Ein Jahr Offene Ganztagsschule
Die Einrichtung kommt in Babenhausen gut an. Was die Kinder an einem Nachmittag alles machen können – und wann Pausen nötig sind
Kurz nach dem lautstarken Schrillen der Schulglocke öffnen sich nacheinander die Türen der Klassenzimmer – schon drängen Mädchen und Buben mit ihren Taschen und Rucksäcken heraus. Schnell noch an der Garderobe die Hausschuhe gegen Straßenschuhe ausgetauscht und die Jacken angezogen. Und dann geht es allein oder mit Freunden auf den Heimweg. Andere Kinder warten, um von den Lehrkräften zur Bushaltestelle begleitet zu werden. Und wieder andere Schüler schlagen den Weg quer durch die Aula zu den Räumen der Offenen Ganztagsschule (OGTS) ein.
Dort werden die Erst- bis Viertklässler schon von den Betreuerinnen erwartet. Initiiert wurde die Offene Ganztagsschule von der Regierung von Schwaben, Träger – als Kooperationspartner – ist der Kreisjugendring Unterallgäu.
Seit die Offene Ganztagsschule an der Babenhauser Grundschule zum Beginn des Schuljahrs 2016/17 ge- ist, bietet sich nicht nur berufstätigen Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder nach Schulschluss bis 14 Uhr in der Kurzgruppe oder auch bis 16 Uhr in den Langgruppen unter fachkundiger Aufsicht kostenfrei betreuen zu lassen. In der OGTS werden derzeit knapp 100 Schüler von acht Betreuerinnen in einer Kurz- sowie drei Langgruppen betreut. Doch nach Schulschluss haben die Kleinen erst einmal Pause.
„Wenn es die Witterung erlaubt, dürfen sich die Kinder an der frischen Luft austoben oder auf andere Weise entspannen“, sagt Jutta Schmidt, pädagogische Leiterin der OGTS. In zwei zeitlich versetzten Gruppen werden die Mädchen und Buben dann nach der kleinen Auszeit in die Mensa geführt. Dort wartet ein ausgewogenes Mittagessen auf sie. Nachdem die Kinder bereits vorab eines der drei täglich auf dem Speiseplan stehenden Gerichte ausgewählt haben, stellen sie sich jetzt geordnet in die Reihe, holen Tablett, Besteck und Serviette und warten, bis sie aufgerufen werden und ihr Essen holen können.
Während die Schüler der Kurzgruppe um 14 Uhr von ihren Erziehungsberechtigten abgeholt werden, beginnt um diese Uhrzeit in den drei Langgruppen die Hausaufgabenstunde. In einem separaten Raum können sich die Grundschüler in ruhiger Atmosphäre und unter Aufsicht ihren Schularbeiten widmen. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen ihnen die jeweils zwei Betreuerinnen einer Gruppe hilfreich zur Seite.
Um Punkt 15 Uhr ist dann aber wieder Freizeit angesagt. Als pädagogische Leiterin hat Jutta Schmidt ein Konzept erstellt, bei dem sich die Schüler je nach Interessen und Neigungen in verschiedenen Bereichen vom Arbeiten und Lernen erholen können. Bei gutem Wetter bietet der Grundschul-Pausenhof beispielsweise genug Raum und Möglichkeiten für Spiele im Freien, aber auch, um die Natur zu erleben. Für Schlechtwettertage ist ebenfalls eine breite Auswahl an sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten geboten, die Kreativität und Gemeinschaftssinn fördern sollen. So könstartet nen die Kinder ihre Zeit zum Beispiel auch für Projektarbeiten nutzen. Im Rahmen einer Projektarbeit befassen sich einige Kinder derzeit beispielsweise mit den vier Elementen. Den Abschluss und zugleich den Höhepunkt soll ein Theaterstück mit selbst gebastelten Marionetten bilden, das zum Ende des Schuljahrs aufgeführt werden soll, verrät Schmidt.
Rektor Wolfgang Schiersner, der als Schulleiter die Gesamtverantwortung auch für die nachmittägliche Offene Ganztagsschule trägt, zeigt sich überzeugt: „Dieses Angebot von Schule und Schulverband als Sachaufwandsträger leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen.“
Eltern, die ihre Kinder für das nächste Schuljahr in der Offenen Ganztagsschule der Grundschule anmelden möchten, sollten dies aufgrund der begrenzten Plätze möglichst umgehend über die Telefonnummer: 08333/923580 oder per E-Mail an: gs-babenhausen@kjrua.de tun.