Fünftes Spiel in elf Tagen
Ulmer Basketballer können kaum noch ruhen und bestreiten heute in Oldenburg ihr zweites Halbfinalspiel. Was ein Sieg im Norden für die Mannschaft bedeuten würde
Kaum hatten die Basketballer von Ratiopharm Ulm am Sonntag ihr erstes Halbfinalspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Oldenburg mit 86:79 gewonnen und anschließend ein paar Stunden geschlafen, da bat sie Trainer Thorsten Leibenath gestern Vormittag schon wieder zu einem leichten Training in die Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena. Anschließend ging es mit dem Flieger nach Norddeutschland. In Oldenburg steigt heute Abend um 20.30 Uhr Halbfinalspiel Nummer zwei, und ein Sieg der Ulmer wäre schon eine kleine Vorentscheidung zu ihren Gunsten. Mit einer 2:0-Führung im Rücken hätten sie dann drei Matchbälle, und es wäre schon krass, wenn sie nicht einen davon verwandeln würden.
Aber Thorsten Leibenath warnt: „Zu Hause ist Oldenburg stärker als auswärts. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir sind in der Lage, so hohen Belastungen standzuhalten. Aber sie gehen nicht spurlos an einem vorbei.“Die Partie heute Abend ist das fünfte Ulmer Spiel in elf Tagen, und in allen ging es sehr intensiv und kräftezehrend zu. „Die Spieler müssen bewusst ruhen, sich bewusst vom Physio behandeln lassen und sich bewusst ernähren“, sagt Leibenath. Aber wie soll das denn gehen, wenn das eine Spiel am Sonntag um 17 Uhr zu Ende ist, am Montag Training und Reise nach Oldenburg und am Dienstagabend die nächste Begegnung ansteht?
Die Antwort des Trainers ist zunächst einfach: „Wir werden in Oldenburg nicht mehr trainieren. Dort können die Spieler im Hotel etwas regenerieren. Fürs Spiel pushen müssen sie sich dann selbst. Die körperliche Müdigkeit bekämpfen geht nicht alleine durch die Teilnahme am Halbfinale.“Ganz so arg müsste es für die Ulmer Spieler mit der Belastung nicht sein, wie Thorsten Leibenath kritisch anmerkt: „Wir hätten am Sonntag gerne um 17 oder Uhr gespielt. Aber die Partie wurde auf 15 Uhr angesetzt, damit die Oldenburger ihren Flieger bekommen und entspannt heimreisen können. Jetzt hätten wir lieber früher gespielt, aber das geht nicht, wobei da wohl das Fernsehen die Anspielzeit diktiert.“
Taktisch wird Leibenath heute kaum etwas ändern, er fordert aber mehr Aufmerksamkeit in der Abwehr gleich von Beginn an und: „Wir müssen beim Rebound präsenter sein.“Chris Babb, am Sonntag mit 26 Punkten überragend, sagt: „Jetzt geht es mehr ums Men18 tale als um die Physis. Ich denke, das Team, das besser verteidigt, wird sich durchsetzen.“Ob vielleicht sogar Da’Sean Butler wieder dabei ist, wird nicht verraten. Gut wäre es, nachdem Casey Prather am Sonntag einen schlechten Tag hatte und außer einem Rebound nichts bot.