Der nächste Vettel gibt Gas
Fabian Vettel macht es seinem berühmten Bruder Sebastian nach – hat aber auch einen Alternativplan
Den Lausbuben-Humor teilt Fabian Vettel mit seinem berühmten Bruder. Flapsig wie der elf Jahre ältere Sebastian, der in der Formel 1 auf dem Weg zum fünften WM-Titel ist, erklärt der jüngste Vettel sein missratenes Debüt im Tourenwagen-Sport: „Na ja, das braucht man im ersten Rennen nicht unbedingt.“Die Disqualifikation bei seiner Premiere im Audi-TTCup in Hockenheim verbucht der 18-Jährige locker als wichtige Erfahrung auf seinem Weg in den professionellen Motorsport, für den er sich erst spät entschieden hat.
Am Ende konnte Fabian Vettel wohl gar nicht anders. „Ich bin im Wohnmobil aufgewachsen, habe mein ganzes Leben auf der Rennstrecke verbracht“, sagt der Elftklässler aus Heppenheim. Ganz nah erlebte Fabian mit, wie Bruder Sebastian die Formel 1 im Sturm eroberte und als jüngster Fahrer der Geschichte Weltmeister wurde.
Die ersten Versuche mit der Raserei unternahm Vettel junior in einem umgerüsteten VW Polo auf einem Parkplatz des Hockenheimrings, der nur knapp 50 Kilometer vom Elternhaus entfernt liegt. „Wir haben Mülltonnen aufgestellt und sind drumrumgefahren, eine reine Spaßaktion“, sagt Vettel.
Der große Name half dabei, Sponsoren für den Einstieg in die Audi-TT-Serie zu finden, in der er zunächst „ein reines Lehrjahr“absolvieren will. „Der Traum ist natürlich die DTM“, sagt Vettel. Der schmale Jüngling schätzt seine Chancen auf eine PS-Laufbahn indes realistisch genug ein. Im nächsten Jahr will er sein Fachabitur bestehen, dann könnte ein Ingenieurstudium folgen. Vorerst aber genießt Fabian Vettel ein bisschen von dem Rampenlicht, das sonst Rennwoche für Rennwoche auf seinen Bruder fällt.