Das Illertisser Jugendparlament ist Geschichte
Das Gremium hat sich kürzlich aufgelöst. Ob es zu einer Neuwahl kommt, ist momentan ungewiss
Diese Nachricht hat in der Sitzung des Kulturausschusses für Befremden gesorgt: Das Jugendparlament der Stadt Illertissen hat sich aufgelöst. Das geht aus einem Brief hervor, den die Mitglieder an Bürgermeister Jürgen Eisen und die Stadträte geschickt haben. Ein Grund für die Abdankung: Ein Teil der ehemaligen Parlamentarier geht nicht mehr in Illertissen zur Schule, hieß es. Zum neuen Schuljahr könnte das Gremium, dessen Zweck es ist, sich politisch für die Belange junger Leute in der Vöhlinstadt einzusetzen, neu gewählt werden, war in der Sitzung des Ausschusses zu erfahren.
Ob es dazu kommt, ist allerdings fraglich: Jedenfalls aus Sicht von Stadtjugendpflegerin Kathrin Grimm, die das Jugendparlament betreut. Sie kennt weitere Gründe für die Entscheidung der jungen Leute. So sei der Zusammenhalt, in dem stets für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählten Gremium, nicht so stark gewesen, wie in dem davor, das weitgehend aus einer befreundeten Clique bestanden habe. Die aktuelle Besetzung sei von den Schulen nominiert worden, teilweise „nicht ganz freiwillig“wie Grimm sagt. Der Hintergrund: Gemäß der Satzung kann jede weiterführende Schule pro 200 Schüler einen Delegierten in das Parlament entsenden.
Zudem gebe es aktuell kein größeres Projekt, das die Jugendlichen bearbeiten könnten. Auch das sei in der Periode davor anders gewesen, als es darum ging, den Illertisser Skatepark zu planen. Ein weiteres Problem laut Jugendpflegerin Grimm: Von den Illertisser Jugendlichen kämen wenige Anregungen. Der einzige Wunsch habe gelautet: eine Filiale des Fast Food-Giganten McDonalds. Als dann vier Mitglieder das aktuelle Gremium verlassen hätten, sei die Motivation „völlig weg“gewesen, sagt Grimm. Worauf man sich entschlossen habe, „die Sache ordentlich zu beenden“. Es folgten ein Gespräch mit dem Bürgermeister und der Abschiedsbrief.
Geht es nach der Jugendpflegerin, könnte das Parlament nun erst einmal eine Pause einlegen. Es sei momentan spürbar kein Interesse da. Möglicherweise mache danach ein Neustart Sinn. Grimm: „Aber in dieser Konstellation hat es nicht funktioniert.“