Zwei Schulen – ein Haus
Nach knapp acht Jahren Bauzeit zeigt sich sowohl die Real- als auch die Mittelschule in Babenhausen mit neuer bunter Außenfassade. In dieser Zeit hat sich jedoch vor allem innen einiges getan. Ein Überblick
Zwei Schulen – ein Gebäude und ein Ergebnis: In Babenhausen wurden gestern nach etwa acht Jahren Bauzeit die Real- und die Mittelschule eingeweiht. Die Kosten für alle Maßnahmen, die innerhalb dieser acht Jahre anstanden: knapp 22 Millionen Euro, neun Millionen Euro hat die Schulerweiterung gekostet, die Generalsanierung schlägt mit 13 Millionen Euro zu Buche. Der Freistaat beteiligt sich an der Sanierung mit etwa 3,5 Millionen Euro, der Kreis zahlt rund vier Millionen Euro. Aber was wurde im Rahmen der Generalsanierung eigentlich alles gemacht? ● Die bunte Außenansicht des Schulhauses ist etwas ganz Besonderes. Denn über das Erscheinungsbild des Gebäudes durften die Schüler selbst entscheiden
Außerdem wurde die Fassade energetisch erneuert. Die Schulen bekamen zudem neue Fenster. ● Ebenfalls von außen sichtbar sind die Flachdächer, die saniert wurden. ● Erneuert werden musste auch die Heizung, die laut Bürgermeister Otto Göppel auf dem Stand der 1970er-Jahre war. „Es war höchste Zeit, die Schule auf Vordermann zu bringen“, sagte Göppel gestern während seiner Rede vor Schülern, Lehrern, Elternbeiräten und Ehrengästen. Schon von außen habe die Schule nun ein freundliches Gesicht. In Zukunft wird das Ge- mit einem Blockheizkraftwerk beheizt. Und auch die gesamte Haustechnik wurde auf den neuesten Stand gebracht, genauso die Sanitär-Anlagen. ● Sowohl die Anton Fugger Realschule als auch die Mittelschule haben außerdem je drei neue IT-Räume bekommen. Aber auch die Werkräume und die Fachräume für die Naturwissenschaften erscheinen jetzt im neuen Glanz und mit modernster Ausstattung. 30 Klassenzimmer sind laut Realschulleiter Martin Rister im gesamten Schulkomplex generalsaniert worden. ● Ganz wichtig für eine Schule ist auch die Aula. Diese wurde im Laufe der Generalsanierung neu gemacht, genauso die Hausmeisterräume. Der Pausenbereich wurde von ehemals 270 auf 850 Quadratmeter vergrößert. Die Halle kann nun auch für andere Veranstaltungen, zum Beispiel von Vereinen, genutzt werden. ● Ein sicherheitstechnischer Faktor ist der Brandschutz einer Schule, zumal es im Jahr 2015 schon einmal in dem Gebäude gebrannt hat. Damals war ein Schwelbrand auf einem Flachdach der Mittelschule ausgebrochen. Die Feuerwehr musste eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Mittlerweile soll das Schulhaus den heutigen An- des Brandschutzes entsprechen, denn auch diese wurden angepasst. ● Des Weiteren wurden neue Türen eingebaut, Böden verlegt, Systemtrennwände gezogen, Sonnenschutz-Maßnahmen installiert sowie jede Menge Maler-, Fliesen- und Trockenbauarbeiten geleistet. ● Die beiden Schulen sind jetzt außerdem für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar – sie sind barrierefrei. Landrat Hansbäude Joachim Weirather sagte bei der Einweihungsfeier der Schulen, dass er die Bauzeit als eine „anstrengende Phase“miterlebt habe. „Das Generalsanierungsprojekt war eines der anspruchsvollsten im Landkreis Unterallgäu“, sagte er. Doch anders als in vielen Orten, in denen Schüler in Containern unterrichtet werden, wenn das Schulhaus saniert wird, herrsche in Babenhausen ein selbstbewusster Grundgedanke, sagte der Landrat. Denn die Schüler wurden in den acht Jahren auf einer „Bauforderungen stelle“und nicht in Containern unterrichtet. „Das war gar nicht so einfach.“Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finden die beiden Schulleiter Wolfgang Ostermann (Mittelschule) und Martin Rister, die sich zum Schluss der Veranstaltung noch ein humorvolles Wortgefecht auf der Bühne lieferten und nochmals alle Baumaßnahmen auflisteten. So sagte Ostermann beispielsweise, dass mehr als fünf Hektoliter Kaffee in der Bauzeit gekocht werden mussten.