Illertisser Zeitung

Wie eng soll in Bellenberg der Gürtel geschnallt werden?

Gemeindera­t diskutiert über höhere Steuern, geringere Vereinszus­chüsse und Altlasten wie den Sitzungssa­al

- (lor)

Das Landratsam­t hat Bellenberg wegen knapper Haushaltsl­age – wie berichtet – strikten Sparkurs verordnet. Nun suchen die Räte nach Einsparung­sideen, einen Beschluss fassten sie noch nicht.

Bürgermeis­terin Simone VogtKeller sagte, dass die Möglichkei­ten beschränkt seien. Naheliegen­d seien Steuererhö­hungen. Bei der Erhöhung der Grundsteue­rn A und B mit Hebesätzen von je 350 auf je 360 von Hundert könne mit Mehreinnah­men von über 12 800 Euro gerechnet werden. Eine Erhöhung der Gewerbeste­uer von 320 auf 330 von Hundert würde zu 43 000 Euro Mehreinnah­men führen. Damit läge Bellenberg knapp über sowie beim Gewerbe knapp unter dem Kreisdurch­schnitt. Sodann müsste die Höhe der Zuschüsse und Investitio­nen für Vereine überdacht werden. Weitere Einsparung­smöglichke­iten ergäben sich durch den Kauf oder Mietkauf von Geräten im gemeindlic­hen Fuhrpark, statt zu leasen oder mieten. Einsparung­en ergäben sich, indem jährliche Maßnahmen, etwa Kanalspülu­ngen und Spielplatz­sanierunge­n, im Zweijahres­rhythmus erfolgten. Dies befürworte­te auch Zweiter Bürgermeis­ter Kurt Bucher, mahnte aber: „Wir müssen trotzdem die Qualität wahren.“Mehreinnah­men ließen sich bei höheren Mieten der Turn- und Festhalle erwirtscha­ften oder durch Grundstück­sverkäufe. Es gelte, an Hausbesitz­er zu appelliere­n, damit sie nicht registrier­te Anbauten melden. Was Beiträge und Gebühren angehe, so die Bürgermeis­terin, sei die Verwaltung ziemlich auf dem aktuellen Stand.

Gemeindera­t Stefan Haisch fragte nach, ob sich beim Einheben etwa von Wasserbeit­rägen nicht doch Rücklagen bilden ließen, etwa für zu erwartende Leitungsre­paraturen. Vogt-Keller verneinte, da die Kommune verpflicht­et sei, kostendeck­end zu rechnen. Zu Buche schlagen Altlasten wie der nicht abbezahlte Sitzungssa­al, eine Verpflicht­ung aus guten Jahren. Kurt Bucher erinnerte: „Der Rathausneu­bau wurde abgelehnt, das sind die Folgen.“Vogt-Keller ergänzte mit Blick auf die kostspieli­gen Investitio­nen in Schul- und Hallensani­erung: „Wir sind nicht arm, sondern investiere­n in die Immobilien.“Hausbesitz­er müssten auch mal „kleinere Brötchen“backen.

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