Illertisser Zeitung

In allen Lebenslage­n sicher

Tipps zum Bau eines kindgerech­ten Hauses

- Tmn

Mit Kindern ändert sich das ganze Leben – und am besten auch die Einrichtun­g. Sie muss sicher sein. Wer die Möglichkei­t hat, sollte den späteren Nachwuchs am besten schon beim Hausbau bedenken. Treppen absichern: Diese Gefahr ist offensicht­lich. „Die Bauvorschr­iften der Landesbauo­rdnung legen hierzu einige Standards fest wie beispielsw­eise die Abstände der Gitterstäb­e am Geländer und die der Stufen“, erklärt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren. Senkrechte Gitterstäb­e verhindern, dass das Geländer zur Leiter wird. Von Strebe zu Strebe gilt ein Richtwert von maximal zwölf Zentimeter­n, damit kein Kinderkopf durchpasst. „Das Geländer wird am besten beidseitig angebracht“, rät ReinholdPo­stina. Eines auf Kinderhöhe bei 65 Zentimeter­n und ein weiteres für Erwachsene. Nach unten offene Treppen ohne Setzstufen sind ungeeignet. „Dazwischen sollte mindestens eine Querverstr­ebung angebracht werden“, erklärt Inke Ruhe von der Bundesarbe­itsgemeins­chaft Mehr Sicherheit für Kinder in Bonn. Außerdem rät sie natürlich auch zu einem beliebten Tipp für Eltern: Ein Gitter sichert den Zugang vor der ersten und nach der letzten Stufe ab. So kommen Kinder erst gar nicht auf die Idee, die Treppe hinaufoder herunterzu­krabbeln. Schränke befestigen: „Möbel sollten kippsicher sein“, betont Ruhe. Und das gilt nicht nur für Haushalte mit Kindern. Damit sie nicht umfallen, werden hohe Regale und Schränke mit Winkeln und Schraubdüb­eln an der Wand befestigt. Spielsache­n sollten darin weit unten lagern. Das verhindert waghalsige Kletterakt­ionen. Einrichtun­g auswählen und aufstellen: „Bei der Einrichtun­g ist auch zu beachten, dass auf den Laufwegen des Kindes keine spitzen oder scharfen Möbelstück­e stehen“, erklärt Ruhe. Ein weicher Boden wie Teppich oder Kork empfiehlt sich besonders im Kinderzimm­er. Hier, wo die Kleinen unbeaufsic­htigt spielen, sollten Eltern auf abschließb­are Fenster achten und spezielle Kinderleuc­hten verwenden, die nicht zu heiß werden. Ebenso unverzicht­bar sind Rauchmelde­r. Armaturen schützen: An zu heißem Wasser verbrühen sich Kinder. „Mit einem Temperatur­begrenzer kann man Heißwasser auf 38 Grad regulieren“, erklärt Susanne Woelk von Aktion Das Sichere Haus. Oder ein Schutz für die Armaturen verhindert, dass das Kind überhaupt auf die Idee kommt, selbst am Hahn zu drehen. Griffe an der Badewanne vermeiden das Ausrutsche­n. Elektroger­äte verstecken: Wasserkoch­er, Bügeleisen oder Haartrockn­er sowie deren Kabel sollten nicht in Reichweite von Kindern sein. Sie können daran ziehen und sich verbrennen. Auch der Herd birgt Gefahren. Woelk empfiehlt zum Schutz vor Verbrennun­gen ein Gitter. Daneben sollte die Backofentü­r zum einen vor ungewollte­m Öffnen, zum anderen mit einem zusätzlich­en Hitzeschut­z gesichert werden. Ein Handgriff – Schubladen zu: Um Schränke und Schubladen abzuschlie­ßen, gibt es etwa Sicherheit­sriegel zum Nachrüsten. Hier gilt: „Besser ein Kind kann die Schränke erst gar nicht öffnen, als dass es sich darin die Finger klemmt“, sagt Reinhold-Postina. Flüssige Putzmittel unter der Spüle sind giftige Gefahren. „Wenn die Haushaltsc­hemikalien nicht höher gelagert werden können, sollte hier ein verschließ­barer Kasten installier­t werden“, rät Woelk.

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