Viele Projekte stehen heuer an
In Kettershausen und Umgebung ist dieses Jahr einiges geplant. Unter anderem könnte das Bürgerhaus in Mohrenhausen gefördert werden. Doch nicht jede Aktion stößt auf Einverständnis der Einwohner
Mit Statistiken, Zahlen aus dem Haushalt, einen Rückblick auf das Jahr 2016 sowie Erläuterungen zu geplanten Vorhaben präsentierte Bürgermeisterin Susanne Schewetzky bei der Bürgerversammlung in Kettershausen ausführliche Informationen rund um das Geschehen in der Gemeinde. Nach ihren Berichten meldeten sich auch einige Bürger zu Wort. ● Als richtigen „Bauboom“bezeichnete die Bürgermeisterin die Nachfrage an Bauplätzen. Mit 29 Bauanträgen befasste sich das Gremium im vergangenen Jahr. Im Baugebiet Kirchenäcker sind derzeit noch acht Plätze frei. Im Baugebiet Kiesgrubenäcker, das erst 2016 erschlossen wurde, stehen bereits fünf Häuser. Hier sind noch drei Grundstücke zu vergeben. Weitere Projekte im vergangenen Jahr waren die Teilnahme von Zaiertshofen am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“sowie die Spritzteerung der Straße Kettershausen-Mohrenhausen-Zaiertshofen, die Brückensanierung Bebenhausen, die Sanierung der Laufbahn bei der Schule und des Schützenheims in Zaiertshofen und der Ausbau des Breitbandes mit Glasfaser. Dabei wurden 46 Haushalte angeschlossen. ● Das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) ist fertiggestellt und soll am 16. Mai bei einer Abschlussveranstaltung präsentiert werden. Eine Idee aus dem GEK ist der Naturspielplatz bei der Schule. Hier läuft derzeit bereits die Einholung von Angeboten. Im Juni soll das Projekt dann realisiert werden. Im Haushalt stehen für den Spielplatz 80 000 Euro zur Verfügung. Eine weitere Idee aus dem GEK ist, das Ortszentrum von Kettershausen durch Verlegung des in die Ortsmitte neu zu gestalten und auch durch neue Räumlichkeiten für Veranstaltungen zu stärken. Als möglicher Standort wird derzeit das Anwesen Ilg untersucht. Für die Sanierung der bestehenden Gemeindehalle sind für das Jahr 2018 1,5 Million Euro im Haushalt eingestellt.
Im Rahmen des GEK hat sich der Leitgedanke „Naturgemeinde“entwickelt. „Hier stehen wir noch am Anfang“, sagte Schewetzky. Doch mit der Teilnahme von bisher acht Landwirten an der „Grünlandstrategie“, also dem Erhalt der Artenvielfalt durch extensive Bewirt- schaftung von Grünland, sowie der Ausgabe von fast 100 Obstbäumen seien schon einige Erfolge zu verzeichnen. Geplant ist weiter die Aufnahme von Kettershausen in die sogenannten „Glückswege“des Landkreises. Unter anderem sollen der Kalvarienberg, die Kirche, die Bruder-Konrad-Kapelle und eine Naturkneippanlage, die dafür noch gebaut wird, Stationen des Glücksweges werden.
Für den Anbau der Kinderkrippe an den bestehenden Kindergarten laufen derzeit noch die Ausschreibungen. Die Fundament- und Bodenarbeiten sind im Juni, die HolzRathauses bauarbeiten ab Ende Juli und die Inbetriebnahme in nächsten Jahr vorgesehen. Im Haushalt sind für die Krippe insgesamt 540 000 Euro eingeplant.
Voraussichtlich Ende Mai wird die Gemeinde erfahren, ob der ElerAntrag – Eler steht für den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums – zur Förderung des Bürgerhauses Mohrenhausen erfolgreich war. Rund 60 Prozent der Nettokosten wären durch die Förderung abgedeckt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 680 000 Euro abzüglich Eigenleistungen der Bürger in Höhe von etwa 119 000 Euro. Auf einen weiteren Tiefbrunnen als zweites Standbein hatte sich die Gemeinde Anfang des Jahres geeinigt. Ausschlaggebendes Kriterium war unter anderem die Versorgungssicherheit. ● Einige Bürger hatten dagegen Einwände und befürworteten in einer Unterschriftenaktion die Sanierung der Quellen in Bebenhausen. Der Gemeinderat beschloss, neben dem Vorentwurf für den Bau des Tiefbrunnens auch einen Entwurf für die Quellsanierung anfertigen zu lassen.
Hermann Koneberg beschäftigte die Frage, was mit der derzeitigen Gemeindehalle geschehen soll, wenn die Idee einer neuen Ortsmitte verwirklicht wird. Laut Bürgermeisterin könnte das Gebäude nach dem GEK in kleine Gewerbeeinheiten umgewandelt werden.
Ludwig Markthaler monierte den seiner Ansicht nach „Stillstand“bei der Ausweisung von neuen Gewerbegebieten. Diesbezüglich sehe es in Kettershausen aus „wie vor 40 Jahren“. Man müsse doch auch was dafür tun, damit „Geld reinkommt“, meinte er.
Die Rathauschefin verwies auf einen ausgeglichenen Haushalt samt Rückbau der Schulden. Ein neues Gewerbegebiet und wo es entstehen soll, müsse eingehend diskutiert werden. Hier werde gegebenenfalls auch der sogenannte „Vitalitätscheck“, das heißt, die Untersuchung leerstehender Gebäude in der Ortsmitte, greifen.
Uwe Faulhaber beschäftigte die Zukunft der Grundschule. Ab Herbst wird es wohl drei KombiKlassen geben. Es kam die Frage auf, ob am Schulsprengel, also dem Einzugsgebiet, das einer Regelschule zugeordnet wird, etwas zu ändern sei. Schewetzky sagte, dass sie an Kettershausen glaube und alle Klassen erhalten bleiben sollen. Zudem sei das Prinzip gesetzlich geregelt.