„Wir wollen Ängste abbauen“
Die Polizei setzt auf aufmerksame Bürger. Eine Beratungsstelle in der Region gibt jetzt Tipps
„Die Bürger sollen wissen: Sie sind sehr wichtig für uns.“Das sagen die Hauptkommissare Anton Peter und Ralph Müller. Die beiden Polizisten bilden bei der Kriminalpolizei Memmingen ein besonderes Duo, das in einem weiteren Umfeld seinesgleichen sucht: Die „Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle“setzt sich dafür ein, dass die Zahl der Einbrüche in unserer Region weiter zurückgeht.
Müller und Peter bauen dabei auf die Mitwirkung der Bürger. „Wir wollen erreichen, dass sie sich als wichtigen Teil unserer Arbeit betrachten. Sie sollen wissen, dass wir Einbrechern nicht hilflos gegenüberstehen, wenn wir zusammenhalten.“
Für die Fachleute ist von großer Bedeutung, dass sich Bürger, die etwas Verdächtiges beobachten, so schnell wie möglich bei der Polizei melden. Und zwar nicht unter irgendeiner Telefonnummer, sondern generell über den Notruf 110. „Das muss sich in den Köpfen der Leute festsetzen“, unterstreichen Müller und Peter. „Wir wollen bei den Menschen Ängste abbauen.“
Sie meinen damit nicht nur die traumatische Angst vor Einbrechern, sondern vor allem auch die ● Die Hauptkommissa re Anton Peter und Ralph Müller, die bei der Mem minger Kri minalpoli zei die Be ratungsstelle bilden, sind eigentlich für Memmin gen, Unter allgäu Angst, sich bei der Polizei zu melden.
Die ist nämlich laut Müller und Peter völlig unbegründet: „Niemand muss befürchten, dass Kosten auf ihn zukommen, wenn sich ein Verdacht nicht als Einbruch bestätigt.“Der rasche und unverzügliche Anruf unter der Nummer 110 führe den Informanten direkt zur zuständigen Einsatzzentrale in Kempten. Dort werde er von kompetenten und geschulten Polizisten an die Hand genommen. Währenddessen sei bereits eine Streife zum vermuteten Einbruchsziel in der Nachbarschaft unterwegs, erklären die Berater der Kripo.
Für sie ist die schnellstmögliche Benachrichtigung bereits der erste, wichtige Schritt, um Einbrecher schnappen zu können. „Der Bürger muss wissen: Seine Info genügt uns fürs Erste. Die Einordnung des Geschehens und die Analyse der Lage kann und darf er dann uns überlassen“, erläutert Hauptkommissar Müller.
Er und seine Kollegen wollen auch keine selbst ernannten Helden mit eigenen Waffen, die glauben, sie müssen der Polizei die Arbeit abnehmen. Um den Menschen in den Gemeinden klarzumachen, wie sie auf bestmögliche Art und Weise mit der Polizei zusammenarbeiten können, veranstalten Müller und Peter in regelmäßigen Abständen InfoVeranstaltungen und Workshops. „In 15 Orten im Unterallgäu waren wir bereits“, berichtet Hauptkommissar Peter. Dabei geben er und sein Kollege Müller zahlreiche praktische Tipps, wie sich ganz normale Bürger am besten verhalten, wenn sie glauben, dass in der Nachbarschaft gerade eingebrochen wird.
Die Fachberater der Kripo erklären ihren Zuhörern im Rahmen der „verhaltensorientierten Prävention“aber auch, was sie am besten tun können, um Einbrüche zu verhindern.
Dazu gehören selbstverständlich auch Ratschläge zur technischen Ausstattung von Wohnungen und Häusern.
Die Berater der Kripo
Ralph Müller und Anton Peter sind per E Mail unter kripo be ratungsstelle memmingen@polizei bay ern.de erreichbar. Symbolfoto: Alexander Kaya