Ein Medientag für die Lehrer
Verlage bieten Orientierung im Mediendschungel
Etliche Stunden beschäftigen sich Jugendliche in Deutschland täglich aktiv oder passiv mit Medien. Sie kommunizieren in sozialen Netzwerken, surfen im Internet, schauen Videos, sitzen vor dem Fernseher, lassen das Radio nebenher dudeln, blättern in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Und schon summiert sich dies alles zu 9,2 Stunden auf, wie die Langzeitstudie Massenkommunikation 2015 ergeben hat.
Kein Wunder, dass sich mancher Schüler in diesem undurchschaubaren Mediendschungel nicht mehr auskennt: Welche Quellen sind glaubwürdig? Was ist eine Nachricht oder doch nur geschickt getarnte Werbung? Was ist Information, was Meinung?
Immer häufiger berichten Lehrer, die mit ihren Klassen am medienpädagogischen Projekt „Zeitung in der Schule“(ZISCH) unserer Zeitung teilnehmen, dass ihre Schüler zwar pausenlos auf allen Kanälen unterwegs sind, dass sie die Vielzahl der Informationen und Reize aber gar nicht richtig verarbeiten und einordnen könnten. Und dass sie selbst als Lehrer oft Mühe hätten, der rasanten Entwicklung in den digitalen Medien kompetent zu folgen.
Nachrichten umfassend zu recherchieren, sie seriös und glaubwürdig gedruckt oder digital zu präsentieren, ist das Kerngeschäft der Tageszeitungen. Orientierung geben im Mediendschungel lautet deren Devise. Und deshalb initiiert der Verband Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV) im Herbst den ersten landesweiten Lehrermedientag, an dem fast alle bayerischen Zeitungen Lehrer aller Schularten und Klassenstufen informieren und mit ihnen diskutieren wollen.
Auch unsere Zeitung unterbreitet am Nachmittag des unterrichtsfreien 21. November unter der Schirmherrschaft des bayerischen Kultusministers Ludwig Spaenle im Foyer des Augsburger Medienzentrums allen Lehrern ein Weiterbildungsangebot. Unter anderem wird es um die Rolle der Medien in einer Demokratie gehen. In einer Diskussionsrunde beleuchten Schulleiter, Vertreter des Kultusministeriums und der Lehrerausbildung ebenso wie Schüler die Medienbildung und -nutzung an unseren Schulen. In Kürze können sich interessierte Lehrer über eine eigene Website für diese Veranstaltung anmelden.
Die Tageszeitung ist offenbar auch in der Wahrnehmung junger Menschen das richtige Medium, um Kompetenz im medialen Chaos zu vermitteln. In der jährlichen JIMStudie, in der der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest die Mediennutzung der Zwölf- bis 19-Jährigen untersucht, genießt sie die höchste Glaubwürdigkeit: 41 Prozent der befragten 1200 Jugendlichen vertrauen bei widersprüchlichen Medienberichten am ehesten der Tageszeitung.