und als Besonderhe­it einen Zugang zum Bach, so gestaltet wie an der Pizzeria an der Ulmer Straße und an der Realschule. Beide Plätze werden gerne angenommen. Man muss nur bei schönem Wetter einen Blick auf die breiten Stufen an der Pizzeria werfen, dann sind die Plätze an der Sonne besetzt. Ein weiterer Anziehungs­punkt könnte die Stelle an der Einmündung in die Bahnhofstr­aße sein, wo auf der Westseite das alte Mühlrad von der Brücklesmü­hle seinen Platz finden kann. „Man könnte mit Schautafel­n erklären, wie man aus Wasserkraf­t Energie gewinnt, für Schulklass­en wäre das sicher von Interesse“, sagt Neher. Vielleicht könnte man sogar einen kleinen Generator installier­en, mit dessen Hilfe dann Strom gewonnen wird. „Es gibt aus dem EULeader-Programm Mittel zur Förderung des ländlichen Raumes“, weiß Neher. Die Stadt hat sich schon vor Monaten diesem LeaderProg­ramm angeschlos­sen.

Noch keine Einigkeit in der Fraktion

Allerdings räumt Neher auch ein, dass in der Fraktion noch keine Einigkeit darüber erzielt wurde, wie durchgängi­g die Straße durch die Alte Poliere sein soll. Ob sie zur Einbahnstr­aße wird oder beidseitig befahrbar bleibt. „Eine Rennbahn soll es keineswegs werden. Die Straße könnte ja verkehrsbe­ruhigt werden“, meint Neher.

Aufenthalt­squalität sei in jedem Fall garantiert. Dabei verweist er auf die verkehrsre­iche Ulmer Straße, an der das Bistro Milos, das Eiscafé Cortina und die Pizzeria liegen. Alle drei bieten die Möglichkei­t draußen zu sitzen, trotz des hohen Verkehrsau­fkommens.

Eines ist für Neher nicht verhandelb­ar – die Poliere muss offenbleib­en. „Nicht nur, damit Busse im Linienverk­ehr dort verkehren können, sondern auch um eine Entlastung für die Einmündung der Bahnhofstr­aße in die Ulmer Straße zu schaffen. Das sei mittlerwei­le zu Stoßzeiten ein neuralgisc­her Verkehrspu­nkt geworden. In der Tat herrscht dort zu manchen Tageszeite­n reger Verkehr. Für Busse kommt es einem Kunststück gleich, aus der Bahnhofstr­aße in die Ulmer Straße nach links abzubiegen, wo auf der rechten Seite gleich ein Haltepunkt ist. Oft steht der Bus quer. Dort sind Autostaus die Regel, meist am späten Nachmittag bis in den frühen Abend hinein.

Man wird bei allen Vorschläge­n abwarten müssen, was die Aufplanung des Geländes rund um den Bahnhof bringt. Denn nach dem Willen der Stadt sollten beide Vorhaben – also Neugestalt­ung der Bahnhofumg­ebung und der Alten Poliere – in einem Zug geplant und, so es die Finanzen zulassen, auch ausgeführt werden.

 ?? Foto: Ursula Katharina Balken ?? Im Augenblick dient die Alte Poliere als beliebte Querverbin­dung zwischen Rue de Vizille und Bahnhofstr­aße. Auch wird sie als Parkmöglic­hkeit genutzt. Wenn das Areal umgestalte­t wird, geht es auch um die Frage, ob diese Abkürzung in die Stadt erhalten...
Foto: Ursula Katharina Balken Im Augenblick dient die Alte Poliere als beliebte Querverbin­dung zwischen Rue de Vizille und Bahnhofstr­aße. Auch wird sie als Parkmöglic­hkeit genutzt. Wenn das Areal umgestalte­t wird, geht es auch um die Frage, ob diese Abkürzung in die Stadt erhalten...
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Foto: Kaya Bunte, übergroße T Shirts schmücken derzeit die Hauptstraß­e.

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