Volksbanken sehen sich auf solidem Kurs
Kreditinstitute haben mehr als 145 000 Kunden
Die Volksbanken Raiffeisenbanken im Landkreis Neu-Ulm haben im zurückliegenden Jahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt. „Das vergangene Geschäftsjahr war geprägt von der Verteidigung unseres genossenschaftlichen Geschäftsmodells gegen wirtschaftliche und politische Herausforderungen“, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Alois Spiegler in einer Pressemitteilung. Die soliden Erträge und die starke Eigenkapitalbasis belegten, dass die genossenschaftlichen Institute der andauernden Niedrigzinspolitik sowie dem hohen Regulierungsdruck gewachsen seien. Dennoch seien weitreichende Maßnahmen – insbesondere hinsichtlich der Geschäfts- und Filialstrukturen, der Online-Services und der mobilen Bezahlmethoden – notwendig, um die Banken zukunftsfest auszurichten.
Im Geschäftsjahr 2016 stieg die Bilanzsumme der im Kreisverband Neu-Ulm verbundenen Genossenschaftsbanken um rund 241 Millionen Euro (8,3 Prozent) auf über 3,1 Milliarden Euro. Trotz niedriger Zinsen vertrauten die über 145000 Kunden den regionalen Volks- und Raiffeisenbanken Einlagen im Umfang von über 2,5 Milliarden Euro an. Das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 216 Millionen Euro (9,2 Prozent).
Dennoch falle es den Banken aufgrund der niedrigen Zinsen immer schwerer, mit den Geldern eine angemessene Rendite bei vertretbarem Risiko zu erwirtschaften, betont der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Helmut Graf (Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz). Der Bestand an ausgereichten Krediten (Ausleihungen) verzeichnete in 2016 ebenfalls ein kräftiges Plus um fast 100 Millionen Euro (4,8 Prozent) auf rund 2,2 Milliarden Euro. Der Boom bei den Wohnungsbaufinanzierungen sei ungebrochen.
Mit insgesamt 622 Mitarbeitern und 40 Auszubildenden gehören die Volksbanken Raiffeisenbanken zu den größten Arbeitgebern in der Wirtschaftsregion Ulm/Neu-Ulm und haben allein im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von über 302.000 Euro an Schulen, Vereine und andere gemeinnützigen Einrichtungen ausgeschüttet.
Trotz der noch soliden Ertragslage sehen sich die genossenschaftlichen Kreditinstitute durch niedrige Zinsen Herausforderungen gegenüber. Und einem veränderten Kundenverhalten durch eine stark wachsende Nutzung der digitalen Kanäle.
Wie bereits berichtet, wird die VR-Bank Neu-Ulm die Geschäftsstellen in Attenhofen, Aufheim, Ay, Biberachzell und Offenhausen zum 30. Juni dieses Jahres schließen.