Dortmunder Beziehungsstress
Die Borussia sichert sich den Einzug in die Champions League. Thomas Tuchel wird aber wohl nicht Trainer bleiben dürfen
Berauscht vom furiosen Schlussakt einer kniffligen Saison vergaßen selbst die beiden Widersacher ihren Streit – zumindest für kurze Zeit. Aus Freude über den Einzug der Dortmunder in die Champions League schlossen sich Thomas Tuchel und Hans-Joachim Watzke in die Arme. Doch die kurze Umarmung mit dem Geschäftsführer im Anschluss an das 4:3 über Werder Bremen wertete Trainer Tuchel nicht als Zeichen der Entspannung, sondern als normale Reaktion: „Das ist doch selbstverständlich. Aki stirbt tausend Tode auf der Tribüne, wir auf dem Platz. Wir waren beide sehr erleichtert.“Der Sieg über die Bremer nahm den Dortmundern zwar den großen Druck, vertrieb aber nicht alle Probleme. Obwohl das wichtigste Saisonziel erreicht wurde und erneut Champions-League-Millionen garantiert sind, halten die Spekulationen über die Zukunft von Tuchel an.
Der Coach deutete an, mit welcher Zielsetzung er in das entscheidende und angeblich ergebnisoffene Gespräch mit dem Vereinsboss in der übernächsten Woche geht. Auf die Frage, ob er Lust auf eine weitere Saison beim BVB verspüre, sagte er: „Natürlich, das steht außer Frage. Ich hoffe, dass ich meinen Vertrag erfüllen darf.“Doch die Zeichen stehen weiter auf Trennung. So zog Watzke im Vorwort des BVB-Stadionmagazins eine vorzeitige Saisonbilanz, verlor dabei aber kein Wort über den Trainer.
Gerüchte über eine angebliche Einigung mit dem vermeintlichen Tuchel-Nachfolger Lucien Favre schafft man so eher nicht aus der Welt.
0:1 Junuzovic (7.), 1:1 Reus (32.), 2:1 Aubameyang (42.), 2:2 Bartels (46.), 2:3 M. Kruse (68.), 3:3 Reus (73./Foulelf meter), 4:3 Aubameyang (89./Foulelfme ter) 81 360