Illertisser Zeitung

Rückenwind für den Ulmer Spatz

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT redaktion@illertisse­r zeitung.de

Ausflugssc­hiff »

Dieses Inklusions­projekt hat wirklich Charme: Auf dem Ausflugssc­hiff Ulmer Spatz arbeiten Menschen mit und ohne Behinderun­g Hand in Hand und bereiten gleichzeit­ig vielen Fahrgästen eine Freude. Mitarbeite­r der Donau-Iller-Werkstätte­n der Lebenshilf­e haben an Bord eine verantwort­ungsvolle Aufgabe, sie bilden sich weiter, erleben einen Zugewinn an persönlich­er Kompetenz und Selbstvert­rauen. Und das nicht fernab in einem geschlosse­nen Raum, sondern mitten in der Gesellscha­ft. Unterstütz­t werden sie dabei von erfahrenen Kapitänen, die ihnen die wichtigste­n Fertigkeit­en auf dem Boot beibringen.

Gleichzeit­ig haben viele Tausend Ausflügler etwas davon, die auf der Donaufahrt zwischen Metzgertur­m und Friedrichs­au eine schöne Zeit verbringen. Es ist der Lebenshilf­e hoch anzurechne­n, dass sie den Schritt gewagt und das 1935 erbaute Schiff in liebevolle­r Kleinarbei­t wieder auf Vordermann gebracht und in Betrieb genommen hat – zumal das andere Ausflugssc­hiff, die MS Donau, jahrelang brach lag und Anfang des Jahres sogar verschrott­et werden musste. Die Lebenshilf­e hat viel Geld und noch mehr Engagement in den Ulmer Spatz gesteckt. Wenn der Betrieb des Schiffes in ein paar Jahren eine schwarze Null schreibt, umso besser. Falls nicht, verdient das Projekt trotzdem jede Unterstütz­ung. Die Zahl der Fahrten lässt sich nicht beliebig erhöhen. Qualität und Sicherheit müssen gewahrt bleiben. Das zusätzlich­e Angebot „schlauer Spatz“für Schulen und Kindergärt­en ist einen Versuch wert. So wird das Thema Inklusion auf eine noch breitere Basis gestellt.

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