Mallorca vor dem großen Knall?
Inselbewohner sehen Feriengäste zunehmend als Bedrohung
Mallorca steht vor dem nächsten Rekordsommer. Fast elf Millionen Urlauber werden erwartet – so viele wie noch nie. Doch es scheint, als ob die Feriengäste auf der spanischen Insel immer weniger willkommen sind. Bürgerinitiativen protestieren gegen die „Überfüllung“. Sie fordern, neue Hotels und Ferienwohnungen zu verbieten.
Auf einer Demonstration in Palma beklagten Bewohner, dass sie sich „fremd in der eigenen Stadt“fühlen. „Viele Mallorquiner finden keine Mietwohnung mehr, weil alles an Urlauber vermietet wird.“Die gnadenlose touristische Vermarktung führe zur Vertreibung der Einheimischen. Palma mit seiner historischen Altstadt verwandele sich in einen Vergnügungspark, sorgt sich eine Bürgerbewegung. „Die Urlaubsindustrie ist für die Zerstörung unserer Insel verantwortlich“, heißt es in einem Manifest von 15 Bürgerinitiativen und Umweltgruppen. Sie wehren sich gegen die „Touristisierung Palmas“und „die massive Bebauung der Küste“, kritisieren die Erschöpfung der Trinkwasservorräte und die Müllberge.
„Der Mallorca-Tourist – ein Störenfried?“, fragt die
und berichtet über eine hitzige Expertendebatte, in der der örtliche Unternehmer Tolo Servera warnt: „Wenn hier nicht bald etwas geschieht, kommt es zu einem gewaltigen Knall.“Palmas Bürgermeister José Hila ist sich dessen bewusst. Zumindest am Ballermann will er noch härter durchgreifen: „Touristen, die sich eine Woche lang betrinken wollen, brauchen wir nicht.“